rückblickend erkennt man immer Phasen im Leben. Egal, ob literarisch, Bücher, Filme oder im Leben selber. Gerade heute musste ich daran denken, dass ich als Teenager geradezu Stephen King Bücher verschlungen habe und plötzlich hörte das auf. Jetzt lese ich mal eins in ein paar Jahren.
Kennt ihr auch so Phasen? Was denkt ihr, steckt dahinter? Was ist der Auslöser und was der Auslöscher?
Ich würde mich freuen mit euch darüber zu diskutieren.
Stephen King habe ich mit 20 verschlungen.
Irgendwann konnte ich den nicht mehr ertragen. Hat sich bis heute, ich bin 46, nicht geändert.
Ich mache viel mehr Sport als vor 20 Jahren.
Auch ernährungsmäßig bin ich gesünder drauf, keine Chips, wenig Zucker. Gemüse gibt es täglich, zum Frühstück Karottensaft.
Ich bin konsequent mit meinen Schlafrhythmus, abends bis in die Puppen mache ich schon lange nicht mehr. Liegt an Migräne, ich habe weniger Attacken.
Seit einen schweren Unfall vor ein paar Jahren und der Erkrankung meines Mannes Anfang dieses Jahres sehe ich einige Dinge etwas anders. Meine Einstellungen haben sich geändert. Was früher mal wichtig war ist jetzt weniger wichtiger, andere Sachen sind wichtiger geworden.
Stephen King lese ich immer noch gerne. Aber seit einiger Zeit suche ich mehr nach regionale Bücher oder Autoren.
Ich bin seit 2, 3 Jahren in einer Phase, in denen ich Thriller lese. Ich weiss auch nicht wie das kommt, meist ist es so, dass ich nach ein paar “soften” Bücher einfach wieder einen Thriller lesen muss. Blutig, brutal, schonungslos.
Im realen Leben bin ich überhaupt nicht so. Da bin ich ein Angsthase, nah am Wasser gebaut und neuerdings sehr konsequent. Je älter ich werde, je mehr “sortiere” ich meinen Umgang. Ich gebe mich nur noch mit Menschen ab, die mir gut tun, mit denen mir wohl ist ( so weit wie möglich, was oft im beruflichen Umfeld weniger möglich ist). Der Rest wurde konsequent aussortiert.
Das habe ich auch. Vielleicht hat sich das bei mir aus meiner Horrorfilmzeit entwickelt. Ich hatte eine Phase, in der ich diese Art von Film verschlungenen habe. Je massiver, umso besser. Seit der Schwangerschaft mit meinem ersten Kind wurde ich empfindlicher und ängstlicher und mittlerweile kann ich solche Filme kaum noch sehen. Aber Thriller machen wir irgendwie nichts aus.
Langsam komme ich auch an diesen Punkt. Ich habe das Gefühl, dass ich meine Familie und mich damit auch wie beschützen will.
Geht mir auch so. Gute Freunde kann ich quasi an einer Hand abzählen.
Lieber beschäftige ich mich intensiv mit lieben Menschen, die mir gut tun, als fragwürdige Bekanntschaften.
Letztes Jahr habe ich eine sogenannte Freundin aussortiert.
Bei mir schwankt der Lesegeschmack auch alle paar Jahre. Nur einige Lieblingsbücher und -serien haben die letzten 15 Jahre überdauert.
Ich denke auch, dass es bei mir stark mit der Lebensphase zusammenhängt, in der ich mich aktuell befinde. Frühe (so als 15/16-Jährige) habe ich Vampirromane verschlungen ohne Ende. War vermutlich auch Twilight geschuldet. Mittlerweile lese ich kaum noch welche. Seit ein paar Monaten kann ich auch kein Liebesgedöns mehr lesen, jedenfalls nicht, ohne enttäuscht zu sein. Das liegt vermutlich eher an so einer Art ‘Übersättigung.’
Nach spätestens 10 Romance/ New Adult Romanen hat man die Handlungsabläufe durchschaut und findet auch schwer neue und frische Geschichten.
Früher habe ich auch gerne Horrorfilme geschaut. Mittlerweile kann ich mir die nicht mehr anschauen. Ich kann aber auch nicht wirklich sagen, woran das liegt. Ich bin super schreckhaft geworden, fahre bei den billigsten Schreckeffekten schon zusammen und bekomme tagelang Albträume
Dafür entdecke ich aber auch langsam Thriller für mich. Riley Sager und Claire Douglas lese ich total gerne im Moment. Vor ein paar Jahren hätte man mich damit noch jagen können.
So ging es mir letztens erst nach ‘Für damals, für immer.’ Nach der schwülstigen Pseudo-Romantik hab ich erstmal gedacht, jetzt brauche ich dringend einen Thriller xD
So handhabe ich das auch mittlerweile. Bis Anfang 20 habe ich noch versucht, es immer allen recht zu machen, egal wie toxisch die Freundschaft war ( meistens bemerkt man das ja erst viel zu spät). Und irgendwann ist mir der Kragen geplatzt und ich dachte mir auch, was bringen mir solche Freundschaften, wenn diese Menschen mir nicht gut tun und sie sich im Prinzip nur um sich selbst scheren.
Ja, aber das braucht auch Mut, um sich lösen zu können. Schlimmer finde ichs, wenn in der Familie so “Energievampire” sind. Da kann man sich nicht einfach so ablösen.
Das unterschreibe ich voll und ganz. Durch die schlimme Krankheit meines Vaters hat sich meine Einstellung auch ziemlich verändert. Man setzt andere Prioritäten. Und man merkt wie endlich das Leben eigentlich ist, und das an dem schmalzigen Satz “Genieße jede Sekunde deines Lebens als ob es die letzte wäre.” gar nicht so viel falsches ist…
Ich wünsche deinem Mann alles Gute. Darf ich fragen an was er erkrankt ist?
Ein bestes Beispiel: Ich hab früher ungern Liebesromane gelesen. Ich fand die immer schmalzig und die Enden waren immer soooo vorhersehbar. Seit ich meine Ausbildung angefangen habe lese ich die vermehrt - gerade WEIL sie so schön seicht und vorhersehbar sind. Ich hab so viel um die Ohren und auch so viel Fachtexte zu lesen, dass ich mich auf nichts “vielschichtiges” mehr konzentrieren kann. Und bevor ich gar nicht lese, lese ich lieber New Adult und Liebeskram
Er hat mit Mitte 50 noch das LADA-Syndrom bekommen. Eine besondere Form der Diabetes Typ 1, verbunden mit einer Stoffwechselstörung. Die Bauchspeicheldrüse hat ihre Arbeit total eingestellt so das er genauestens darauf achten muss was er isst und trinkt. Wir haben unsere gesamte Ernährungsweise umstellen müssen. Dabei hat er fast seinen Lebensmut verloren. Der einzige der noch zu ihm gehalten hat war ich. Von sogenannten “Freunden” war dann plötzlich nichts mehr zu hören und sehen.
Ja das stimmt wirklich. Als ich meinen Vater verloren habe waren plötzlich die Hälfte der sogenannten Freunde weg. Ich war überrascht, aber immerhin weiss man dann wer die richtigen Freunde sind. Auch von mir alles Liebe @Viragolady
Schön und so gut für die Freundschaft. War bei mir ähnlich, jedoch eher aufs Zuhören, da sein und Hilfe ausgerichtet . Als ich sie einmal brauchte, hatte sie keine Zeit. Und ich war 2 Jahre lang nach ihrer Trennung immer da für sie Irgendwann mal muss man die Bremse ziehen.