Trauer(fall) - Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen

Hallo zusammen,

ich möchte heute einmal ein etwas weniger schönes Thema ansprechen, nämlich Trauer / Tod / Verlust.

Zwar ist einem bekannt, dass das Leben nicht unendlich ist. Aber dennoch schmerzt es, wenn ein geliebter Mensch diese Welt verlässt oder sich ein mehr oder weniger nahestehender Mensch in der Situation befindet, mit einem Verlust umzugehen.

Jeder geht anders mit dem Thema um.

Ich habe aktuell eine Situation, die mich traurig macht, die ich aber nicht in bereits bestehenden Themen posten wollte, um andere nicht damit zu belasten, die so etwas nicht lesen oder sich damit nicht beschäftigen möchten.

Für den Fall, dass jemand aus Interesse dieses Thema öffnet und aufgrund des Anfangsposts sagt, nix für mich, schildere ich meine Situation in einem zweiten Post.


Vielen Dank, dass ihr eure Erlebnisse hier teilt. :heart:

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Eine liebe Kollegin von mir ist schwanger und hat auch schon mehr als die Hälfte der Schwangerschaft hinter sich.
Nach anfänglichen Problemen, die mit einem Eingriff behoben werden konnten, lief alles gut - Mutter und Kind waren wohlauf.
Nun hat sich herausgestellt, dass das anfängliche Problem wieder aufgetreten ist und zwar in seiner schlimmsten Form, sodass das Kind nicht lebensfähig sein wird - und ein Schwangerschaftsabbruch angedacht ist.

Sie tut mir unheimlich leid.

Ich gebe ehrlich zu, dass ich mich mit dieser Situation überfordert fühle.

Und auch wenn ich hoffe, dass ihr nichts ähnliches erlebt habt, würde ich mich freuen wenn ihr mir helfen könntet, mit der Situation umzugehen.
Ich würde gerne mehr als nur Mitgefühl und liebe Worte für sie haben, denn das fühlt sich „zu wenig“ an.

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Es ist nicht zu wenig. Sei für sie da, denn sie braucht in dieser Situation jemanden bei dem sie sich aus weinen kann ohne denjenigen noch mehr zu belasten wie den Vater des Kindes oder die Großeltern. Ich war in dieser Situation und eine Freundin war für mich da. Bei ihr konnte ich Heulen ohne das sie mit weinen musste, sie hielt einfach nur die Tücherbox. Sie ging mit mir spazieren und hielt andere davon ab mir Beileid zu wünschen. Sie so eine Freundin das hilft ihr am meisten. Mir hat sehr geholfen das sie eine ehemalige Betroffene gefunden hat, die mir sagen konnte das sie das gleiche erlebt und trotzdem weitere Kinder bekommen hat. Diese Rolle habe ich dann einige Jahre später für andere Frauen übernommen.

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Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit mir teilst und mir so hilfst. :heart:

Wie du so schön beschreibst gibt es verschiedene Arten zu helfen, doch das wichtigste ist wohl, für die da zu sein.

Das denke ich auch. Und nicht nur in nächster Zeit, sondern für länger. Viele erwarten dann ein Ende der Trauer und es gibt blöde Sprüche nach einer gewissen Zeit. Aber manchmal braucht es auch nach Jahren jemanden zum Reden.

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Das man einfach mal reden darf und trauern kann oder sogar mal lachen darf…das ist sehr viel Wert.
Ansonsten kannst du schauen ob ihr einen Trauerverein habt, eine Selbsthilfegruppe für kinderlose Eltern usw…
Da sind ausgebildete Menschen, die dir Tipps geben können und evtl auch mal gut für deine Freundin sind.
Ambulanter Hospizverein oder Hospize wissen meistens wer Trauerbegleitung macht.

Es gibt einen Verein, die machen aus Brautkleidern Babykleider und anderes um sich von Sternenkindern zu verabschieden.

Das Problem ist oft, dass es kein offizielles Grab gibt. Manche suchen sich im Wald einen Baum wo sie dann ihren persönlichen Trauerort gestalten. Mögen manche Kommunen aber nicht so gerne.
Manche haben deshalb auf dem Friedhof eine Stelle wo für Sternenkinder getrauert werden darf.

Schön, wenn du ihr einfach Raum zum sein geben kannst.

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Auch ein wichtiger Punkt, den man vielleicht nicht direkt vor Augen hat.

Ich danke dir.

Auch die danke ich für deine Ausführungen.
Da sind einige Ansätze bei, die ich wohl mal weiter verfolgen werde.

Das wurde zum Glück gesetzlich geändert. Leider noch gar nicht lang. Die Regelung früher war grausam.

Aus meiner Erfahrung, sowohl als Trauernde als auch als Zuhörende, ist das Signal „ich höre dir immer gerne zu, wenn du darüber reden möchtest, heute, morgen oder in einem Jahr oder wann auch immer. Wenn ich dir darüber hinaus helfen kann, sag mir Bescheid“, sehr hilfreich. Als Trauernde fand ich ganz schlimm, dass die Umwelt erwartet, dass man umgehend wieder auf Normalität umschaltet. Als Zuhörende war es für mich sehr hilfreich, dass eine Freundin mal sagte:„Es tut so gut, dass ich mit dir jederzeit über meine (verstorbene) Schwester reden kann. Das will sonst niemand.“ Und meine jetzige Freundin sagt zu mir:„Ich weiß, wenn ich dich brauche, bist du da. Das hilft mir ungemein.“ Sie hat vor 1,5 Jahren ihren Partner verloren.

Ich weiß, ein Kind zu verlieren, ist nich einmal etwas ganz anderes. Aber das Gefühl, nicht alleine mit den Gedanken, Gefühlen und Problemen zu sein, hilft da besimmt auch ein Stück weit.

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Hab vielen Dank, dass du deine Erfahrungen teilst. :heart:

Das wird mir - und somit auch meiner Kollegin - sehr helfen.

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