Gekürzte Hörbücher

Klar passiert das aus Gründen des Kostensparens. Aber ich persönlich kaufe keine gekürzten Hörbücher. Und als ich “Die Schwestern von Mitford Manor” als Hörbuch gewonnen hatte, ärgerte mich, dass es eine gekürzte Version ist. In einem Krimi kann man nicht einfach mal irgendwas weg lassen, alles kann wichtig sein.

Davon abgesehen, dass es eh ein schlechtes Buch (für mich) war, machte die Kürzung es noch schlechter, weil man einfach merkte, dass Sachen fehlten und dadurch unlogisch (noch unlogischer) wurden.

Ansonsten kann es natürlich jeder halten, wie er will. Mich würde nur mal interessieren, ob die Verlage mehr an den Hörbüchern verdienen würden, wenn sie nicht kürzen würden. (Glaub nicht, dass ich ganz allein auf der Welt dastehe, weil ich keine gekürzten kaufe.) Oder verdienen sie sogar besser, weil ganz viele lieber kurze Hörbücher hören? Das wäre mal eine Studie, deren Ausgang mich interessieren würde.

Ist kein Argument, denn die digitalen Ausgaben gibt es oft in der ungekürzten Fassung, also hat der Verlag für das Einlesen des kompletten Buches bezahlt.

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Irgendwo hier wurde mal gesagt, dass ein ungekürztes Hörbuch zu viele CDs brauchen würde. Ich finde das sehr bedauerlich, dass es so wenige ungekürzte Hörbücher auf CDs gibt, schließlich gibt es seit langem mp3, da nehmen die Bücher viel weniger Platz weg auf der CD.

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Also ich mag gekürzte Hörbücher. Ich höre das zum abschalten auf den Arbeitsfahrten und wechsel zwischen krimi und Liebesroman ab. Da habe ich keine Lust monatelang die gleiche Geschichte zu hören. Ich habe einige längere Hörbücher da, aber da habe ich dann gar keine Lust drauf. Und bis jetzt war es echt selten, dass ich das Gefühl hatte, dass etwas fehlt.
Zum Beispiel höre ich die Bücher von Petra Hülsmann zusätzlich nach dem Lesen noch und da habe ich noch nichts vermisst.

Ich höre auch am liebsten ungekürzt. Hatte schon so einige (wie auch die Schwestern) bei denen man merkt, dass etwas fehlt.
Liebesromane gehen auch mal gekürzt, aber auch da ‘fehlt’ was.
Oft gibt es ungekürzt nur als Download, also ist es doch gesprochen…warum gib es dann keine CD dazu?

Mich auch, wäre interessant zu erfahren …

Warum macht man das? Naja, warum wohl waren die Reader’s Digest-Bücher so lange so erfolgreich? Das sind diese in (Kunst?-) Leder gebundenen Bücher, die man heute überall hinterher geschmissen bekommt und die jeweils drei oder vier gekürzte Romane beinhalten…

Dazu kommen noch ein paar Argumente, die man immer wieder hören kann:
Gekürzte Hörbücher kann man auf Audio-CDs herausbringen, weil es weniger CDs sind. (Outlander 1 war beispielsweise auf nicht einmal acht Stunden gekürzt, die ungekürzte englische Version dagegen hatte mehr als das Dreifache an Laufzeit). Nicht nur nehmen dreißig CDs viel Platz ein, auch wären die Herstellungskosten sehr hoch (nicht die des Einsprechens, sondern Pressung, Herstellung der Verpackung, Lagerung, Transportkosten etc.), es könnte sich kaum jemand leisten, diese auf CD zu kaufen.
Deshalb gibt es ungekürzte Lesungen oft nur als Download. Audible gibt es zwar auch schon etliche Jahre, aber zur Anfangszeit war es wirklich schwierig, ein Gerät zu finden, das mit Audible kompatibel ist und die Hörbücher abspielen kann, denn am PC will man ja nicht unbedingt hören.
Und lange Hörbücher haben einen weiteren Nachteil: Man nimmt die Geschichte über das Ohr, nicht über die Augen auf.
Wenn man ein Buch mit 1000 Seiten liest, hat man das Schriftbild vor Augen. Man kann sich recht gut merken, wer wer ist, selbst wenn diese Person über 300 Seiten nicht auftritt. Hörbücher hört man dagegen oft nebenbei, beim Autofahren, bei der Hausarbeit, beim Einschlafen, beim Sport… Es kann vorkommen, dass man nebenbei mit den Gedanken abschweift, einschläft, sich unterhält. Und nicht immer möchte man dann auch gleich zurückspulen. Und man kann nicht mal eben zurückblättern und eine Stelle gezielt nachlesen, wenn man der Meinung ist, etwas vergessen zu haben.

Und für unsere heutige Zeit kommt noch ein Argument dazu: Wer hat denn noch Zeit, 40 Stunden mit einem einzigen Hörbuch zu verbringen, und zwar dann noch in Höreinheiten möglichst zeitnah zueinander, damit man dazwischen nicht allzu viel vergessen hat?

Meine Schwester bevorzugt Hörbücher in der gekürzten Fassung aus genau diesen Gründen, und die kann ich auch sehr gut nachvollziehen.

Trotzdem bevorzuge ich absolut die ungekürzten, gekürzte Fassungen kommen mir nach ein paar Fehlschlägen nur noch in Ausnahmefällen ins Haus. Da lebe ich eben damit, dass ich einzelne Szenen nicht ganz mitbekomme - die könnten ja genauso gut gestrichen sein.

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Für mich kein Argument dafür. Du kannst bei den meisten Arbeiten Hörbücher hören, dafür muss man sie nicht kürzen. Selbst gekürzte Hörbücher kann niemand zeitnah hören … Das kann ich bei einem Buch ab einer bestimmten Seitenzahl auch nicht.

Stimmt, auch gekürzte Hörbücher kann man selten am Stück hören. Aber es macht einen Unterschied, ob du das auf sieben Stunden gekürzte Feuer und Stein innerhalb einer Woche hörst oder die 37 Stunden innerhalb von 37 Tagen - denn dann weiß man am Ende wohl nicht mehr ganz so viel vom Anfang wie nach einer Woche…

Und genau das war das Argument meiner Schwester, weshalb sie fast nur gekürzte Hörbücher hört.

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Ja, das kann für den ein oder anderen natürlich ein Unterschied machen … mir gruselt’s! :laughing:

Aber sie wird doch das Buch nicht schneller lesen als sie es hören kann?

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Jeder, den ich kenne, liest ein Buch schneller als er es hört. Die Sprecher sind ja sehr viel langsamer, als man normalerweise liest, oder?

Also ich nicht. Wenn ich ein Hörbuch am Tag während ein paar Arbeiten höre, dann schaffe ich es genauso schnell und/oder langsam wie ein Buch. Zum Schlafengehen dauert es beim Hörbuch natürlich länger, da ich ja irgendwann einschlafe.

Okay. Ich rechne halt anders. So ein 350-Seiten-Buch lese ich halt in drei Stunden, ein Sprecher braucht dafür zwischen acht und zehn.

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Ich bin definitiv schneller mit lesen als hören. Dein Argument kann ich also gut nachvollziehen.

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Hörbücher sind recht langsam eingesprochen, damit man den Inhalt auch aufnehmen kann. Mehr als 25 Seiten pro Stunde sind es eigentlich nicht, manchmal sogar noch weniger.
Wenn ich selber lese, schaffe ich dagegen ohne zu rasen 75, wenn ich es darauf anlege (z.B. weil ich ein Buch vor einem bestimmten Zeitpunkt noch durchlesen will) auch mal mehr. D.h. ich lese rund drei Mal so schnell, wie ich es hören kann.
Sowohl Vorlese- wie auch Lesegeschwindigkeit in Bezug auf Seiten sind natürlich davon abhängig, wie das entsprechende Buch gesetzt ist, also wie viel Text auf einer Seite steht…

Wenn man mehrere Stunden am Tag Arbeiten erledigt, bei denen man ein Hörbuch hören kann, ist das ja schön und gut, aber das kann eben nicht jeder. Der Weg zur Arbeit eignet sich auch nicht für jeden - bei mir sind es gerade einmal zehn Minuten, das lohnt sich kaum - und selbst wenn die Fahrt mit dem Auto länger ist, kann nicht jeder die Konzentration aufbringen, sowohl dem Verkehr als auch dem Hörbuch zu folgen.

Ich selbst finde regelmäßig Zeit für Hörbücher, weil ich auch genügend Hobbys habe, bei denen ich hören kann, da kommen pro Tag schon mal vier Stunden zusammen, und wenn ich frei habe, mein Mann aber arbeiten muss, auch mehr.
Mein Mann dagegen würde wohl auch gerne mehr Hörbücher hören, macht aber selbst in seiner Freizeit zu viel, was die Aufnahme gesprochener Worte verhindert, z.B. programmieren oder Computerspiele spielen. Ihm bliebe nur die Zeit direkt vor dem Schlafengehen, wenn das Licht aus ist.
Wir haben schon das eine oder andere Hörbuch auf diese Weise gehört, Timer auf 30 Minuten, dabei dann eingeschlafen, und am nächsten Abend waren wir dann fünf Minuten weiter als am Abend vorher, das zieht sich so über Wochen.

Na ja - viele fahren ja mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Da geht das.

Ich könnte beispielsweise nie “zum Einschlafen” ein Hörbuch hören. Macht für mich keinen Sinn. Ich wüsste einfach nie, wann ich denn eingeschlafen bin.

Es ist auch immer sehr unterschiedlich, ob ich bei irgendwas Hörbuch hören kann oder mag oder eben nicht. Deshalb höre ich manchmal extrem viel hintereinander weg und hab dann wieder wochenlange “Durststrecken”, in denen ich nur die Stunden im Schwimmbad zusammenbekomme.

Genau, jeder ist anders. Die einen können die Fahrt zur Arbeit nutzen (im Auto oder den Öffis), andere nicht. Der eine kann, darf und mag während seiner Hausarbeit hören, der nächste nicht. Der eine macht Sport und hört nebenbei, der andere nicht, einer hat Hobbys, die mit Hörbuch sogar noch mehr Spaß machen, der andere nicht. Der eine hört zwei, drei Stunden pro Tag, der andere kommt vielleicht auf eine Viertelstunde.

Jeder ist anders. Und während ich selbst gekürzte Hörbücher wirklich grausam finde, weil ich eben nicht nur einmal reingefallen bin, kann ich verstehen, wenn andere sie vorziehen, wenn das ungekürzte eine bestimmte Länge überschreiten sollte.

Jo. Sag ich alles ja auch. Nur mit anderen Worten. :blush:

Schlaflos in Manhattan ist ein schlecht gekürztes Hörbuch. Auch wenn es mir so echt gut gefallen hat.
War zwar vorhersehbar, aber da habe ich nixhts anderes erwartet. Doch manchmal war es so “sprunghaft”.

Dafür hätte Ich werde fliegen eine Kürzung gut getan.