Sternebewertungen - Spielerei oder aussagekräftiges Bewertungsinstrument?

Auch mit fünf Sternen. Du kannst ja dann eben darauf hinweisen, dass der erste Teil schon top war, der nächste dann halt noch viel besser. Aber besser als top geht halt in Sachen Bewertung nicht, ich würde da im nachhinein beim vorigen Buch auch nichts runterstufen, denn es hat dir ja sehr gut gefallen.

Hatte ich mir auch überlegt, ich habe sie dann aber doch gelassen, aus dem Grund, dass ich, wenn ich Bewertungen in blogs lese, sehr wohl darauf schaue, wieviel Sterne vergeben wurden - vor allem, wenn auch Kritikpunkte angemerkt wurden.

Geht mir genauso :slight_smile:

Ich auch. Manche Bücher müssen sich einfach setzen - und wenn ich gleich meine Rezi schreibe, dann weiß ich ja noch nicht, ob ich in ein paar Wochen noch immer daran denke :wink:

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Vielleicht seht Ihr das auch ein wenig zu eng. Wenn man total gerecht bewerten wollen möchte, müsste man alle Bücher der Welt gelesen haben und die dann “der Reihe nach sortieren”. Und das geht nicht. Man kann immer nur von dem Eindruck erzählen, den man eben zum Zeitpunkt der Rezension hatte. Und nur der zählt, denn wer die Rezension liest, um sich selbst zu informieren, ob er das Buch lesen möchte, empfindet seine Eindrücke ja ebenfalls direkt beim und nach dem Lesen.

Der Mensch ändert sich und ein Buch, das ich vor 20 Jahren super fand, finde ich heute vielleicht total doof (oder umgekehrt). Das ist nun mal so. Dennoch stimmt meine Rezension, die ich damals geschrieben habe eben für die Eindrücke von damals.

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Ich gehe bei der Sternebewertung, schon nachdem Bauchgefühl, Am wichtigsten ist für mich der Unterhaltungswert eines Buches. Ich lese halt hauptsächlich zum entspannen und um unterhalten zu werden, danach richte ich, dann auch meine Sternebewertung. Die meisten Bücher bekommen bei mir 4 - 5 Sterne, allerdings lese ich auch vorwiegend Fantasybücher. Bei solchen Büchern ist für mich wichtig, das ich in die Welt abtauchen und ich sie mir auch gut vorstellen kann. Wenn dann noch die Charaktere stimmen, hat das Buch 4 - 5 Sterne aus meiner Sicht verdient.

Das allgemeine Problem ist doch, das jeder ein Buch anders sieht. Für den einen ist die Aussagekraft eines Buches wichtig, für andere wiederum darf es nicht unlogisch sein. Deswegen glaube ich, eine einheitliche Bewertung ist schwierig bei so viel verschieden Meinungen.

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Ich gehe bei der Sternevergabe ebenfalls nach den Bauchgefühl vor. Meistens habe ich während des Lesens einen ziemlich klaren Eindruck davon, wie mir das Buch gefällt, nur manchmal schwanke ich zwischen zwei möglichen Bewertungen.
Ich denke, es ist nicht möglich und wohl auch gar nicht sinnvoll, nach “objektiven” Kriterien zu bewerten, eben weil jeder andere Erwartungen an ein Buch hat.

Wenn ich Rezensionen ansehe, ist die Anzahl an Sternen natürlich ein erster Ansatzpunkt, um mir einen Überblick zu verschaffen, wie das Buch angekommen ist. Ich verlasse mich aber nie darauf, sondern lese mir meistens ein paar positive und ein paar negative Bewertungen durch.

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Wenn man halbe Sterne nimmt, dann sind drei Sterne tatsächlich im positiven Spektrum, da wäre die Mitte bei 2,5. Wenn man aber ganze nimmt, dann sind 1 und 2 negativ, 3 genau in der Mitte, 4 und 5 positiv. Amazon dagegen sieht drei Sterne schon als negativ an…

Und zu 100% genau nehme ich das nun auch nicht, die Sternevergabe ist schließlich keine Wissenschaft, sondern nicht selten zumindest zum Teil stimmungsabhängig.
Aber wenn man zunächst davon ausgeht, das jedes Buch zu Beginn etwa in der Mitte steht und sich in alle Richtungen entwickeln kann, ist das Spektrum einfach besser ausgenutzt, als wenn man nur die oberen drei Fünftel nutzt, weil man Gründe für eine Abwertung finden muss, wenn man von einer Startwertung im Spitzenbereich ausgeht. Man kann zumindest ein wenig besser differenzieren.
Für mich sind Drei-Sterne-Bücher übrigens noch lange nicht schlecht, sondern eben Mittelmaß, bei interesse durchaus noch lesenswert.

Dass viele Bücher viel, viel besser bewertet werden als sie es eigentlich verdienen ist doch bestimmt die Regel. Wenn man sieht, wie viele Rezensenten eben beinahe ausschließlich vier oder fünf Sterne vergeben, wenn selbst Abbruchbücher schon drei bekommen, dann muss man eben davon ausgehen, dass eben eine deutliche Verlagerung vorhanden ist.

Noch deutlicher ist das in Bereichen, wo es eine Prozentwertung gibt. Alles unter 80% ist da schon fast Müll, Wertungen um oedr über 90% schon fast der Standard. Differenzierung? Fehlanzeige!

Ich lese auch ausschließlich zur Entspannung. Mein bevorzugtes Genre sind aber die historischen Romane. Die müssen nicht nur gut unterhalten, sondern auch eine Geschichte erzählen, die so oder ähnlich hätte passiert sein können. Kann sie aber so nicht passiert sein, weil plötzlich eine Person eine wichtig Rolle spielt, die zu dem Zeitpunkt längst hätte tot sein sollen, oder weil die Personen so reagieren, wie eine Person des Mittelalters nie reagiert hätte, oder weil ein Waschbär im hochmittelalterlichen Deutschland plötzlich eine wichtige Rolle spielt, dann stört mich das schon sehr, und je nach Stärke der Störung fließt das dann auch in die Wertung mit ein. Das Gesamtbild muss stimmen, nur dann macht es mir Spaß, dieses Buch zu lesen.

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Da hast Du recht :frowning: Wenn man sich nur mal die Durschnittsbewertungen auf amazon anschaut - so viele so gute Bücher kann es gar nicht geben.
Eigentlich ist das ja unfair gegenüber den Autoren, die sich richtig viel Mühe geben.

Wie kommst Du denn darauf?

Bei Amazon gelten die Sterne:
1 - gefällt mir gar nicht
2 – gefällt mir nicht
3 – nicht schlecht
4 – gefällt mir
5 – gefällt mir sehr

“Nicht schlecht” ist doch nicht negativ!

Diese Denkweise ist mir viel zu kompliziert. Ich lese ein Buch. Einfach so. Ganz ohne Schema im Kopf. Ich lese es, weil ich es lesen möchte, weil mich der Plot interessiert, weil ich Lust auf das Genre habe, weil ich Spaß am Buch haben möchte. NACH dem Lesen entscheide ich, wie viele Sterne das Buch bekommt. Bis zum letzten Wort hab ich kein bisschen Interesse, über Sterne oder Rezensionen nachzudenken. Das würde mich viel zu sehr am Genießen des Buches hindern.

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Unfair ist das sicher nicht, denn monetär profitieren die Autoren ja doch von besseren Wertungen ihrer Bücher. Den Feinschliff für das nächste holen sie sich eben aus den niedrigeren Wertungen heraus.

Das steht da. Aber schau mal genau hin: Wenn du dir alle Rezensionen anzeigen lässt, wird ganz oben die hilfreichste positive und die hilfreichste kritische Bewertung angezeigt, und die drei Sterne gehören in die zweite Kategorie. Dadurch wird eine Drei-Sterne-Bewertung von sehr Vielen als negativ wahrgenommen. Gelegentlich hört man das auch genau so von Autoren, zumindest, was man so von anderen Bloggern und Rezensenten so mitbekommt. Da wird der eine oder andere angeblich gebeten, die drei Sterne zu vieren zu ändern oder die Rezension zu löschen, wenn man Diskussionen in diversen Foren Glauben schenkt.

Ich mache mir während des Lesens auch keine Gedanken über die genaue Sternevergabe, das kommt dann, wenn ich die letzte Seite gelesen habe oder sogar erst ein paar Wochen später. Aber ich weiß doch vorher schon, ob mir das Buch während des Lesens gut oder weniger gut gefällt.
Mein aktuelles Buch hat mir zu Beginn sehr gut gefallen, jetzt, nach nicht einmal zwei Dritteln, lässt es doch etwas nach. Jetzt schon eine Wertung zu vergeben oder gar eine Meinung auszuformulieren wäre doch etwas verfrüht.
Mir geht es darum, dass man nicht nur Gründe sucht, die dazu führen, dass ein Buch abgewertet wird, was zwangsläufig der Fall sein muss, wenn man von fünf Sternen ausgeht, sondern es eben auch Gründe für eine Aufwertung geben muss. Was hat mir (nach dem Lesen) an diesem Buch so gut gefallen, dass es die Top-Wertung verdient? Was sorgt dafür, dass es heraussticht, dass ich es bedenkenlos empfehlen würde? Oder warum schafft es dieses Buch nicht, trotz der Story, die ich ganz gut fand, aus der Mittelklasse herauszustechen? Oder anders herum: Wenn dieses Buch so viele Macken hat, warum ist es trotzdem noch Mittelklasse oder besser? Es ist Spielraum nach unten und oben, nicht nur nach unten.

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Genauso geht es mir auch! Mir ist es nicht egal, ob ein Buch nachvollziehbar oder logisch aufgebaut ist, aber manchmal lese ich ein Buch und mir gefällt es gut. Vielleicht kein Superhit, aber ich würde 4 Sterne vergeben. Dann lese ich in der Leserunde, was alles unlogisch oder falsch oder ungenau ist. Mir wäre das nicht aufgefallen, was mir dann vielleicht auch etwas peinlich ist, weil mich die Hauptfigur einfach so mitgerissen hat, das mir nichts mehr aufgefallen ist.

Vielleicht gebe ich deshalb auch relativ gute Bewertungen ab - ich mache es am Unterhaltungsfaktor fest. Wenn ich mich beim Lesen wohl fühle und ich es kaum aus der Hand legen kann ist es für mich gut (bzw. sehr gut). Da habe ich keine Kriterien, bei mir entscheidet auch der Bauch.
Wenn ich 3 oder weniger Sterne vergebe heißt das, dass ich dieses Buch nicht unbedingt weiter empfehlen würde. Es ist halt “geht so”, nicht schlecht (!) aber auch nicht so toll, dass man es unbedingt kennen muss.

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So hab ich in der Diskussion zuerst auch argumentiert, aber trotzdem bleibt zumindest optisch der Eindruck, dass das Buch besser ist als neutral. Denn 3 Sterne sind ausgefüllt, 2 leer. Wäre 3 genau die Mitte, dann müsste man m.E. eine ganz andere Skala nehmen und keine Sterne verteilen. Also z.B. bei 5 Punkten den mittleren Punkt ankreuzen. Aber ich verstehe was du meinst, so hab ich ja auch gedacht.

Aber wenn ein wirklich gut recherchiertes und toll geschriebenes Buch im Durchschnitt diesselbe Sternenzahl bekommt wie eines, das objektiv betrachtet nur mittelmäßig ist, finde ich das auch Sicht des Autors des besseren Buchs schon problematisch.
Wenn es sich dabei um einen etablierten Autor handelt, der auf Marketingaktivitäten seines Verlags zurückgreifen kann etc, ist das natürlich nicht so schlimm.
Aber für Neulinge wird es so eben schwer, aus der Masse herauszustechen.

Bei mir geht es auch in erster Linie um den Unterhaltungsfaktor, Wenn ein Buch richtig gut und mitreißend geschrieben ist, kann ich über kleine Logikfehler schon mal hinwegsehen.(Auch im echten Leben ist ja nicht jede Handlung immer total nacchvollziehbar)
Wenn es aber diverse unlogische oder unrealistische Begebenheiten enthält, lenkt mich das so sehr von der eigentlichen Geschichte ab, dass es dann eben nicht mehr unterhaltsam ist.

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Naja für die Masse kann ja niemand was, auch der Rezensent nicht.
Und wenn du den Gedanken fortführst, müsstest du Bücher von bekannten Namen dann möglichst “abwerten”, weil die es ja verkraften können? Und die unbekannteren etwas aufwerten, damit sie eine Chance haben?
Wenn in Summe für beide Bücher in etwas das Gleiche herauskommt, ist das doch eine Anerkennung für den unbekannteren Autor, keine Abwertung des bekannteren - finde ich.
(denkt euch einfach noch mehrere " " dazu, ich übertreibe absichtlich)

Ich entscheide immer aus dem Bauch heraus. Mal schon beim Lesen, einfach wenn ich z.B. in der ersten Hälfte schon merke, dass mir ein Buch wahnsinnig gut gefällt oder eben überhaupt nicht gefällt, mal erst nach dem Lesen.
Ich gehöre tatsächlich zu den Leuten, die viele 4 und 5 Sterne Bücher lesen, einfach weil ich schneller als einige andere die 5 Sterne vergebe. Wenn mir ein Buch gefallen hat, ich nichts zu meckern habe und es mich fesseln konnte, dann kriegt ein Buch 5 Sterne auch wenn es vielleicht nach das übertragenste literarische Meisterwerk ist.
Wenn ich mir so meine alten Rezensionen mal anschaue, würde ich vielleicht einige Bücher heute auch wieder anders bewerten. Ich habe z.B. eins, dass von mir vor einem Jahr 4 Sterne bekommen hat, weil ich damals das Gefühl hatte, es wäre ein Buch, dass man nach dem Lesen schell wieder vergessen hat. Würde ich die Rezension heute schreiben, würde ich das Buch doch besser bewerten, einfach weil das Buch immer noch in meinem Kopf umschwirrt und ich es definitiv nur empfehlen kann.
Sternebewerbungen sind für mich eine absolut subjektive Sache. Deshalb finde ich es bei Rezensionen ja so wichtig, dass sie eben nicht nur aus Stellenbewerbungen bestehen. Klar, Sternebewertungen sind ein erster Hinweis darauf, wie der Rezensent das Buch gefunden hat, aber im Endeffekt kann ich mir erst dann richtig ein Bild davon machen, wie gut oder schlecht jemand ein Buch gefunden hat, wenn ich eine ausformulierte Rezension gelesen habe. Die bringt viele Punkte einfach besser zur Geltung als nur ein Sternesystem.

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Übrigens finde ich es gar nicht gut, dass man auf manchen Seiten Bücher mit Sternen bewerten kann, ohne eine Rezension zu schreiben.

Das ist mir zu willkürlich. Da kommt keine Begründung, keine Erklärung, nix. Finde ich sinnbefreit.

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Da kann ich dir nur voll zustimmen :slight_smile:[quote=“MissDaisy, post:36, topic:2746, full:true”]
Übrigens finde ich es gar nicht gut, dass man auf manchen Seiten Bücher mit Sternen bewerten kann, ohne eine Rezension zu schreiben.

Das ist mir zu willkürlich. Da kommt keine Begründung, keine Erklärung, nix. Finde ich sinnbefreit.
[/quote]

Das finde ich auch nicht gut … und auch nicht gut finde ich, wenn ich in einer Rezension keine Kritik entdecken kann, aber trotzdem 4 Sterne anstatt fünf vergeben werden - das kann ich dann nicht nachvollziehen, warum abgewertet wurde.

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So geht es mir auch. Ich bin relativ kleinlich, welchen Büchern ich wirklich die 5 Sterne gebe. Wenn ein Buch gut, aber nicht überragend war, dann sind das bei mir 3 Sterne. Bei Lovelybooks sieht man schön, was die durchschnittliche Punktzahl ist, die man vergibt. Da finde ich es auch unrealistisch, wenn jemand nur 4 oder 5 Sterne an Bücher verteilt. So viel Glück bei der Bücherauswahl kann man eigentlich doch nicht haben, oder?

Ich selber lasse mich da auch von beeinflussen. Wenn ein Buch nur schlechte Bewertungen hat, dann hält es mich manchmal davon ab, dieses Buch auf die Wunschliste zu setzen.

Es geht mir nicht darum, dass man je nach Bekanntheitsgrad unterschiedlich bewerten soll, sondern dass man jeden objektiv bewertet.
Wenn ein bekannter und ein unbekannter Autor dann dieselbe Sternenzahl haben , ist das natürlich in Ordnung.
Aber wenn ein unbekannter Autor, der ein mittelmäßiges Buch schreibt, genauso viele Sterne bekommt wie ein anderer unbekannter Autor, der ein richtig tolles Buch schreibt, dann finde ich das eben nicht gut.

Sehe ich genauso :point_up:
Gerade hier in der Diskussion sieht man ja, wie unterschiedlich die Beurteilungsmaßstäbe sind, da kann man ohne nähere Begründung kaum etwas ableiten.

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