Lesen als Teil des Schulunterrichts

Meine Erfahrungen sind da auch gemischt. Heinrich Mann “Der Untertan” fand ich furchtbar. “Kabale und Liebe” fand ich ging zu lesen, auch wenn ich es selbst wahrscheinlich nie ausgesucht hätte. Meine erste Schullektüre war in der sechsten Klasse “Das doppelte Lottchen”. “Rolltreppe abwärts” und “Damals war es Friedrich” sind ja auch fast schon typische Lektüren in der Mittelstufe. Wirklich gut fand ich den Krimi “Klassenfahrt” von Reinhard Junge. War mal eine ganz andere Lektüre, die nicht viele Klassen lesen. In der Oberstufe gefiel mir “Das Versprechen” von Dürrenmatt auch gut.

Ohnehin steht und fällt es wirklich mit der Lehrkraft. Manchmal sind die ja leider durch den Lehrplan sehr eingeschränkt. Aber wenn sie freie Wahl haben und die Schüler mitentscheiden lassen, kann das richtig gut werden. In manchen Klassen wird ja z.B. mittlerweile auch “Die Tribute von Panem” oder “Harry Potter” gelesen. Kommt halt immer drauf an, was man daraus macht.

Bei uns war das auch anders. Wir haben in jedem Schuljahr mindestens ein Buch gelesen. In der Unterstufe waren es Bücher, die den Spaß am Lesen fördern sollten (z.B. Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder). Ab der Mittelstufe wurden es dann Bücher wie “Das Fräulein von Scuderi”. Zwar haben wir oft nach sprachlichen Bildern gesucht, aber wir haben auch oft Debatten geführt. Jeder durfte seine eigene Meinung wiedergeben und sagen wie er den Verlauf des Buches einschätzt. Wir haben sogar Rollenspiele zu den Büchern gemacht. Uns wurde systematisch diese ältere Sprache beigebracht. Oft haben wir auch verschiedene Experimente gemacht (z.B. versuchen einen Text in der Sprache zu schreiben, einen Tag so sprechen uvm…). Trotzdem ist der Stoff den wir lernen sollten (Charakterisierung, Zusammenfassung, sprachliche Bilder…) nicht auf der Strecke geblieben.

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Also meine Erfahrungen mit Schullektüren sind auch nicht positiv. Ich war immer die einzige, die die Bücher tatsächlich gelesen hatte. Wirklich alle anderen haben bei den “Klassikern” google eingesetzt und trotzdem bessere Noten wie ich geschrieben :confounded:

In der Mittelstufe haben wir von Stephen King “Friedhof der Kuscheltiere” lesen müssen und dann auch noch eine Verfilmung angeschaut. Da hatte ich wochenlang Alpträume, weil ich mit so Horror schwer umgehen konnte. Ich empfand das als verstörend und nicht altersgerecht. Da man natürlich nicht als Memme da stehen will, sagt man nichts… Keine Ahnung, was sich die Lehrerin dabei gedacht hat.

In den Fremdsprachen fand ich die Lektüren immer gut und da ging die Diskussion auch mehr in die Richtung, wie war die Handlung, was hat euch gefallen usw. Nur meine Französischlehrerin fand es nicht so schön, dass ich mich als erstes nach der Lektüre eines Buches gemeldet habe und das Buch komplett verrissen habe :stuck_out_tongue_winking_eye:

Klingt nach wirklich guten Lehrkräften, die auch mal was anderes machen :slight_smile:

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Das klingt wunderbar! So hätte mir der Deutschunterricht vielleicht auch mehr Spaß gemacht!

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Ja. Unsere Deutschlehrerin war auch meine Lieblingslehrerin.