Lesen als Teil des Schulunterrichts

Mir ist aufgefallen, dass viele Mitglieder hier in der Community die Schullektüre oft nur mäßig fanden. Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen. Gerade in der Mittelstufe fand ich die Bücher einfach nicht toll. Wir haben sowas gelesen wie “Kabale und Liebe” “Die verlorene Eher der Katharina Blum” usw. gelesen. Eigentlich ja Klassiker die auch keinen allzuschlechten Ruf haben. Besonders in der Schule war das Problem das wird die Bücher wieder und wieder durchgekaut haben. Wenn die Aufgabe nur darin bestanden hätte das Buch zu lesen und danach eine Zusammenfassung und vielleicht noch eine Meinung über einen Hauptcharakter begründet niederzuschreiben, doch dann wurde fast jeder Satz grammatisch außeinander genommen, jedes einzelne Kapitel interpretiert usw. Das führte dazu das selbst Schüler die gerne lasen, so wie ich, diesen Unterricht unendlich langweilig fanden und mich hat das auch ein Stück weit vom Lesen entfernt.
In der Mittelstufe hat mir lediglich die Buchvorstellung die wir machen sollten gefallen. Da gab es dann eine Liste von Autoren, jeder durfte sich dann einen aussuchen und dann ein Werk frei wählen, dass mindestens 100 Seiten hat.
Das es insgesamt auch anders geht habe ich dann in der Oberstufe gelernt. Da haben wir ja nicht “bessere” Bücher gelesen mit “Felix Krull”, “Simplicissimus”, “Der Besuch einer alten Dame” oder “Der Untertan”. Trotzdem sind das alles Bücher die ich nicht unter Das Langweiligste vom Langweiligen einsortieren würde. Als Aufgabe war es dann das Buch in 3 bis 4 Wochen gelesen zu haben, dann gab es auch eine Zusammenfassung aber dann statt Interpretertionne und sowas, angeregte Disskusionen über den Inhalt, Schreibweise etc.

Natürlich sind Mittelstufenschüler und Oberstufenschlüler nicht immer vergleichbar, aber ich fände es schön, wenn die Schule, gerade in der Mittelstufe eher die Aufgabe übernähme, den Spaß am Lesen zu fördern und kein langweiliges Programm durchzuziehen. Viele wundern sich darüber warum so wenig Jugendliche lesen. In der Schule kriegt man auch nichts anders vermittelt.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht, was sind eure Meinungen und Verbesserungsvorschläge für das Lesen in der Schule

1 „Gefällt mir“

Also ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht! Bei uns musste man in der Mittelstufe eher “Aufgaben” zu den einzelnen Kapiteln erfüllen, eine Art Lesetagebuch. Zum Beispiel mussten wir zum Buch “Hexen hexen” eine Mappe erstellen, in der dann die erfüllten Aufgaben eingeheftet wurden, die dann benotet wurden. Das waren dann so Aufgaben wie Tagebucheinträge zu den einzelnen Kapiteln oder so. Sicher war das nicht für jeden was, aber meiner Meinung nach konnte da zumindest jeder was draus machen. Da konnte dann auch jeder selbst entscheiden, wie viel Mühe er da reinsteckte. Und die Analyse der Werke fand ich dann immer echt spannend, auch wenn die Werke mich nicht immer von Beginn an vom Hocker gehauen hatten.
Ich bin da vielleicht aber recht speziell, habe es schließlich auch zum Beruf gemacht, die Werke so detailliert auseinanderzunehmen :sweat_smile:

Ist schon ein bisschen her, aber bei mir war es gemischt. Ich mochte zum Beispiel Das Fräulein von Scudery, und auch Kabale und Liebe. Böll habe ich in der Schule nicht gelesen (aber freiwillig), und Hesse habe ich geliebt und später so ziemlich alles von ihm gelesen, nachdem wir in der Schule den Demian gelesen hatten.
Mit Der Fänger im Roggen konnte ich absolut nichts anfangen, aber Plenzdorfs Die neuen Leiden des jungen W haben mir gefallen.
Schillers Maria Stuart fand ich genauso langweilig wie Fontanes Effi Briest
der Unterricht steht und fällt halt mit dem Lehrer, und wenn der gut ist, liest man ebent auch die Klassiker vielleicht freiwillig (wobei ich Hesse und Böll zu zeitgenössischer Literatur zähle, und Goethe, Schiller und Lessing zu den Klassikern). :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Es kommt ja auch immer darauf, an, warum man ein Buch liest.
In den unteren Klassen wird es darauf ankommen, dass man überhaupt liest, und da dann eher leicht verständliche Bücher. Da wird es vielleicht auch ein Lesetagebuch geben etc.
Man kann aber eben Bücher auch lesen, um den Stil einer Epoche herauszuarbeiten - was unterscheidet diese Bücher von jenen, stilistisch gesehen?
Oder man nutzt die Lektüre eines bestimmten Werkes, um das Interpretieren zu lernen, am Beispiel eines Buches, das eben relativ gute Interpretationsansätze bietet.
Und im Englischunterricht dienen sie oft dazu, den vorhandenen Wortschatz mal außerhalb der Schulbücher anzuwenden, zu überprüfen und zu erweitern, bis dann in den oberen Klassen dann die gleichen Elemente dazu kommen wie im Deutschunterricht.

Sehr oft liest man eben Bücher in der Schule nicht, um Bücher zu lesen, damit man behaupten kann, dass man sie gelesen hat, sie dienen einfach als Mittel zum Zweck, um bestimmte Dinge zu üben und zu verinnerlichen oder aber zu demonstrieren.

2 „Gefällt mir“

In der Schule geht es nicht um Spaß am Lesen, sondern ums Lernen. Du kannst nicht sagen, dass Interpretationen u.ä. nicht wichtig sind. Durch diese lernt man das Hinterfragen, das Lesen zwischen den Zeilen, das Verstehen der Botschaft eines Textes.

Wenn man in der Schule nur das machen würde, wozu man Lust hat, sähe es noch übler aus in Deutschland, als es so schon aussieht.

Dir hat man auch nicht den Unterschied von das/dass erklären können und das tut mir körperlich weh.

Ich behaupte ganz dreist, dass kein noch so übler Unterrichtsschmöker einem echten Leser das Lesen vermiesen kann. Ich hab manche Schullektüren auch gehasst, aber dennoch immer gern gelesen. Da war ich auch gar nicht allein. Ich hatte sogar Mitschüler, die rotzfrech mitten im Unterricht ein anderes Buch gelesen hatten, weil sie eben gern lasen, nur nicht das, was sie sollten.

Es hört ja auch keiner mit dem Essen auf, nur weil er in der Mensa/Kantine/woauchimmer Essen bekommt, das ihm nicht schmeckt. Man weicht eben aus.

Wir haben in der Schule auch blöde Filme gesehen und dennoch hab ich nicht deshalb mit dem Filmegucken aufgehört.

Deshalb ist es auch nicht so einfach, statt “Nathan, der Weise” lieber einen aktuellen Roman im Unterricht zu lesen und zu interpretieren. Solche Werke gibt es heute eher selten und gerade an den alten Werken kann man sehen, wie sich die Zeiten geändert haben (oder, wie beim Nathan, dann doch wieder fast gar nicht).

Das Problem ist ein anderes: In dem Alter, in dem man das in der Schule liest, ist man sowieso hormongesteuert und Opfer seiner eigenen Pubertät. Da findet man alles blöd und unsinnig - und sieht das leider fast immer erst ein, wenn mal selbst Mama ist und/oder genug Lebenserfahrung hat, um zu sehen, dass die Schule doch gar nicht so blöd war.

3 „Gefällt mir“

Genau so sieht es aus. Es hat schon seinen Grund, warum es eben genau diese Werke sind, die besprochen werden, und man auch bei gerade erst veröffentlichter Literatur nicht auf den neuen Eschbach zurückgreift, sondern eben auf “gehobenere” Werke. Bei uns war es damals “Im Krebsgang”, das da gerade erschienen war. Das wurde ausgewählt, weil wir in dem Schuljahr Werke von Nobelpreisträgern lesen mussten, und Böll/Ansichten eines Clowns hatten wir direkt davor gelesen.

Ich finde auch die Feststellung idiotisch, dass ja nur X Prozent der Schullektüre von Frauen geschrieben wurde, und darauf basierend die Forderung, dass man das doch ändern müsse. Das kann man in den unteren Klassen machen, statt einem Kinderbuch eines männlichen Autors eins einer Autorin lesen. Aber wenn es um Klassiker geht, dann wird es schwierig, weil da die Auswahl doch sehr begrenzt ist, und da stellt sich dann auch die Frage, ob man denn mit diesen Werken genau das gleiche bezwecken kann wie mit denen männlicher Autoren, die dann gestrichen würden.

Ich finde es ja überhaupt Quatsch, ständig die weibliche Form dazuzuschreiben (“Autor/in”) und irgendwelche “Frauenquoten” zu fordern.

Beispiel Bücher: mir ist völlig wumpe, ob ein Mann oder eine Frau das Teil geschrieben hat, es muss mir einfach gefallen. Zudem ist nie wirklich sicher, ob das Buch tatsächlich von der Person geschrieben wurde, die da draufsteht - oder es ein Ghostwriter war.

Ich liebe die Bücher von Stephen King. Der ist - oh Graus! - ein MANN. Wie schrecklich! Ich darf ab sofort nur noch Bücher von Hera Lind lesen, damit ich die armen, unterdrückten Frauen unterstütze …

HÄH???

Es gibt ja gerade diese Aktion “Autorinnenzeit”.
https://www.svenhensel.de/single-post/2017/04/02/Autorinnenzeit---Unterstütze-deine-Autorinnen
Dort wird eben dies gefordert, eine “Frauenquote” in der Schullektüre (was für ein Blödsinn), und es wird angemerkt, dass Frauen ja so selten wichtige Literaturpreise gewinnen.

Ist mir egal, ich lese privat, was mich inhaltlich interessiert, egal ob von Mann oder Frau geschrieben, und in der Schule soll eben die passende Lektüre zum Unterrichtsziel gewählt werden, ebenfalls unabhängig davon, welches Geschlecht der Autor hat.

Das wollte ich auch nicht (auch wenn sich mir der Sinn dahinter verschließt) aber man könnte doch auf kürzere Texte zugreifen.
Ich war in einer Klasse wo nur noch 2 Andere überhaupt gelesen haben. Alle anderen fühlten sich in ihrer Ansicht “Lesen ist doof und langweilig” bestätigt. Und wenn ich den ganzen Nachmittag damit verbracht habe mich durch ein unendlich langweiliges Buch zu quälen habe ich danach natürlich lieber den Fernseher eingeschaltet. Wenn man etwas lange genug eingebläut kriegt fängt man es an zu glauben.

Allgemein fände ich es aber besser wenn die Schule mehr Auswahl bieten würde. Schule ist eben das Langweiligste was es gibt für viele Schüler. Ich habe diese Erfahrung erst in der Berufsschule gemacht, aber da müsste m.M. nach angesetzt werden.

Wer hat Dir das eingebläut? Die Lehrer sicher nicht.

Zu “man” hab ich noch nie gehört. Ich hab schon immer mein eigenes Urteil über die Dinge gefällt. Ein Buch ist doof? Möglich. Aber es gibt doch soooo viele Bücher, das muss ja einen Grund haben. Und auf jedes doofe Buch hab ich - von klein auf an - hunderte tolle Bücher entdeckt. Meine Klassenkameraden fanden lesen doof/langweilig? Bitte, deren Sache. Mir gefiel es schon immer und ich habe weder diese Schüler/Freunde dafür “verachtet”, noch wurde ich irgendwie “gemobbt” oder was auch immer, weil ich gern las. Ich hab ja niemals irgendetwas ausschließlich getan. Ich hab, wie alle anderen auch, super gern draußen gespielt als Kind, war später ständig mit Freunden on tour, bin ins Schwimmbad, an den Baggersee, in die Disco, in Clubs … und hab dennoch AUCH gelesen.

Wenn sich jemand dermaßen beeinflussen lässt, liegt das nicht an der Schule.

Das ist klasse wenn man sowas schon als Kind bzw. Jugendlicher kann. Ich habe das was mir ein Schülerleben lang eingebläut wurde geglaubt, ich habe den Lehrern dann erstrecht geglaubt wenn diese etwas anderes zu vermitteln schienen als meine Eltern.
Und ich vermute so geht es vielen, zumindest fast alle Menschen meines Alters die ich kenne.

Was haben sie Dir denn eingebläut?

Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Lehrern mehr glauben als den Eltern? Schräg.

z.B. das mit den Büchern. Lesen ist langweilig, denn richtige Bücher waren nur die die vom Lehrer ausgewählt wurden, sind langweilig. Alles andere ist nur Comicniveau. Sowas wurde uns vermittelt, einem Lehrer war die Abschätzung anzumerken über die Buchreihe “Warrior Cats”.

1 „Gefällt mir“

Naja. Ich sammle Katzenbücher, weigere mich aber, die Warrior Cats in der Sammlung aufzunehmen … Da kann ich ihn schon ein bisschen verstehen.

Wir bekamen von unserem Lehrer damals eine Liste mit Empfehlungen. Darauf stand u.a. Momo, Die unendliche Geschichte, Der Herr der Ringe, Der Herr der Fliegen usw. Das war Anfang der 80er! Dazu eine Buchhändlerin, die super beraten hat. So kam ich immer weiter. Dann fand man auch bald selbst zu Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, Und Jimmy ging zum Regenbogen, Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen usw.

Jugendliche sind doch Rebellen. Seit wann lassen die sich von Lehrern so beeinflussen?

Ich glaub noch immer, dass das an den Kids liegt, nicht an den Lehrern. Vor allem sind die Leser in jeder Klasse in der Unterzahl. Ob Lehrer nun tolle oder doofe Bücher empfehlen, spielt keine Rolle. Wir waren 32 Schüler in der Klasse. Leseratte waren davon genau 3. Gelegenheitsleser gab es so 4 oder 5.

Ich finde das Thema hochinteressant, nicht nur, weil ich Lehrerin bin. Ich denke nämlich oft, dass ich heute die Lektüre verschlingen würde und ich damals eben in der Pubertät war. Aber die Wahrheit ist, dass ich jetzt sehr viel selbstbestimmter bin, was Bücher angeht. Zum einen lese ich einfach keine Bücher die mir von vornherein nicht zusagen. Die Vorstellung, dass ich das gleiche Buch mag, wie 30 meiner Klassenkameraden ist lächerlich. Und Lesen ist für mich ein Hobby geworden. Wenn die Sonne scheint und ich lieber spazieren gehen möchte tue ich das. Für die Schule muss man sich aber zu einem bestimmten Zeitpunkt hinsetzen und lesen.
Aber - das ist auch ein Lernprozess - nicht jedes Buch gefällt jedem. Der Austausch ist wichtig. Ich erinnere mich, dass ich “das Schiff Esperanza” (oder so) total schrecklich fand. Würde ich heute immer noch finden.
Und es ist ein gutes Gefühl, ein Buch zu beenden. Auch das muss man erst lernen. Von daher ist das Lesen von Ganzschriften sehr wichtig, auch wenn sie vom Leher ausgesucht wurden.

1 „Gefällt mir“

Interessantes Thema.
Also ich hab in der Schule auch nicht alles gemocht, was wir lesen mussten, und das auch oft, weil wir es so “zerpflückt” haben. Das hat mir oft den Spaß an den Büchern genommen. Ich habe aber dafür zum Beispiel “Faust II” gelesen, weil es mich interessiert hat und fand das Buch super. Als wir es dann behandelt haben, hatte ich schon Vorsprung, hatte mir einiges an Zusatzinfos angelesen und das Buch wurde auch viel weniger zerpflückt als der erste “Faust”. Alle haben den zweiten gehasst - ich hab ihn geliebt. So groß ist eben oft der Unterschied zwischen lesen müssen und lesen dürfen/ wollen.
Ich habe in meinem Zweitstudium vor ein paar Jahren auch Kurse in Englisch für Lehramt besucht, und ich muss sagen, da hat sich inzwischen einiges geändert, gegenüber vor 20 Jahren. Das mit den Lesetagebüchern, zum Beispiel, scheint inzwischen eher üblich zu sein, bei uns gab’s sowas noch nicht. Unterricht unterliegt eben Veränderungen, wie alles im Leben.
Aber mich hat ein zerpflücktes Buch in der Schule auch nicht vom Lesen abgehalten. Und das gebe ich auch grad meinem Sohn weiter. Er wird bald 7, ist kurz vor Ende der ersten Klasse - und er liest laut seiner Lehrerin auf Drittklässlerniveau und er ist der einzige Junge in seiner Klasse, der so gut liest. Und seine Lehrerin hat auch nix dagegen, wenn er Comics liest. Hauptsache er hat Spaß am Lesen.
Und ich merke z Beispiel auch, dass er für Comics sehr viel mehr Zeit braucht, als für Prosa-Texte. Das fand ich total komisch am Anfang - ist aber auch irgendwie verständlich. Er schaut sich eben auch noch die Bilder an und bei einem Comic muss man ja auch erst die Reihenfolge der Texte sortieren. Das ist auch eine Herausforderung.
Also, wer sich von Lehrern und Schulliteratur das Lesen vermaden lässt, ist selbst schuld, finde ich. Allerdings finde ich auch, Lehrer sollten das Lesen unterstützen, auch wenn es “nur” Comics sind.

1 „Gefällt mir“

Schullektüre war z.T. schrecklich. Einmal mochte ich die Bücher nicht, die les ich auch privat nicht freiwillig. Und dann das Sezieren der Bücher und das Ganze drum herum war einfach nicht mein Fall. Aber das war eben Schule,da war das so. Es ging eben nicht nur darum ein Buch zu lesen sondern die Epoche, die Zeit, die Bilder, die Charaktere, die Szenen zu verstehen und zu interpretieren.
Da musste man halt durch.
Aber ich hatte auch tolle Lehrkräfte, die z.B. Songtexte mit in den Unterricht gebracht haben um diese zu interpretieren…oder aktuelle zeitungsartikel und wir dann gucken konnten, wie wird heute mit Bildern gearbeitet, wo ist der Zeitgeist etc…
Was ich immer nervig fand, war die Vorgabe Bitte lest zum nächsten Unterricht die nächsten 5 Seiten…da hatte ich das Buch eigentlich schon durch.
Bücher auswählen bzw. selber mit vorschlagen war toll für mich, da ich immer gelesen habe. Und dass ich Belletristik und keine Klassiker gelesen habe, na und? Ich hab ja für mich als Hobby gelesen und nicht um dem Lehrer zu imponieren.

2 „Gefällt mir“

Ich denke, das unterstreicht meinen Punkt, dass es mit dem Lehrer steht und fällt. Die Lehrer sind wegen des Lehrplans ja auch sehr eingeschränkt, erstens ist die Auswahl je nach Klassenstufe gering, und zweitens schreibt der Lehrplan genau vor, welche Punkte erarbeitet werden müssen.
Manchen Lehrern gelingt es, dass man als Schüler dem Stoff doch noch etwas abgewinnen kann, und vieles ist ja auch Geschmackssache. An ‘Das Schiff Esperanza’ zum Beispiel habe ich durchaus gute Erinnerungen, und ich würde es sicher auch noch mal lesen, wenn es nicht so wahnsinnig viele andere Bücher gäbe die ich eben noch nicht kenne, und die ich deshalb natürlich lieber lese, als ein Buch ein zweites mal zu lesen.

Genau deshalb hab ich angefangen, fast kein Buch mehr zu behalten.

Meine Tochter musste als letztes das Buch “Tschick” lesen und fand es furchtbar.
Sie war sich nicht sicher, was es ihr vermitteln sollte, Freundschaft oder eher Langeweile :wink:
Also auch Bücher die vom Erscheinungsdatum neuer sind begeistern Schüler nicht gerade.
Im Gegensatz zu mir hat mein Nachwuchs es nicht so mit Bücher lesen (mein Sohn evtl mal im Urlaub, der ist aber auch älter) und deshalb hebt so ein Buch dann nicht den Wunsch nach weiterem Lesestoff.
Das finde ich dann schade. Die Leseratten lassen sich nicht abschrecken, die anderen schon.