Wir waren schon zusammen im Kindergarten. Nachdem wir uns eine lange Zeit aus den Augen verloren hatten, war es toll, als wir uns zufällig wieder begegnet waren und wir die Verbindung wieder intensivierten. Im Jahr vor Corona ist meine Freundin an Silvester mittags nach dem Einkauf aus dem Auto gestiegen und zusammengebrochen, völlig ohne Vorwarnung. Herzstillstand. Sie konnte dank des schnell eingreifenden Nachbarn wiederbelebt werden und lag dann fast einen Monat im künstlichen Koma. Ich hatte solche Angst um sie! Seither ist der Kontakt besonders intensiv. Ich war auch bei ihr auf der Intensivstation. Corona hat zwar den direkten persönlichen Kontakt verhindert, aber per WhatsApp sind wir immer in Kontakt. Sie wird Ende des Jahres umziehen, aber die Entfernung ist für mich in etwa identisch und dann fahre ich eben dort hin. Sie fährt nicht mehr selbst Auto, aber ihre Tochter bringt sie mir auch gerne her zu mir.
Ihre Krankheit war für mich so erschreckend, dass ich ganz allgemein Freundschaften viel mehr pflege, weil ich gesehen habe, wie schnell es zu spät sein kann und vor allem wie unvorhersehbar.
Aber ich habe da auch stark „ausgedünnt“.