Diskussionsrunde zu Prämien, Hypebücher, Liebesromane und anderes Gedöns

Suche Bücher nach meinen bevorzugten Themen aus , achte darauf das diese von Autoren geschrieben wurden. Da ich keine mehr von Autorinnen lesen möchte . Hypes nehme ich war , lasse mich davon jedoch nicht sehr beeinflussen.

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schön formuliert und so wahr :+1:

Aha. Wieso das denn?

Thema Liebesgedöns - ist ja für mich öfter mal ein rotes Tuch.

Was mich bei vielen, vielen dieser Bücher (ja, ich habe einige gelesen, sonst könnte ich mich ja nicht aufregen) so nervt, ist das Frauenbild, das sie vermitteln.

Ein paar berühmte und gehypte Beispiele:

Twilight.

Wenn wir die Geschichte wirklich betrachten, sehen wir einen uralten, creepy Kerl, der ein junges, unsicheres Mädchen anfangs wie den letzten Dreck behandelt und später dann sogar massiv stalked. Es geht soweit, dass er bei ihr des nachts ins Zimmer einbricht und sie beim Schlafen anstarrt. Ist aber nicht schlimm, weil er sooo megaschön ist.

Ehrlich? Als ich das gelesen habe, hatte ich vor lauter Horror Gänsehaut, aber alle schrien: Ohhhh, romantisch!

Beispiel YA, Beginn again:

Ein Typ nimmt eine Untermieterin und ignoriert permanent ihre Privatsphäre. Er dringt in ihr Zimmer ein, er überlässt ihr keinen Schlüssel fürs Bad und dringt auch dort ungebeten ein, er behandelt sie wie den letzten Dreck. Das fängt damit an, dass er Regeln aufstellt wie zum Beispiel nicht küssen oder miteinander ins Bett gehen, aber er ist der Erste, der ständig seine Finger an der Frau hat. Ist aber nicht so schlimm, der ist megaheiß und Bauchmuskeln.

Romantisch?

Beispiel Jugendfantasy: Zorn und Morgenröte

Ein Typ lässt jeden verdammten Tag ein Mädchen umbringen, das er am Abend zuvor geheiratet hat. Ausnahme: die Heldin. Die vergewaltigt er “nur” und lässt sich Geschichten erzählen. Welch ein Glück! Sie ist die Einzige von allen seinen Bräuten, die vergewaltigt wird. Ist ja auch nicht so schlimm, denn er ist megahübsch.

Na, wenn das nicht romantisch ist?

Ich habe von einer Studie gelesen, dass Leute, die solche Stalkereien wie bei Twilight oder Shades of Grey romantisch finden, Stalking im echten Leben auch nicht so schlimm finden oder es verharmlosen. Ist es das, was Frauen mitgegeben werden soll? Jetzt habt euch nicht so, wenn euch ein Kerl scheiße behandelt, das ist nur ein Ausdruck seiner Zuneigung?

Letztens habe ich mit @Lesesumm dazu eine interessante Diskussion per PN geführt. Sie meint sinngemäß, wenn man weiß, was einen erwartet und man selbst gefestigt ist, macht das Lesen solcher Literatur Spaß und ist okay.

Ich möchte ihr recht geben. Aber andererseits sind ja viele Jugendbücher oder YA so aufgebaut und wie gefestigt sind da schon alle LeserInnen? Noch einmal: Was für ein krankes Weltbild wird dort vermittelt und woher sollen junge LeserInnen es besser wissen?

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Ich glaube ich lese mehr Autorinnen wie Autoren.

Mit dem letzten Abschnitt gebe ich Dir recht. Deshalb bemängele ich auch jedes Mal die FSK Freigabe weil ich diese ebenfalls viel, viel zu früh finde! :flushed:
Ich würde nicht wollen, dass meine Kinder mit 14 Jahren solche Bücher lesen wie “Sinful King” z.Bsp… Für mich sind das Bücher für Erwachsene und selbst da sind viele mit überfordert.

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Hatte mir mehrere Male Bücher gekauft , da mir die Klappentexte zugesagt hatten . Die Spannung hatte sich in den ersten 120 Seiten nicht aufgebaut , konnte keinen Bezug zu den Figuren finden , dazu kam dann der Ausbau der Liebe der Figuren , sodass es kein Thriller mehr war. Glich dann eher einem Liebesroman. Da es schon 4x passiert ist , meide ich Autorinnen.

Ich habe das so noch nicht betrachtet, aber das ist vielleicht einer der Gründe, warum ich die von dir genannten Bücher nicht lesen mochte :thinking:

Findest Du vier echt viel?

Ich lese - bis auf gaaaaaaaaaaaaanz wenige Ausnahmen - keine Selbstverleger mehr. Die denken alle, sie könnten schreiben, aber nicht mal ein Prozent davon kann es wirklich. Zu dem Ergebnis kam ich aber nach mindestens 50 Büchern.

Es gibt für meinen Geschmack einige super gute Autorinnen.

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Liegt das dann nicht am falschen Klappentext? Gerade wenn es Übersetzungen sind, haben da glaube ich die Autoren keine Ahnung was in die Klappentexte geschrieben werden und mir ist schon passiert, dass nicht einmal die Namen der Hauptprotagonisten im Klappentext gestimmt haben.
Ob das automatisch an den Autorinnen liegt?

Bei Selbstverlegen bin ich auch immer etwas misstrauisch, meistens strotzen sie nur so vor Fehlern. Aber ich habe schon wirklich gute gefunden, von denen ich immer wieder etwas lese.

4 sind nicht viel , jedoch reicht es bei mir auf der Hut zu sein . Meine Lieblingsautoren sind nun mal alle männlich King , Hill , Fitzek , Hayes , Harris, Cole. … Auf diesem Level hatte mich noch keine Autorin "ergriffen ".

Genau diese Art Bücher lese ich sowieso nicht. Aber nicht, weil es Liebesgedöns ist, sondern weil mich da der Plot schon nach dem ersten Satz langweilt.

Es darf gern super schnulzig werden. Wenn es gut gemacht ist.

“Ein ganzes halbes Jahr” hatte ich gelesen, bevor der Hype darum losging. Und ich habe es geliebt. Mit Herz, mit reichem Typ. Dennoch finde ich es nicht “schlimm”. Und ich finde, hier wird die Frau nicht niedergemacht, auch wenn sie speziell ist. Aber sie wird eher dazu angeregt, mehr aus sich und ihrem Leben zu machen.

Kurz und gut - für mich ist Liebesgedöns was andres.

King und Hill, ja. Fitzek na ja. Harris mochte ich mit Mitte 20 gern.

Ich liebe die Krimis/Thriller von Ruth Ware, Shari Lapena, Silke Nowak (eine der wenigen Selbstverleger, die ich lese), Inge Löhnig, Kate Rhodes usw.

Joe R. Lansdale mag ich als Schriftsteller übrigens auch sehr - wenn Du King liebst, wird der Dir auch gefallen. Ist männlich und packt den Leser ordentlich.

Lansdale sagt mir nichts , habe ihn mir mal notiert. Dankeschön! :grinning:

Da schaut man mal nicht ins Forum und schon sind hier 34 Antworten.
Ich lese auch mal Hype-Bücher, aber nur weil sie mich ansprechen. Den Hype selbst nehme ich oft gar nicht wahr.
Harry Potter liebe ich z. B. Ich bin damit aufgewachsen und war noch ein Kind als die Bücher auf den Markt kamen. Meine Schwester hatte sie alle und ich habe sie dann natürlich auch gelesen.
Mir persönlich ist egal, ob Hype oder nicht. Mir muss das Buch gefallen!

Oder ich bekomme das Buch von Leuten schmackhaft gemacht, die einen sehr ähnlichen Geschmack haben und ziemlich sicher sind das es mir auch gefallen müsste. Aber auch dann liegen die Bücher zeitweise Jahre auf dem SUB bis ich in Stimmung bin.

So gehts mir mit deutschen Autoren. Die können für mich keine Krimis/Thriller schrieben. Obwohl ich bei Fitzek zeitweise eine Ausnahme mache. Aber seine Bücher sind nicht immer gleichbleibend gut und da stört mich zur Zeit auch der Hype

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Oh ha
Das finde ich gerade echt interessant, weil ich das nie so gesehen habe.
Begin Again und Zorn und Morgenröte hab ich ebenfalls gelesen, und vor allem bei Begin Again hat mich der Typ echt aufgeregt. Hätte ihn an ihrer Stelle einfach zum Mond geschickt. Dennoch hab ich das Buch positiv in Erinnerung, einfach weil ich finde, dass es um mehr geht als um seine Muskeln. Man hat im Verlaufe des Buch eine andere Seite von ihm kennengelernt. (Was natürlich nicht sein Verhalten rechtfertigt, aber ich will nur sagen, dass es um mehr geht als um sein Aussehen)

Bei Zorn und Morgenröte habe ich das damals nicht als Vergewaltigung gesehen, einfach weil sie sich extra für ihn ausgezogen hat. Hätte er sie dazu gezwungen wäre es etwas anderes.
Keine Ahnung irgendwie verwirrt mich das. Immerhin hat sie ja nichts gesagt und jetzt weiß ich net mehr, was ich davon halten soll. (Entschuldigt bitte, ich bin gerade echt verwirrt, weil ich eine ähnlich Szene in Effie Briest eben als Vergewaltigung interpretiert habe… liegt vermutlich daran, dass ich mich inzwischen weiter entwickelt habe und mich mehr mit dem Thema auseinander gesetzt habe als damals)

Ich weiß, mein Text hat jetzt keine 100 prozentigen Aussage, aber ich wollte einfach mal schreiben, wie ich das gesehen habe als ich die Bücher gelesen habe.:see_no_evil:

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Du meinst die andere Seite, als man feststellt, dass er seine Ex, die vergewaltigt wurde, nicht ernst nahm? Und als sie ihn verließ (zurecht) waren seitdem alle Frauen für ihn Miststücke und es war in Ordnung, sie scheiße zu behandeln? :smiley:

Du meinst, es ist kein Zwang, wenn eine Frau einem muskulösen Mann mit Macht ausgeliefert ist, der sie jederzeit töten lassen kann? :wink:

Ich will hier niemandem seine Bücher schlechtreden. Aber manchmal wäre es schön, wenn Autoren über das, was sie schreiben, nachdenken, finde ich. Viele Leser tun das nämlich nicht.

Obwohl du ja selbst sagst, du hast dich weiterentwickelt und eine ähnliche Szene wie ich interpretiert. Aber ob das viele tun?