Weil es Im Prinzip beides ‘Nackenbeißer’ sind. Heute umschreibt man es nur netter mit XY-Adult. Das ist für mich nur Unterhaltungsliteratur, aus der ich jetzt nicht meine Werte ableite oder über die ich philosophische Abhandlungen schreiben möchte.
Wer will schon 600 Seiten Liebesroman lesen, in denen eine Frau in jedem zweiten/ dritten Kapitel zum Psychologen rennt? Oder in dem eine psychische Erkrankung großartig ausgerollt wird?
Ganz ehrlich, den ersten Roman aus der Liebesgedöns-Schiene, der sowas macht, den würde man dann feiern. ‘Oh, wie realistisch. Sie lässt ihr Trauma therapieren und wird nicht durch einen magischen * Piep * geheilt. Sooooo ein wichtiges Thema.’
Ab dem zweiten und dritten Roman, bei dem die Autorin dann so vorgeht, wären die Leser dann schon genervt. Weil man sowas nicht unbedingt lesen mag, wenn man zu einem Lebesroman greift.
Ich will dann einfach abschalten, mit großartig geschriebenem Kitsch erschlagen werden und mich hinterher gut fühlen. Danach möchte ich nicht das Gefühl haben, stundenlang gemeinsam mit der Protagonistin ihr Kindheitstrauma auf der Psychologen-Couch aufgearbeitet zu haben.
Wenn man etwas vernünfiges und fundiertes über Traumata und psychologische Erkrankungen lesen möchte, gibt es genug andere (Sach-)Literatur (außerhalb der Liebesgedöns- Genre) zu der man dann bewusst greifen kann.