Berufe

Oh je, ja das glaube ich. Der Rücken wird ja im Pfegebereich immer ordentlich strapaziert. Kannst ja mal parallel schauen, ob es Jobangebote an der Anmeldung oder ähnliches gibt und dich dann bewerben…

Ich schaue schon wöchentlich in die Stellenangebote, aber solche “Wunschjobs” sind so gut wie gar nicht vorhanden.
Letztens hatte das Gesundheitsamt eine Schwester für die Schuluntersuchungen gesucht - ich hab gedacht, genau das Richtige - dann stand in der Stellenbeschreibung, dass man körperlich fit sein muss, weil man schwere Geräte schleppen muss - aus der Traum…

Wie ärgerlich! Ich drücke die Daumen, dass du bald etwas Rückenschonenderes findest.

Dankeschön :slight_smile:

Ich reihe mich dann mal bei den öffentlichen Dienstlern ein.
Ich hab Verwaltungsfachangestellte gelernt und bin mittlerweile Verwaltungsfachwirtin. Ich muss sagen, ich mag meine Arbeit. Als ich das erstmal von dem Beruf gehört habe, damals 9. Klasse, Vorstellung der Berufe beim Arbeitsamt hat mich das neugierig gemacht und dann hatte ich tatsächlich Glück bei unserer Verbandsgemeinde genommen zu werden. Im nach hinein, könnte ich mich ärgern, nicht die Beamtenanwärter Ausbildung gemacht zu haben, aber irgendwie stand das damals nicht als Option dabei.
Ich arbeite nun 17 in der gleichen Verwaltung, kenne Mobbing, was wahrscheinlich in solchen Berufen mittlerweile immer vor kommt. Aber ich mache meine Arbeit gerne. Reagiere ab und zu etwas allergisch, wenn man davon ausgehet, dass wir alle auf dem Amt “faul” sind oder unfreundlich und was man uns so nach sagt. Ich hab viele Freundinnen, die mit mir Ausbildung gemacht haben, und für die ihren Beruf nicht so die Erfüllung ist, das finde ich schade. Natürlich gibt es auch Tage, da ist man unzufrieden, aber ich gehöre wohl zu den seltenen Menschen die wirklich Spaß an ihrem gelernten Beruf haben. Daher kam es für mich noch nie in Frage in einen anderen Bereich zu gehen.

Ich glaub diese Tage gibt es bei jedem Mal, egal was man macht…

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Interessant was ihr so alle gelernt habt und wie ihr zu euren Berufen gekommen seid. :slight_smile:
Also ich wusste so gar nicht was ich nach meinem Realschulabschluss machen wollte… Somit habe ich mich auf verschiedene Sachen beworben. Geworden bin ich dann Bürokauffrau. Die Ausbildung hat mir auch Spaß gemacht. Mein Ausbildungsbetrieb hat mich auch übernommen und mit Ausbildung bin ich schon 14 Jahre hier. Habe aber zwischendurch intern 3 Mal den Job gewechselt und bin jetzt Sachbearbeiterin für Wechselprozesse im Messwesen sowie Netzzugang. Ob das jetzt mein Traumjob ist, glaube ich nicht… Aber ich komme gern her, habe tolle Kollegen und eine im Großen und Ganzen super Firma.

Aber da es ja langweilig ist ohne sich weiter zubilden, habe ich parallel dazu 2 Jahre das Abendgymnasium besucht und die Fachhochschulreife erreicht. Danach habe ich 1,5 Jahre Wirtschaftsinformatik im Fernstudium studiert und musste es dann aus gesundheitlichen Problemen abbrechen.
Nach einem Jahr Pause habe ich dann ein Fernstudium BWL angefangen und sollte meinen Bachelor of Arts in einem Jahr abschließen. Aber ich lasse mich da nicht so stressen und wenn ich noch 1,5 Jahre brauche, stört es mich auch nicht.
Alles was neben dem Beruf und Privatleben läuft, ist unglaublich aufwendig…

Das du nebenher noch Abendschule machst finde ich enorm. Denn sich dazu regelmässig noch neben dem Beruf aufraffen, wo privat ja auch meist einiges ansteht, ist bestimmt oft auch stressig. Hut ab, und gutes Gelingen!

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Ich finde es gut, dass du dich nicht stressen lässt! Jeder sollte in seinen Tempo studieren :slight_smile: Zumal du es ja neben deinem eigentlichen Job machst.

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Ich kann @_Buchliebhaberin nur zustimmen. Mach alles in deinem Tempo. Aber schön, dass du unbedingt noch weiter kommen möchtest!

Ja zumindest bis zum Bachelor… Das reicht dann :smile:

Hat etwas gedauert, aber ich habe es nicht vergessen.

Ich war 5 Monate bei diesem Projekt.
http://www.projuventutebahia.org/de/

Es war eine weitestgehend neue Welt für mich, allein die Hinfahrt. Ich war auch zuvor schon in exotischen Ländern gewesen (Bali 2011 z.B.) daher war reisen nichts ungewöhliches für, aber ich war noch die auf südamerikanischem Boden gewesen.
Geflogen bin ich nach Salvador da Bahia und von dort aus sollte es dann mit dem Bus in den kleinen Ort Varzea da Roca gehen. Der Bus war erstmal 5h zu spät und war noch viel später erst dann am Ziel (nachts um 1 Ortszeit).
Am nächsten Tag lernte ich dann dort mein zu Hause für die nächste Zeit kennen. Die Freiwilligen vor Ort lebten in einem kleinen Häuschen, was einfachst eingerichtet war, doch das Geläde war sehr schön, mit vielen Pflanzen und freundlichen Schulgebäuden. (Die Schulen in Brasilien wirken eher wie Gefängnisse und da es viel zu wenig Räumde gibt, werden die Schüler im 3-Schicht-Betrieb unterrichtet, daher gibt es keine Klassenräume wie wir sie kennen und auch Grundschüler gehen in sehr sterile, unpersönlich eingerichtete Klassen.) Dort auf dem Gelände war das anders, dort gab es für jede Klasse einen eigenen Klassenraum. Es gab auch einen kleinen Kindergarten, mit 1 bis 2 Kindergärtnerinnen. In der Gruppe gabe es auch ein behindertes Kind, den Sohn einer Kindergärtnerin, den ich direkt in mein Herz geschlossen habe, daher war ich auch viel im Kindergarten eingesetzt. Auch die anderen Kinder waren wirklich unheimlich lieb. Natürlich waren auch die mal frech oder laut, aber in dem Alter sind die dort noch extrem lieb.
Eine zweite Aufgabe war von mir und der anderen Freiwilligen war es die Vormittagsgruppe zu betreuen. Das waren Kinder die in die öffentliche Schule gingen und erst Nachmittags unterricht hatten. Diese Gruppe diehnte dazu die Kinder von der Straße oder vom Fernseher weg zu holen. Auch wenn es den Menschen in dem Ort besser geht als in den Megacitys gibt es auch dort viele sehr arme Menschen für die 10 Real (etwa 3 bis 4€) schon richtig viel Geld sind. Aber auch sehr herzlich und würden sofort mit einem teilen. Mit diesen Kindern gab es unterschiedliches Programm, Fußball kam immer am besten an doch auch Kochen war sehr beliebt (bei genau 2 Mädchen in der Gruppe). Diesen Kindern merkte man jedoch den negativen Einfluss vom nichts tun schon an.
Montags waren Schule und Kindergarten geschlossen, weil da eh keiner kam, denn an dem Tag war Wochenmarkt und da mussten die Kinder helfen. Auf dem Markt gab es natürlich das übliche an Obst und Gemüse zu kaufen und allerlei Nippes. An einer Ecke gab es gebratene Fleischspieße. Da war ich besonders gerne und habe mir morgens um 10.00 Uhr jede Menge Fleisch reingepfiffen.
Ich kam sehr gut mit den Verhältnissen dort klar. Ich lebte dort in einem 6m² (mit Hochbett), mein ganzer Besitz passte in einen Koffer und mein Laptop stammte aus dem Jahre 2005 (das Ding habe ich heute noch, wenn auch nur noch selten in Gebrauch). Ich habe immer auf den Kulturschock gewartet doch der kam nach der Rückkehr nach Deutschland. Diese Korinthenkakerei hier hat mich schon sehr genervt und ich hatte große Schwierigkeiten hier wieder Fuß zu fassen. Auf vieles könnte ich auch heute noch verzichten.
Ich konnte während meines Aufenthalts dort auch die Chapada Diamantina und Sao Paulo ansehen.
Natürlich habe ich nicht nur gute Erfahrungen gemacht, z.B. war bei meiner Einreise die Gesetzlage wie folgt: 3 Monate Tourist und dann 3 weitere Monate als Verlängerung. Als ich das Touristenvisum dann bei Policia Federal verlängern wollte habe ich erfahren, dass es das nicht mehr gibt. Dann blieb ich illegal im Land, aber war schon ein komisches Gefühl. (Bei meinem nächsten Besuch 2016 musste ich dann entsprechend Strafe bezahlen. Wobei es auch da wieder ein gutes Beispiel für in Brasilien sehr übliches “Irgendwie gehts immer” gibt, denn ich kam Sonntagabend an und die Bank hatte natürlich zu. So hat dann ein Flughafenangstellter das von seinem Konto bezahlt und ich habe ihm das Bargeld gegeben. Bescheinigungen über die geleistete Zahlung habe ich natürlich.)

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Klingt auf jeden Fall sehr spannend! Schön, dass es Leute gibt, die bei so etwas mitmachen.

Also ich arbeite momentan in der Redaktion einer kleinen, lokalen Zeitung. Dabei kümmere ich mich um das Koordinieren der Redakteure, die Werbeanzeigen und das Layout der Zeitung.
Das mache ich jetzt schon seit fast einem Jahr als Freiwillige und wenn ich jetzt über Studium nachdenke werde ich wahrscheinlich, mit Kommunikationswissenschaften, eine ähnliche Richtung einschlagen.

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Klingt gut. Und wenn es dir Spaß macht, dann ist das doch die beste Voraussetzung für die Berufswahl. :slight_smile:

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Also ich muss sagen, dass ich mir ohne Bafög das Studium nicht hätte leisten können und dass ich da wahnsinnig dankbar sein muss! Natürlich ist es immer wieder demütigend und auch einfach anstrengend, aber ich hatte dadurch die Möglichkeit, zu studieren. Und ich komme wirklich aus einem finanziell sehr sehr schwachen Elternhaus. Aber ihr habt schon Recht, wenn ich mir meine Komilitonen so ansehe, wird schon deutlich, woher die Statistik kommt, dass nur jedes 8. Kind aus finanziell schlecht gestellten Familien studieren kann. Und es werden einem schon auch immer viele Steine in den Weg gelegt! Schon allein die Regelstudienzeit, an die sich jemand nicht unbedingt halten muss, der von seinen Eltern finaziert wird, jemand der Bafög bekommt allerdings schon, das merkt man schon an den Noten! Aber wie gesagt, ich bin sehr sehr glücklich, dass ich überhaupt die Möglichkeit hatte, zu studieren! :slight_smile:

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Die Regelstudienzeit schaffen ja viele auch nicht. Und wenn man dann noch trotz Bafög nebenbei fleißig arbeiten muss, um alles zu finanzieren, wird es leider erst recht schwer.

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Ja also ich muss sagen, dass ich da schon eine Benachteiligung für Kinder aus finanziell schwachen Familien sehe. Ich habe viele Kommilitonen, die sich einfach alle Zeit der Welt lassen können, das kann ich nicht. Viele von denen arbeiten zwar auch noch nebenbei, aber die haben eben dann doch noch die Sicherheit aus dem Elternhaus. Aber klar, irgendwo muss auch das Bafög eine Grenze ziehen, sonst könnte man das ja ewig hinausziehen.

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