Das ist bei mir auch der Grund, warum ich Alkohol sehr kritisch gegenüberstehe, beide Großväter waren Alkoholiker. Aber ich habe gar keine Lust, mich dafür auf einer Feier zu rechtfertigen oder gar zu entschuldigen, weil ich nichts trinke.
Zum Glück kommt das inzwischen kaum noch vor, weil in meinem Freundeskreis alle Bescheid wissen und meine engsten Freunde sowieso selbst keinen Alkohol mehr trinken.
Ich habe auch früher immer schon darauf geachtet, wie viel in meiner Umgebung getrunken wurde. War mir der Pegel zu hoch, bin ich gegangen, weil ich angetrunkene Menschen einfach eklig finde. Mich widert es an, wenn jemand einen sitzen hat. Die wenigsten werden dann wirklich „lustig“, sondern einfach nur albern und niveaulos.
Die Gefahr beginnt für mich aber schon viel früher: Es gehört gesellschaftlich einfach zum Erwachsensein dazu, Alkohol zu trinken, und hierin sehe ich das größte Risiko für die jungen Leute. Man trinkt nicht, weil es so lecker schmeckt, sondern weil es den Eintritt ins Erwachsenenleben markiert. Die gesüßten Alkopops und Wodkamischungen sind hier sehr problematisch, weil sie den an sich oft als unangenehm empfundenen Geschmack von Spirituosen übertünchen. Zum meiner Zeit haben viele Mädels aus meinem Jahrgang Erdbeer Limes, „Gummibärchen“ (war igendwas süßes Schnapshaltiges) oder kleiner Feigling bis zum Abwinken getrunken, teilweise wurde man in Diskos auch mit ersten Gratis-Drinks angefixt, genauso, wie damals noch aggressiv Promotion für Zigaretten gemacht wurde. In Clubs waren immer Leute mit großen Taschen unterwegs, die umsonst Zigarettenpackungen verteilt haben, das war gang und gäbe. Ich weiß nicht, ob es das heute auch noch gibt, ich hoffe aber nicht.