Abbrechen eines Leserundenbuches

Hi,
das Abbrechen eines Leserundenbuches ist ein Thema, was mich in letzter Zeit sehr beschäftigt. Es ist aber nicht das einzige, auch ein anderes Thema geht mir durch den Kopf.

Kennt ihr es, wenn euch ein Buch nicht zusagt und ihr es in einer Leserunde gewonnen habt?
Damit meine ich allgemein Leserunde bzw. auch WLD und LB Leserunden. Hier bei Lesejury ist das Risiko nicht so hoch ein Buch gewonnen zu haben, dass einem während des Lesens nicht gefällt, da man hier vor der Bewerbung die Leseprobe liest, aber es kann mal vorkommen, dass sich das Buch in der Hälfte ändert und ihr es dann nicht mehr mögt. Puh, langer Satz. :sweat_smile:

Aber vielleicht kennt das jemand von euch. Bei mir ist es zum Glück nur ein einziges Mal passiert. Ich habe da lange überlegt was ich machen soll und habe mich dann beim Autor entschuldigt, ihm meine Gründe offenbart und gesagt, dass ich das Buch leider abbrechen werde. Zum Glück hat er entspannt reagiert und meine Entscheidung akzeptiert. Wie macht ihr das aber?

Bei Lesejury ist es mir noch nicht passiert, aber es kann immer passieren. Meine Frage daher ist, ob man hier Bücher abbrechen kann und was man da alles machen kann. Vielleicht kann man das Buch ja abbrechen, aber trotzdem das Buch in der Rezi Phase rezensieren und begründen warum man das Buch abgebrochen hat?

Wenn man in der Bewerbung angegeben hat, dass man Manuskript + Buch oder eBook + Buch möchte, ist es dementsprechend sehr unvorteilhaft. Kann man da dem Team schreiben und sagen, dass man das Buch doch nicht will? Wie gesagt bei mir ist es noch nie passiert, aber es wäre gut für den Fall, dass es dann mal passiert, zu wissen, was man tun soll bzw. tun kann.

Ich bin gespannt auf eure Antworten.
LG Laura

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Super Thema!

Ich hatte es vor kurzem das mir ein LR Buch überhaupt nicht gefallen hat, obwohl ich Klappentext und LP toll fand.

Ich hab mich aber durchgekämpft, gerade weil es eine LR war. Privat hätte ich es abgebrochen.

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So kann man das auch machen, nur hatte ich noch einige Rezensionsexemplare zu lesen und das Buch hat mich in eine furchtbare Leseflaute gebracht. Aber durchquälen kann man auch machen.

Hier hatte ich das noch nicht, würde aber dann auch ehrlich die Moderation der jeweiligen Runde anschreiben und fragen, was sie lieber möchten, einfach die Situation erklären.

auf LB gings mir mal so, da es eine Runde von einer Autorin selbst war und sie E-Books verschickt hat, habe ich ihr einfach geschrieben was Sache war und dann haben wir vereinbart dass es okay ist wenn ich nicht mitlese. Dadurch dass es E-Books waren konnte sie auch einfach noch jemandem eines schicken und der Platz war dann nicht “belegt”.

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Eine Leseprobe zu einem Buch kann man sich doch immer vornehmen? Oft sind Leseproben bei Amazon oder den Verlagsseiten. Ich lese oft die Leseprobe bevor ich ein Buch kaufe. Da minimiert sich für dich das Risiko vielleicht auch bei LR ausserhalb der Lesejury.
Da ich eigentlich keine LR mehr mache, bzw.erst hier bei den Schnellleserunden wieder zögerlich begonnen habe, kann ich dir nicht wirklich sagen, was ich tun würde. Ehrlich sein? Die Gründe angeben, was nicht gefällt? Abbrechen würde ich wohl nicht.

Hier bei der Lesejury fände ich das eine gute Idee. Und ich würde jedenfalls, wenn ich das ebook schon habe, von der Zusendung des Buches zurücktreten.

In anderen Leserunden würde ich - sofern der Autor verfügbar ist, was ja oft bei LB der Fall ist, ebenfalls mit dem Autor Kontakt aufnehmen, ich finde das gut, dass du das in dem Fall gemacht hattest, @laura1612.

Eine Rezi trotz Abbruch (sofern der nicht gleich am Anfang erfolgte) mit einer entsprechenden Begründung, warum das Buch abgebrochen wurde, würde ich trotzdem machen.

Dass einen ein Buch, das einem absolut nicht gefällt, in eine Leseflaute bringt, kann ich gut nachvollziehen - oder man schiebt es eeeewig vor sich her. Ich habe selten den Fall, aber wenn, dann quäle ich mich eher, als dass ich abbreche.

Auch bei LR in anderen Portalen schaue ich mir oft vorher die Leseprobe an, die es, wie du sagst z.B. bei amazon sehr oft verfügbar gibt. Ich hatte aber auch schon welche, wo die Bücher erst später erscheinen und keine Leseprobe verfügbar ist (aber eher selten).

Ich persönlich denke es geht vielmehr darum, ob man Bücher aus Leserunden der Lesejury abbrechen sollte als darum, ob man das könnte.

Natürlich verstehe ich, dass man seine Zeit nicht mit Lesen eines z.B. langweiligen Buches verbringen möchte. Allerdings habe ich mit meiner Bewerbung auf die Leserundeteilnahme mich mit den hiesigen Spielregeln einverstanden erklärt. Abbruch bei Nichtgefallen steht da nicht. :woman_shrugging: Und so habe auch ich mich schon einmal durch ein Buch gequält, das super anfing, aber ab der Hälfte nur noch wirr wurde. Dennoch habe ich meine Pflichtbeiträge und die Rezension geleistet. Darüber hinaus habe ich trotz Nichtgefallen mit weiteren Beiträgen an der Diskussion teilgenommen, denn auch eine kritische Stimme kann die Diskussion anheizen. Außerdem hat es mich interessiert warum anderen gefällt, was mir missfiel.

Das wäre auf jeden Fall eine Idee. Ob das schon mal wer gemacht hat, weiß ich leider nicht.

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Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: das oben Geschriebene bezieht sich auf einen Abbruch des Leserundenbuches aufgrund von nicht überzeugender Story und Co.
Anders verhält es sich natürlich, wenn jemand krankheitsbedingt oder ähnliches nicht wie gedacht an einer Leserunde teilnehmen kann.

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Da stimme ich jublo absolut zu. Das ist - auch wenn das vielleicht ein harter Vergleich ist - wie eine Art Vertrag, den man eingeht. Man bekommt das Buch im Austausch für u.a. vollständige Beteiligung an allen Leseabschnitten.

Es ist schön, dass in dem von yesterday geschilderten Fall der Autor entspannt bleibt, aber was soll er auch anderes tun? Gerade wenn der Autor sich große Mühe macht, die LR selbst organisiert und bei Selfpublishing auch noch selbst die Kosten trägt (so meine Vermutung, kenne mich da nicht so gut aus) ist er natürlich mindestens enttäuscht. Dass er dann noch ein ebook an jemand anderen verschick, anstelle noch eines Prints, macht es meiner Meinung nach nicht besser - die Kosten hat er ja trotzdem (wenn auch geringer).

Ich hoffe, dass klingt jetzt nicht so nach Rumgemecker mit erhobenem Zeigefinger. Es ist wirklich ganz trocken meine Meinung, dass auch der Leser seinen Teil der Vereinbarung einhalten muss, unabhängig von der eigenen Meinung darüber (schließe mich jublo an, Krankheit etc. sind ein ganz anderes Thema, keine Frage).
Ich gehe ja auch arbeiten, selbst wenn ich genau weiß, dass ich an dem Tag ein doofes Meeting habe :wink: .

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Mir ist es schon trotz Leseprobe passiert, dass ich ein Buch einfach nicht fertiglesen KONNTE. So grottig wurde das dann. ABER das kommt sehr selten vor. Vielleicht eins von hundert Büchern. Dann entscheide ich im Einzelfall, ob ich abbreche oder nicht.

Eine Leserunde ändert daran nix. Voraussetzung ist natürlich definitiv, dass man die Leseprobe liest. Wenn ich sehe “Mir liegt der Stil nicht”, könnte ich brechen. DEN erkennt man schon in der Leseprobe! Ganz übel war “Das Buch der Spiegel” von E.O. Chirovici. Ich fand die Leseprobe echt super, konnte kaum erwarten, weiterzulesen. Tja. Und dann die reine Qual. Ich konnte es nicht glauben, dass es das gibt und hab mich durchgequält. Aber das Buch blieb so fürchterlich. Da habe ich mich geärgert, dass ich nicht abgebrochen habe.

Wenn man begründet, warum man einfach nicht weiterlesen kann, darf man sehr wohl eine Leserunde abbrechen. Das zu “verbieten” ist ja, als würde man die Teilnehmer auch zu einer Mindestzahl Sterne zwingen. Eine Rezension gehört auch dazu - denn Autor und Verlag müssen auch mit einer negativen Rezension leben können. Und ich persönlich werde sauer, wenn ich nur gute Rezensionen lese, ein Buch aber niemals wirklich so gut ist. Klar, einige fanden “Das Buch der Spiegel” sicher nicht schlecht. Aber ich bin mir sicher, da sind viele Rezensionen “geschönt”, eben weil es das Buch fast schon inflationär als Leseexemplare gab. Ich bin ein grundehrlicher Mensch und lüge die Leser meiner Rezensionen aus Prinzip nicht an.

Eine Lösung ist, dass man dann das abgebrochene Buch anderen anbietet und (kostenlos) weiterschickt, also den frei gewordenen Platz in der Leserunde jemandem anderen gibt. Aber eben dennoch eine ehrliche Rezension schreibt.

Und da spielt es keine Rolle, von welcher Plattform das Buch ist!

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Ich denke es kommt immer auf den Einzelfall an.
Die Spielregeln hier sollte man schon im Hinterkopf haben und sich nicht zu schnell für einen Abbruch entscheiden…
…womit wir wieder bei dem Aspekt der Begründung wären. :blush:

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Ich sehe das wie du. Außerdem heißt eine LR ja nicht, dass sich jeder über ein Buch austauschen soll, das ihm wunderbar gefällt. Gerade die negativen oder anderen Meinungen machen die Diskussion um das Buch ja erst interessant.
Wenn dann alle (übertrieben dargestellt) denen das Buch nicht gefällt, abbrechen würden, wäre das ja eine ziemlich eintönige Geschichte.

Sicher, wenn man mal ein Buch wirklich so grausam findet, dass es absolut gar nicht geht, dann kann man bestimmt mit dem Team reden und das begründen. Aber ich finde, man sollte da schon ein bisschen die Zähne zusammen beißen. Immerhin hat man ja auch einen der begrenzten Plätze gewonnen und dementsprechend schon auch eine Verpflichtung.

Ich rede hier übrigens jetzt mal nur von LR bei der Lesejury, da ich sonst an keinen teilnehme und dementsprechend auch nichts dazu sagen kann/will.

Ich habe das schon einmal bei einer LR gemacht. Das Buch hat so viel versprechend angefangen und wurde dann mit jedem Abschnitt und jeder Seite schlimmer. Abgebrochen habe ich es nicht, aber ich habe während der LR an die Moderatorin geschrieben, dass ich auf mein Printexemplar verzichte, da ich das Buch selbst nie wieder lesen werde und ein Buch, das ich selbst so grausam finde, auch nicht weitergeben werde. Das war gar kein Problem.

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Von schneller Entscheidung spreche ich auch nicht. Drei Seiten nach der Leseprobe ist zu früh. Keine Leseprobe lesen ist nicht okay.

Keine Spielregel sagt, dass man ein Buch bis zum Ende lesen muss, wenn es eine Zumutung darstellt.

Das größte Problem ist, dass viele sich einfach bewerben, ohne die Leseprobe gelesen zu haben. Sieht man bei vielen Verlosungen schon daran, dass die Fragen nicht beantwortet werden. Bei meinen eigenen Verlosungen (also gar keine LR) sehe ich das immer wieder. “Ich springe in den Lostopf!” - aber keine Antwort auf die zwingend erforderliche Frage. Solche Leute kann ich nicht ausstehen.

Wer mehr als die Hälfte eines Buches gelesen hat und es nicht wieder besser geworden ist, nachdem es “eingebrochen” ist, der verdirbt sich nur die Lust am Lesen. Ein Buch, das über 150 Seiten nicht wieder in die Spur kommt, bleibt so übel, das ist meine Erfahrung.

Noch mal: wenn das nicht ständig passiert, ist das okay. Mir selbst passiert das nicht öfter als zwei Mal im Jahr, dass ich trotz Leseprobe mit dem Buch dann doch nix anfangen kann. Denn das war die wichtigste Aussage meines Postings: es kommt darauf an, wie intensiv man es versucht hat.

Als Zusammenfassung könnte man sagen:
Leseprobe super, kurz darauf bricht das Buch ein, es kommt nicht mehr in die Spur: Abbruch ist gerechtfertigt, wenn man das begründet, eine entsprechende Rezension schreibt und vielleicht als Topping das Buch und den Leserundenplatz jemandem anderen gibt.

Leseprobe nicht gelesen, enttäuscht vom Buch: selber schuld! Die allererste Spielregel ist nämlich, dass man erst mal die Leseprobe liest, bevor man sich bewirbt.

Ein Leserundenbuch musste ich zum Glück noch nie abbrechen. Auch wenn mir das Buch nicht gefallen hat, fand ich die Diskussion mit den anderen Lesern immer spannend und wollte deren und meine Meinung vergleichen. Hatte da auch immer interessante Diskussionen.

Bei vorablesen habe ich schon zweimal trotz Leseprobe das Buch abgebrochen. Das eine war einfach langweilig und auch beim quer lesen passierte quasi nichts. Und beim anderen Buch bin ich nicht in die Geschichte gekommen, meine Mutter fand das Buch aber toll.

Zwischen nicht gefallen und Zumutung liegen Welten.
Wenn ein Buch schwächelt, ist es noch lesbar für mich persönlich. Wenn es aber völliger Blödsinn ist, horrende Fehler (Sinnfehler, Rechtschreibfehler) anhäuft, abstrus wird, dann ist das wesentlich schlimmer und da kann man sich dann ganz schlecht durchkämpfen.

Verstehst Du, wie ich das meine?

Über einfach weniger gute Bücher kann man prima diskutieren und so mancher LR-Teilnehmer hatte auch schon Passagen einfach falsch verstanden und deshalb ein Buch nicht gut gefunden, nach Erklärung dann aber mit ganz anderen Augen weitergelesen.

Ich kann auch nicht einen LR-Platz belegen und dann meckern, weil ich das Genre nicht mag. Solche Gründe sind albern, ganz klar.

Der durchschnittliche Leser wird nur dann an Abbruch denken, wenn er massive Gründe hat. Über alles andere mag ich nicht nachdenken, denn dann kommt es wieder auf “Abgreifer” raus.

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Hast du das dann in die Rezension auch reingenommen, dass du abgebrochen hattest?

Ich habe auch nicht herausgelesen, dass du von einer schnellen Entscheidung sprichst.
Vielmehr bin ich von deinem Beispiel für einen solchen Einzelfall in eine allgemein gültige Aussage übergegangen. :blush:

Bzgl. der knappen Bewerbungen: Bislang habe ich solche Erfahrungen (zum Glück) noch nicht gemacht. Werden solche Bewerber denn überhaupt ausgewählt?

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Absolut, sehe ich auch genauso. Deswegen habe ich “übertrieben dargestellt” geschrieben und gleich im Anschluss dann das:

Ich sehe das also wie du.
Wenn es wirklich gar nicht geht und eine Zumutung ist, ist ein Abbruch schon okay. Ich denke auch nicht, dass einem das Team oder wer auch immer die LR organisiert dann böse nimmt.

Von mir nicht. Für andere kann ich nicht sprechen. Ich vermute bei einigen Plattformen aber sehr stark, dass da keiner groß guckt …

Dies ist eine wichtige Aussage, um Missverständnissen vorzubeugen.
Ich beziehe mich bislang auf “Abbruch wegen Nicht-Gefallen”.

Ja, ich habe geschrieben auf welcher Seite und dann genau warum. Der Rezensionsleser soll ja schon wissen, dass ich nicht das ganze Buch beurteilen kann.

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