Autoren/ Autorinnen auf Patreon

Hallo zusammen!

In den letzten Wochen ist mir auf Instagram sehr stark aufgefallen, dass sich einige Autoren und Autorinnen eine Patreon-Seite erstellen. Nicht auszuschließen, dass das vorher schon “ein Ding” war, aber ich mal wieder erst spät solche Entwicklungen erkenne :joy:.

Das hat mich ein bisschen aufgerüttelt und mir gezeigt, dass es offensichtlich sehr viel schwerer ist, vom Schreiben zu leben, als ich dachte. In einem großen, bekannten Verlag veröffentlicht zu werden, mehrere Bücher pro Jahr zu schreiben, die - so meine Bubble-Wahrnehmung - sich gut verkaufen (ja, “gut” ist schwammig formuliert) und eine entsprechende Fanbase haben, reicht nicht und unmittelbare Unterstützung durch die Leserschaft wird benötigt (den Bücherkauf mal ausgeklammert).

Hier wüsste ich gerne einfach mal eure Gedanken dazu.
Was denkt ihr, sind die Voraussetzungen, um vom Schreiben leben zu können?
Hattet ihr auch schon so einen Moment of Sudden Clearance, als ihr erfahren habt, dass euch bekannte Autoren/ Autorinnen noch einen anderen Job oder eine Patreon-Seite haben?
Unterstützt ihr Autoren/ Autorinnen auf Patreon?
Wenn ja, was “erwartet” ihr dafür oder tut ihr es ohne irgendeine Art von “Gegenleistung”?

Ich will hier nicht spekulieren, was welche Autoren/ Autorinnen durch ihre Buchverkäufe verdienen, sondern einfach nur diese für mich neuen Informationen diskutieren.

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Ich muss leider fragen: was ist Patreon?

Ich kann es auf jeden Fall verstehen, dass Autor/innen sich bei Patreon anmelden. Als Autor bekommt schneidet man zwar mit jedem verkauften Buch mit, allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich dabei um ein paar Cent handelt. Bei ebooks verdient man als Autor noch besser, als bei Prints und viele lesen nunmal wesentlich lieber Prints, ich gehöre auch dazu.

Davon leben kann man wohl in den seltensten Fällen und auch dann nur, wenn man im Jahr mindestens 3 Bücher in einem Publikumsverlag veröffentlicht.

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Ich habe keine Ahnung, was “Patreon” ist. Aber dass Autoren in den allerseltensten Fällen vom Schreiben leben können, weiß ich schon sehr lange. Das sind echt nur die ganz großen Namen. Vielschreiber wie Fitzek und Selbstläufer wie King. Bei King würde es wohl sogar reichen, wenn er nur alle drei, vier Jahre ein Buch schreiben würde, bei Fitzek macht es ja schon allein die Masse.

Wundern muss das nicht. Es kommen immer mehr Autoren auf den Markt und so leid es mir tut, das so krass sagen zu müssen, die Masse an Selbstverlegern macht die Lage nicht gerade besser. Jedes einzelne Buch fällt ja ins Gewicht. Sobald von A ein Buch gekauft wird, kauft dieser Kunde nicht das Buch von B. Man kann nicht mehr als lesen und irgendwann ist die eigene Kapazität erschöpft und hunderte, tausende, millionen Bücher bleiben ungelesen. Es ist also eigentlich ein ganz einfaches Rechenspielchen. Das Ergebnis: Schreib “nebenher”, schreib extrem gut, dann hast Du ein gutes Zusatzeinkommen. Rechne nicht damit, davon leben zu können.

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Patreon ist eine Seite, wo Künstler ihre kreativen Dinge in verschiedenen “Paketen” anbieten können. Ich kenne das von internationalen Youtubern. Die bieten zB verschiedene Preisstufen an, für 2 Dollar bekommt man zB eine Zeichnung zum Runterladen und Ausdrucken, ab 10 Dollar zB ein extra Video.
Ich kann verstehen, wenn deutsche Autoren zusätzlich zu ihren Verkäufen einen festen Betrag verdienen wollen. Ich muss zugeben, dass ich nicht direkt verfolgt habe, was die Autoren dort anbieten. Zusätzliche kleine Kurzgeschichten oder so fände ich toll, irgendwas mit Mehrwert eben. In den letzten Tagen hab ich bei einer Autorin mitbekommen, dass sie dort mehr privates posten will und früher bekanntgeben, welche neuen Projekte anstehen. Ersteres finde ich wirklich doof. Das kann sie auch auf Instagram ausbauen (privates teilt sie nämlich schon). Ich zahl doch kein Geld dafür, dass ich noch mehr privates über eine Autorin erfahre :open_mouth:. Ist das dann das gleiche wie ihre Freunde erfahren? Zweiteres finde ich eigentlich okay, aber ich persönlich geb mich auch zufrieden damit über ein neues Buch ein paar Monate vor ET über Instagram oder den Verlag zu erfahren.

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Ich unterstütze 3 Leute auf Patreon und mir ist es ehrlich gesagt, egal, ob ich dafür Post bekomme oder nicht. Mir sind die 3 einfach ans Herz gewachsen und ich möchte weiterhin von ihnen lesen und hören.

Zum einen ist das Melina von MelisArt, weil ich ihre Kunst und ihre Art so sehr liebe! Mal abgesehen von der wahnsinnig sympathischen Post, die ich immer von ihr bekomme ^^

Zweitens ist das Anna Neunsiegel, die SPler ist und schwere Jahre hinter sich hat. Ich liebe ihre Geschichten! Bisher hat sie die zwar nur als eBooks rausgehauen, aber ich hoffe weiterhin auf die HC wie bei Band 1. Sowas ist eben teuer und da unterstütze ich sehr gern. Und der Draht zur Autorin ist durch Patreon noch enger und besser geworden.

und Drittens ist dieses Jahr neu hinzugekommen: Veronika Weinseis. Sie hat ein mega dickes Buch geschrieben und ist ebenfalls SPler. Sie gibt sich einfach immer mega mühe und ich finde, sowas darf gern belohnt werden.

Mal ganz davon abgesehen, sind es meiner Meinung nach, Peanuts, was ich “spende”. Ja, ich könnte es auch an eine gemeinnützige Stiftung oder sonstwas spenden, aber da weiß ich nicht, wo es landet. Hier weiß ich genau, wo das Geld hinkommt und WER es bekommt. Das finde ich persönlich sehr wichtig.

Ich liebe das Lesen und ich fände es sehr schade, wenn so talentierte Autoren ihren Traum aufgeben müssen, weil Verlage merkwürdige Vorstellungen haben und das SP immer teurer wird. Ich unterstütze sehr gern und nicht nur über den Bücherkauf. Ich kaufe auch bevorzugt bei den Autoren selbst, weil mir der Kontakt zu ihnen einfach wichtig ist und ich denke, dass kann man mit Patreon noch unterstützen.

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Tine hat das schon ganz gut erklärt. In meinen eigenen Worten würde ich sagen, dass dort Künstler/innen eine Art Abonnement anbieten. Die Künster/innen legen dafür eine beliebige Anzahl an Abo-Stufen zu einem beliebigen Preis fest, den die Abonnenten monatlich zahlen. Je nach Stufe bekommst du Zugang zu unterschiedlichen Dingen, z.B. wie Tine erwähnt hat, bestimmte Posts in denen du früher als alle anderen von neuen Projekten erfährst, Leseproben bekommst, Grafiken o.ä. Zusätzlich kann es noch Meilensteine geben, à la “Wenn wir 100€ an Monatsbeiträgen zusammen bekommen, machen wir XY/ kriegt ihr von mir XY”. Podcasts kenne ich auch auf Patreon, da kriegt man dann ggf. Folgen früher als andere, oder zusätzliche Folgen oder Bildmaterial.

Das war mir zum Beispiel auch nicht klar, dass wir uns da wirklich im Cent-Bereich bewegen.

Definitiv wahr. Nur die Schwelle der notwendigen Verkäufe (“notwendig” = um davon leben zu können), ist wohl sehr viel höher als ich dachte.

Gut, ob man Geld dafür bezahlen will, Privates über sie zu erfahren bzw. ob es ausreichend interessant ist, sei wieder jedem selbst überlassen. Ich würde es wohl auch nicht machen, aber einfach aus dem Grund, dass ich mich schlecht fühlen würde. Das fühlt sich an wie eine Eintrittskarte in ihr Privatleben, was mich nun mal nichts angeht. Klar ist es auch hier wieder der Autorin überlassen, wenn sie sich bewusst entscheidet, viel Privates an die Öffentlichkeit zu geben. Aber manche haben eventuell auch das Gefühl nur durch diesen “privaten Ausverkauf” Patreons zu finden.

Das ist wirklich schön, dass du mit ihnen auch so eine Verbundenheit fühlst. Bei den SPlern geht es dann immer ausschließlich um die Finanzierung der ebooks und ggf. irgendwann Prints? Erhalten die Patreons diese dann automatisch oder geht es “nur” darum, die Geschichten überhaupt in den Markt zu kriegen, also Produktion sozusagen? Sind die Beiträge der Autorinnen eher persönlicher Natur oder immer rund um ihre Projekte?

Das mit der Künstlerin finde ich auch sehr interessant! Hast du sie über Patreon entdeckt oder vorher schon? Ich vermute, sie verwendet das Geld für ihre Materialien und schickt ihren Patreons regelmäßig Post, oder wie funktioniert das in diesem Fall? Wie gesagt, ich bin noch ganz neu in diesem Patreon Thema, finde es aber interessant wie verschiedene Künstler/innen das handhaben.

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Ich habe bereits von Panteon gehört, aber bisher noch keinen Autor:in dort unterstützt. Ich weiß, dass z.B. Christian Handel dort ebenfalls ist.

Ich habe mich bei einer anderen Möglichkeit beteiligt. (habe ich schön öfter gemacht) Es handelt sich um Crowdfunding
Ein Autor veröffentlicht privat ein Buch und um es zu finanzieren sucht er Unterstützer:innen. Aktuell habe ich ein Projekt von Christian von Aster unterstützt, der 9000€ sammeln wollte. Je nach Höhe der Spende erhält man Buch, oder buch+CD oder Buch+xx+yy+zz…
Er hat sein Ziel sogar übertroffen (183%) und ich freue mich, demnächst eine Geschichte über Shylock Holmes und Dr. Wa`Tsun lesen zu können, die von Raymund Frey illustriert werden.

So finde ich es gut, denn ich kann mir die Geschichte aussuchen, die ich unterstützen möchte und bekomme, wenn er den Betrag zusammenbekommt das was ich mir wünsche. Wenn der Betrag nicht erreicht wird, wird das Projekt insgesamt nicht umgesetzt.

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Crowdfunding find ich auch toll. Dadurch hab ich auch schon öfter Autoren oder Sänger/Bands unterstützt.

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Hauptsache ich dachte gerade “Kunst und Art…ist doch das gleiche?!” :'D

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Schleichwerbung… :slight_smile:

Ontopic - Patreon wäre für mich ein Ausschlusskriterium…sowas wie ein Antiqualitätsmerkmal…was ist aus den armen Posten geworden !? :smile:

Ich unterstütze auf Patreon insgesamt 3 Projekte, davon eine Autorin. Ich bezahle 6 Euro im Monat und erhalte dafür jedes neu erscheinende Buch als E-Book, sowie regelmäßige Updates und halbjährig ein paar Goodies per Post.
Allerdings kommt sie momentan nicht zum Schreiben, sodass die Zahlungen seit Mai ausgesetzt sind.
Ich finde, bei Autoren, von denen man eh alles liest und die man unterstützen möchte, ich das eine schöne Aktion. Ist ja alles freiwillig, jederzeit kündbar und man weiß vorher ganz genau, was man für sein Geld bekommt.

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Ahahahahahahahahahahahahah xD leider kam vorhin die Nachricht, dass Melina sich von Patreon verabschiedet… Tja, da warens nur noch 2

@kayla sollte aber keine sein :see_no_evil:

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Ja, ich denke, Crowdfunding ist der Vorreiter-Gedanke gewesen und immer noch eine gute Option, um ein konkretes Projekt zu finanzieren. Aus dem Wunsch nach dauerhafter und halbwegs (!) planbarer Unterstützung hat sich dann vermutlich Patreon entwickelt.

Das ist auf jeden Fall sehr transparent und man weiß im Voraus, wofür man “bezahlt”. In gewisser Weise ist es wie ein Buch vorzubestellen und vorab zu bezahlen.

Vielleicht liegt es an der Uhrzeit, aber ich verstehe nicht, was du mit “arme Posten” meinst :sweat_smile:

Hat sie selber verfügt, dass die Zahlungen gestoppt werden oder hast du die pausiert?

Oh nein, hätten wir mal nicht drüber gesprochen :see_no_evil:. Hab mir gestern noch ihre Seite angeschaut.

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Ich vermute eine Kombi aus “arme Poeten” und Autokorrektur :smiley:

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Ganz genau!

Ich unterstütze 2 Autorinnen auf Patreon (Asuka Lionera & Marie Graßhoff).
Insgesamt sind es 5,80€ inklusive Steuer für beide. Ich habe erstmal mit den kleinen/ unteren Levels angefangen.

Bei beiden Autorinnen gibt es exklusive Sachen für uns Patreons.
Bei Asuka sind das zum Beispiel alle 3 Monate ein Goodiebrief.
Aber es gibt auch einfach nach Level dementsprechend Content & Sachen, die man sonst nicht sehen würde.

Danke! :joy:

Oh, wow, das ist aber auch ganz schön viel Arbeit. Vor allem wenn es (hoffentlich) immer mehr Patreons werden.

Ich gucke mir total gerne die Künstler*innen an, die ihr so nennt, da sind echt tolle Sachen dabei.

Nee Moment vierteljährlich war das, also 1x pro Quartal.
Ist trotzdem Toll und ne Menge Arbeit.