Gespräche über weltweite Politik und Gesellschaft

Hm, das sehe ich halt ein bisschen anders. Es gibt auch nicht nur den Weg, einer Partei beizutreten. Mir fallen da noch Attac, Greenpeace, Oma gegen rechts, Bürgerinitiativen, Correctiv, sanktionsfrei spontan ein. Ich glaube, es gibt ganz viel, wo man Änderung versuchen könnte. Oder man wird Wahlhelfer*in…

Mit 18 einmal wählen gehen und dann sagen, dass die Politiker alle lügen und jetzt gehe ich deshalb nicht mehr wählen. Das finde ich einfach zu wenig.

Zudem denke ich, dass der Politik die einfachen Arbeiter und Angestellten fehlen. Die wüssten eher, was das normale Volk bewegt. Wenn unser Landtag oder Bundestag nur noch aus Juristen, Managern und Berufspolitikern besteht, ist das ja vielleicht der Grund, warum nur noch Politik für die Eliten gemacht wird.

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Und vor Ort ehrenamtliche politisch mit zu agieren ist auch was anderes als von Beruf Bundespolitiker zu sein.
Ich schaffe es jetzt nur mich im Elternbeirat zu engagieren. Aber wenn die Kinder größer sind will ich wieder mehr machen. Vor Ort kann man soviel machen, wenn Mensch nur will.
Egal ob bei Bürgerbegehren, Aktionstagen, der Kirche, dem Turnverein, usw…

Ich denke, es geht generell viel. Ein ehemaliger Mitschüler aus der Realschule war für „Die Piraten“ im Landtag. Eine Bekannte ist Bürgermeisterin geworden. Das hatten die beiden auch nicht seit der Jugend geplant.

Oft muss man vielleicht einfach nur anfangen und sich trauen…

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Der Grund liegt wohl u.a. genau darin, was @LadyMagdalene schreibt: Diesen Berufsgruppen fehlt schlicht die Zeit. Als ich noch gesund war, pendelte ich täglich nach München, war von 5 Uhr morgens bis abends um 8 auf Achse für den Beruf, fürs WE habe ich mir teils noch Arbeit mit nach Hause genommen und oft über 60 Std pro Wo gearbeitet. Die übrige Zeit wollte ich mit meinen Mann verbringen und meine Ruhe haben. Ich bin ganz ehrlich, für einen Ehrenamt oder die Politik hätte ich die freie Zeit nicht erübrigt. Seit ich krank bin, hat sich das eh erledigt, der Alltag ist Herausforderung genug.

Das mit der Krankheit ist bei mir ja leider genauso. Deshalb habe ich in den letzten Jahren ja auch nur Wahlhelferin gemacht. In diesem Jahr ist nicht einmal das drin.

Als ich noch gearbeitet habe, habe ich oft überlegt, noch etwas im politischen Bereich zu machen. Allerdings bin ich auch da nicht über Wahlhelferin hinausgekommen. Denn meine Migräne habe ich ja schon seit 35 Jahren…

Lach, ich mache dieses Jahr zum ersten mal Wahlhelfer und bin überzeugt davon, dass es meine Pflicht als Bürger ist mich einzubringen, aber dass das Amt Wahlhelfer völlig unpolitisch ist. Es sollten nur genug Menschen da sein, die das freiwillig machen.

Als ich noch tatsächlich am Wahltag zur Wahl gegangen bin, saßen da missmutige Leute. Machte keinen Spaß. Inzwischen mache ich Briefwahl. Die Muffelköppe braucht kein Mensch. Gemacht werden muss es trotzdem.

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Ich finde das gar nicht unpolitisch. Du siehst direkt, wie unsere Demokratie funktioniert. Und du spürst bei der Auszählung hautnah was gewählt wird. Ich wohne in einer AFD Hochburg. Das hat bei jedem Auszählen etwas mit mir gemacht.

Zudem darfst du die Wählenden regelmäßig darauf hinweisen: nicht zu zweit in die Kabine, keine Absprachen vor Ort usw.

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