Habe momentan das Problem dass für meinen Sohn immer mehr das Handy und die XBox zum Spielen wichtiger werden als alles andere… Noch dazu ist es anscheinend so, dass auch fast alle Jungs in seinem Alter so sind und noch dazu viel mehr spielen dürfen als mein Sohn. Ich habe lange Zeit immer die Zeit begrenzt die meine Kinder so machen dürfen. Früher war es immer 1 Stunde am Tag entweder auf eines Konsole spielen oder TV spielen. Das ging eigentlich immer ganz gut, aber in den letzten Monaten wird mein Sohn immer süchtiger danach. Das einzige, was er nebenbei noch wirklich gerne tut- ist LESEN aber er hat leider auch sonst kein Interesse an Sport oder ein Instrument zu lernen… wir finden nichts, was ihm wirklich Spaß macht.
Wir haben zb einen Nachbarsjungen mit dem er sich sehr gut versteht, der ist aber erst 8 oder 9 der darf anscheinend schon FORTNITE spielen obwohl es erst ab 12 Freigabe hat oder es ist auch so, da ja momentan Ferien sind- dass anscheinend keiner mehr von den Freunden Interesse hat sich draußen zu treffen und einfach zu spielen oder Rad zu fahren oder sowas. Ich finde das sehr traurig, weiß aber nicht- was ich tun soll. Wie sieht das bei euren Jungs in dem Alter aus??
Was die anderen dürfen sollte nicht für dich maßgeblich sein. Und woher weißt du das? Von anderen Eltern?
Mein Neffe ist im gleichen Alter und genauso. Er hängt hauptsächlich am Smartphone. Angeblich sind alle in seiner Klasse so, aber wenn es darum geht welche Hausaufgaben man auf hat, dauert es Stunden bis man etwas erfährt. Von daher denke ich, dass seine Klassenkameraden auch nicht dauernd am Handy sein dürfen.
Was würde ihm denn außen deiner Meinung nach Spaß machen?
Der Sohn einer guten Bekannten ist in dem Alter. Sie lässt ihm da weitestgehend freie Hand, weil Zwang selten Gutes bewirkt.
Allerdings ist der Junge auch echt klasse. Seine Leidenschaft ist der Sport. Er spielt aktiv im Verein Fußball und ist leidenschaftlicher Schwimmer. Er bewegt sich extrem gern (ich dachte ja echt schon, er ist hyperaktiv!). Dann hängt er aber auch mal ein Weilchen im Gartenstuhl und versinkt im Smartphone. Völlig okay finde ich. Zumal er auch gerne liest.
Ich war sehr erstaunt, dass er eine Freundin hat. Geht heute wohl echt sehr früh los. Ich vermute also, Du muss nicht mehr lange kämpfen, das erledigt sich von allein. Beim Prachtjungen bedeutet das sogar, dass er noch aktiver ist. Nummer eins ist noch immer sein Sport.
Fakt ist, es gibt kein Patentrezept und man muss einfach immer auf jedes Kind individuell eingehen. Ich hatte als Kind auch eine TV-Phase (Konsolenspiele haben mich nie länger als ein paar Minuten interessiert), heute ist der nur noch Dekoration (okay, mein Mann liebt Filme - aber ich käme ganz ohne prima klar). Das Leben ist einfach keine konstante Sache, sondern unterliegt Schwankungen und Veränderungen.
Mein Sohn ist ja bis jetzt noch immer sehr brav in der Schule (Zeugnis nur Einser u Zweier). Von ein paar Eltern weiß ich es schon selber, dass sie viel Zeit vor solchen Konsolen verbringen. Ich denke auch, dass er mich manchmal deswegen einfach “anlügt” dass es für ihn besser ausschaut.
Momentan darf er 1,5 Stunden auf der XBox am Tag spielen. Natürlich machen wir auch öfter als Familie Ausflüge, da hat er dann schon Spaß daran- aber ich muss jetzt auch arbeiten Vormittags und ich kann nicht immer kontrollieren was er dann so macht. Vielleicht muss ich doch mal mit den Mamas reden, ob das stimmt- dass die anderen Jungs kein Interesse haben am rausgehen.
Mein Sohn ist 15 und hatte die Phase so mit 13. Da hat er ständig am PC mit einem Programm Musik gemacht und fast alles andere war total uninteressant - ausgenommen Ausflüge und Urlaub. Gelesen hatte er damals auch nur noch vorm Einschlafen (+Schulkram). Das bereitet natürlich gewisse Sorgen, aber mit Meckern und Verbieten hätte sich da wohl kaum was getan, also haben wir es erstmal durchgestanden ohne viel zu tun - zumal, wie du oben schreibst- diese Phase scheinbar bei vielen Jungs (und nicht wenigen Mädels) irgendwann normal ist, denn dann sitzen sie alle am PC/TV oder Konsole, bis es eben langweilig wird. Wir hatten aber das Glück, dass die Phase nicht so lange andauerte.
Mittlerweile sind er und seine Kumpels ständig auf Achse und das ergab sich quasi ganz von allein. Mal dort eine Demo (nur einmal Fridays for future, als es von der Schule erlaubt war und einmal als schulfrei war, aber es gibt ja genug auch an Samstagen), hier ein Fest, dort eine jugendliche Zimmerrenovierung (ich habe mal ein Zimmer gesehen und bin froh, dass die bei uns noch nicht eingefallen sind ) usw. Mehrheitlich finden solche Dinge draußen statt und werden von den Jungs irgendwie selbst organisiert von der Zugfahrt, Plakatgestaltung bis zur Verpflegung. Das Smartphone ist zwar ständiger Begleiter, allerdings mag ich auch immer wieder ein Update, gerade wenn er auf einer Demo gegen Rechts ist.
Einfach versuchen cool zu bleiben, zumindest wenn Grundlegendes, wie Hygiene (meiner duschte schon immer fast jeden Tag, aber er hatte Freunde, die gezwungen werden mussten), Schule und so laufen.
Mein Sohn ist etwas älter (17) und heute ist das Thema zum Glück gegessen. Dies weil er einerseits weniger spielt als noch vor 5 Jahren. Und andererseits weil wir (da er in 5 Monaten 18 wird und seine Leistung im Beruf “bringt”) ihn machen lassen.
Mit 12, 13 hatte ich das Gefühl, er hängt nur noch an der Konsole. Zeitliche Begrenzungen haben tagsaus was gebracht, bis wir gemerkt haben, dass er dann einfach nachts spielt. Was noch schlimmer war, da er nicht genug Schlaf bekam. Bis wir beschlossen haben, das einfach durchzustehen. Nun mit der Distanz von 5, 6 Jahren, kann ich dir sagen, dass dies eine Phase war. Meiner Meinung nach bringen Verbote, zeitliche Begrenzungen etc nicht viel. Wir haben an seine Vernunft appeliert. Auch ein “ich habe Angst, du verlierst alle Freunde, wenn du nur noch in dieses Ding starrst”…also klar verbalisierte Aengste, Bedenken deinerseits kommen eher an, als ein Verbot.
Heute ist er aktiv im Sport (2 x Training pro Woche, arbeitet mit Berufsschule 100 %, hat einen grossen Freundeskreis, mit denen er regelmässig ausgeht und seit einem Monat spricht er besonders oft von einem Mädchen…also alles ganz “normal” trotz früherer Spielsucht.
Das, finde ich, gilt für alle, schon von ganz klein auf. Was eine Begründung hat, wird viel eher akzeptiert. Auch von ganz kleinen Kindern.
Wenn er nicht so gerne Sport macht, liegt es vielleicht auch daran, dass seine Freunde das auch nicht machen, oder die machen Sportarten, die deinem Sohn nicht gefallen.
Eine Möglichkeit wäre da, ihm einfach mal was ganz Neues vorzuschlagen.
Gut für Jungs finde ich immer aktive Gruppen, wo auch gute Kameradschaft gepflegt wird. Unsere sind zu ihrer Zeit gerne in die BUND-Jugengruppe. Die haben viel draußen gemacht, aber halt sehr abwechslungsreiche Sachen. Was für Jungs auch mega spannend sein kann ist die Freiwillige Feuerwehr oder THW. Die haben oft auch in den Ferien tolle Angebot. Dann gibt es bei uns noch den Schwarzwaldverein, keine Ahnung wie der andernorts heißt, ist jedenfalls ein Wanderverein, der auch coole Jugengruppen hat. Die machen dann immer zweiwöchige Zeltlager in den Ferien, da gibt es immer eine ellenlange Warteschlange für begehrten, freien Plätze. Auch unterm Jahr machen die immer tolle Aktionen mit den Jungs (und Mädels).
Speziell für Jungs finde ich solche Gruppen gut, weil sie da ihren Bewegungsdrang gut ausleben können, gerne auch mal laut sein dürfen (was ja sonst leider oft unterdrückt wird) und das typisch “männliche” Wettkampfverhalten wird auch teilweise bedient. Außerdem kommt es bei solchen Gruppen auch nicht so drauf an, ob es einer “gut kann” wie z. B. beim Fußball oder beim Tennis. Da wird nichts gemessen, gezählt oder gepunktet.
(Meine sind mittlerweile 28 und 29, hatten gar keine Konsole, was auch ständig für Diskussionen gesorgt hat und haben ihr Handy erst mit 14 zur Konfirmation bekommen. Heute sagen mir meine Söhne selbst, dass sie das im Nachhinein sehr gut finden und einige alternative Erfahrungen gemacht haben, die ihnen sonst evtl. entgangen wären. O-Ton meine Jungs !! Sie haben es z. B. absolut geliebt mit dem Opa zum angeln zu gehen und haben dann beide den Jugendfischereischein gemacht. Der Jüngere ist heute noch dabei.)
Und falls dein Sohn gar keine Jungs-Sachen mag, dann probier´s halt mal mit den typischen Mädchensachen, als da wären Reiten, Voltigieren, Tanzen, Ballett, Chor. Ich habe einen Neffen, der hat da gut drauf angesprochen.
Das kommt wohl alles noch auf mich zu. Meiner ist gerade mal fast 2 Jahre alt. Bin ja mal gespannt, wie ich das unter Kontrolle bekomme.
Mein Sohn ist 12 Jahre. Und anfangs hatte ich auch bedenken und habe echt alles getan das es nicht zu viel wird , aber leider wurde mein Sohn dadurch unausstehlich. Jetzt haben wir ausgemacht das er in der Woche wo schule ist nur 1 Stunde am Tag spielen darf und am Wochenende dann länger und auch abends am Wochenende spielt er dann mit seinem Vater zusammen. Er hält sich gut daran. Jetzt in den Ferien sieht es etwas anders aus. Da ich morgens arbeiten bin spielt er in der Zeit wo ich arbeiten bin und ab mittags bis abends ist dann Pause und dann spielt er ab und zu auch mal abends aber nicht länger wie eine Stunde. Seine freunde sind da auch nicht anders. Solange die Noten nicht im 5er und 6er Bereich sind ist es ok so.
Bin mal gespannt ob das wirklich nur eine Phase ist. da ja jede Familie anders damit umgeht.
Danke für eure Antworten!!
Vielleicht könnte ihm ja sonst ein Kampfsport gut gefallen. Da kann man dann auch mal raufen und da sind (in den Jugend oder Kindergruppen zumindest) oft auch viele Kinder in seinem Alter. Vielleicht könntest du dich auch mit einer Mutter seiner Freunde absprechen die vielleicht ein ähnliches Problem hat und dann kann man die Jungs zusammen hinschicken.