Sternebewertungen - Spielerei oder aussagekräftiges Bewertungsinstrument?

In meinen 4-Sterne Rezensionen ist auch oftmals kaum Kritik vorhanden. denn das Buch ist ja gut! Aber einfach nicht großartig, begeisternd und mitreißend und einfach spitze spitze! :wink:

4 „Gefällt mir“

Auch meine 4-Sterne-Rezensionen enthalten meist kaum Kritik. 5 Sterne bekommen nur Bücher, die mich total umgehauen und begeistert haben. 4-Sterne-Bücher waren auch wirklich gut, aber es fehlte halt ein Tick. Das ist eher ein Gefühl, dass sich nicht unbedingt in Worte fassen lässt

4 „Gefällt mir“

Ich finde es echt schwierig. Oft ist es eine Entscheidung aus dem Bauch heraus, aber ganz glücklich bin ich damit nicht immer. Besonders, weil die Bewertung untereinander ja stimmen soll: eigentlich müsste ich das immer mal wieder anpassen, weil ich sonst zu dem Ergebnis komme, dass zwei Bücher dieselbe Bewertung haben, obwohl mir eines doch besser gefallen hat - aber ein Stern mehr oder weniger würde dann auch wieder nicht hinkommen.
In meinen Büchernotizen (nur so für mich) vergebe ich sogar immer x/100 Punkten, das fällt mir schon schwer, aber im 5-Sterne-System wird es natürlich nicht leichter.

Für gewöhnlich wähle ich Bücher nicht nach ihrer Sterne-Anzahl aus, aber wenn ich mir unsicher bin, lese ich mir gern ein paar Rezensionen mit wenigen Sternen durch, das ist oft aufschlussreich.

Ich finde die eigentlichen Rezensionen viel aussagekräftiger als pure Sternebewertungen.
Oft schwanke ich zwischen z. B. drei oder vier Sternen und muss mich dann entscheiden. Dass meine Bewertung eigentlich dazwischen liegt, ist an den Sternen im Nachhinein nicht mehr ersichtlich. Dementsprechend finde ich reine Sternebewertungen ohne zusätzliche ausführliche Rezension nicht sehr aussagekräftig. Sie geben mir eher einen groben Überblick über die Bewertungen, wenn ich aber eine fundierte Meinung will, reichen sie nicht.

3 „Gefällt mir“

Bei mir ist es eher umgekehrt :wink:
Auch meine 5-Stern-Rezensionen enthalten manchmal einen kleinen Kritikpunkt. Einfach der Vollständigkeit halber.

1 „Gefällt mir“

Ein interessantes Thema, ich hab’s jetzt grade erst entdeckt :open_mouth:

Ich finde eigentlich, die Bewertungen sind weder Spielerei noch ein aussagekräftiges Instrument :slight_smile:. Wie man den bisherigen Beiträgen entnehmen kann, hat eigentlich jeder ein System, nachdem die Sterne konsequent bei jedem Buch verteilt werden, und wenn man die Erklärungen liest, wie dieses System entstanden ist, ist das auch schlüssig und logisch.
Trotzdem ist es für den einzelnen Rezensionsleser auf Amazon nicht aussagekräftig - man kennt ja in der Regel weder den Rezensenten noch sein Bewertungssystem und kann daher keine Rückschlüsse auf die objektive Qualität des Buches ziehen :wink:

Bei mir würde bespielsweise ein Buch, das ich abgebrochen habe (oder abgebrochen hätte, wenn es kein Rezensionsexemplar oder Leserundenbuch gewesen wäre), niemals wie bei @bine174 noch 3 Sterne bekommen, denn in meinem System sind drei Sterne ein solides Buch, das für Fans des Genres durchaus empfehlenswert ist, aber eben auch bei weitem nicht so bahnbrechend toll, dass ich mich drei Jahre später noch detailiert an den Inhalt erinnern könnte.
Wenn ich mit einer Rezension anfange, schreibe ich am Beginn schon mal die Sterne auf, die ich so “aus dem Bauch raus” habe. Während ich dann beim Schreiben meine Gedanken sortiere und aufschreibe, merke ich oft, dass ich doch viel mehr zu meckern habe als im Vorfeld gedacht (oder mehr zu loben) - und dann passe ich meine Wertung eben nochmal entsprechend an, bevor ich die Rezension dann veröffentliche.

Ich finde, man muss sich einfach darüber im Klaren sein, dass die Sternwertung völlig subjektiv ist, auch wenn der Rezensent eigentlich nach objektiven Kriterien bewertet - jeder gewichtet die anders und jedem sind andere Dinge wichtig - worüber ein anderer locker wegsehen kann, kann ich mich vielleicht drei Tage aufregen :wink:

Zwei Beispiele recht bekannter Bücher, die sicher viele von euch gelesen haben:
Fifty Shades of Grey hat auf Amazon im Moment 3130 positive Rezensionen, und 50% der Gesamtrezensenten haben fünf Sterne gegeben. Für mich persönlich ist es noch immer das schlechteste Buch, das ich je gelesen habe (bitte nicht hauen, ich weiß, es hat viele Fans und das ist ja auch okay :smile:). Ich fand die Story dünn und nichtssagend, die Autorin kommt gefühlt mit weniger Wörtern aus als die Bildzeitung, die angeblich so spektakulären Sexszenen fand ich echt unspektakulär und am allerschlimmsten: Ana hat mich unglaublich genervt. Und wenn ich der Protagonistin schon auf jeder Seite eine reinhauen möchte, kann das nichts gutes werden mit meiner persönlichen Sternebewertung :wink:
Dagegen eins meiner absoluten Lieblingsbücher: Das Lächeln der Fortuna. Auf Amazon gibt es natürlich insgesamt deutlich weniger Rezensionen dazu als zum oben genannten, aber es sind auch ein paar hundert. 86% sind positiv, 14% kritisch, was bei Amazon ja heißt 86% mit vier oder fünf Sternen, 14% der Wertungen 3 Sterne oder weniger. Wenn ich hier die kritischen Stimmen lese, wird auch oft die Figurenzeichnung bemängelt (zu schwarz-weiß), der Stil (Wortwiederholungen) und ab und zu liest man auch was von “Groschenroman” oder das exakte Gegenteil “zu viel Geschichte”. Bei den beiden letztgenannten Punkten gehe ich mal davon aus, dass die Rezensenten vielleicht generell nicht allzu viel mit historischen Romanen anfangen können, aber bei den beiden erstgenannten Punkten muss ich den Rezensenten objektiv betrachtet sogar zustimmen. Aber dennoch begeistert das Buch mich bei jedem Re-Read (und davon gab es schon viele) auch nach vielen Jahren noch von neuem :wink:

Von daher sagt eine Sternebewertung alleine (ohne die dazugehörige Rezension zu lesen) für den einzelnen eigentlich kaum etwas aus, aber ich finde dennoch, dass sich bei massenhaft bewerteten Büchern wie Fifty Shades etwas interessantes herauslesen lässt: Denn trotz der unglaublich vielen 5-Sterne-Wertungen schafft es das Buch im Durchschnitt nur auf 3,6 Sterne. Das wäre für mich auf jeden Fall ein Indiz, dass ich mir die kritischen Stimmen mal näher ansehen sollte, bevor ich das Buch kaufe (ich hatte es zum Glück eh aus der Leihbücherei).

2 „Gefällt mir“

Nur nach den Sternen kann man nie gehen, denn es gibt ja so Autoren, die kriegen von ihren “Fans” immer 5 Sterne (Fitzek zum Beispiel). Oder auch so gehypte Bücher, die kriegen dann ja auch mal schnell 5 Sterne, weil es eben total angesagt ist, dieses Buch zu lesen. Dein Beispiel mit “Fifty Shades” ist da sehr gut. Ich hatte damals vorab irgendwo (ich glaube es war in der BILD) einen Vorabdruck zu dem Buch gelesen und fand allein diese Ausschnitte schon total grottig, so dass für mich feststand, dass ich das Buch nicht lesen möchte. Aber das war ja so in aller Munde, dass es sogar Leute gelesen haben, die sonst nie lesen (ich war letztlich bei meinem Patenkind in der neuen Wohnung und in ihrer “Bibliothek” standen genau 5 Bücher: die drei Bände Fifty Shades, ein Buch übers Stillen und “Eine Tussi wird Mama” von der Katzenberger, weil sie eben eigentlich überhaupt nicht liest).

Ich lese bei Büchern, die mich interessieren auch meistens eher die schlechten Kritiken, weil die aussagekräftiger sind als die nur guten Bewertungen … :slight_smile:

3 „Gefällt mir“

Ich denke auch, dass die Sterne-Bewertung sehr subjektiv ist. Mir fällt auch immer mal wieder auf, dass Bewertungen von Büchern die aus Verlosungen und Leserunden stammen oft positiver bewertet werden, als bei Käufern (Amazon und andere Online Shops) Vielleicht fühlt man sich da den Autoren verpflichtet.
Neulich bekam ich sogar Post einer Autorin der 3,5 Sterne zu wenig waren, obwohl ich das durchaus als positiv empfinde.
Dass kritische Rezensionen oft aussagekräftiger sind, ist mir auch aufgefallen. Zumindest wenn sich der Leser die Mühe macht, die Punkte zu begründen.

Ich beurteile gewinnbücher nicht besser - wenn sie mir nicht gefallen, macht es sich bei den Sternen bemerkbar.

8 „Gefällt mir“

Genau so sehe ich das auch. Wenn ein Buch nicht gut ist bekommt es auch nur wenig Sterne, ob gewonnen oder gekauft spielt da keine Rolle. Nur abbrechen würde ich Verlosungs- oder LR- Bücher nur im äußersten Notfall. Gelesen werden die auf biegen und brechen.

5 „Gefällt mir“

So halte ich das auch, obwohl ich auch schon Bücher gewonnen hatte, bei denen das Durchhalten echt schwerfiel :scream:

Ich hatte sogar mal (ganz viel früher, noch auf der alten Plattform) ein Leserundenbuch, das dann am Ende nur zwei Sterne bekommen hat, weil es sich einfach in eine völlig andere Richtung entwickelt hat, als die Leseprobe ahnen ließ. Das Buch hat mich richtiggehend genervt (ich hab’s auch sofort nach Erhalt mit jemandem vertauscht, die ganz verrückt drauf war, weil ich das ja nicht in meinem Regal haben wollte :smiley:)
Aber ich hab’s trotzdem bis zum Schluß durchgezogen und auch mitdiskutiert (und die anderen Teilnehmer vermutlich unglaublich genervt, weil ich die einzige war, der’s nicht gefallen hat ;))

In meinem Vorablesen-Profil gibt’s einige Wertungen mit zwei Sternen und sogar eine mit nur einem Stern. Ich find das auch völlig legitim ein Buch schlecht zu finden, “obwohl” ich es gewonnen, bzw. mich vielleicht sogar drum beworben habe. Nur weil die ersten 30, 40 Seiten der Leseprobe gut angekommen sind, muss das leider nicht zwingend das ganz Buch über so bleiben, und ich würde mich eher schlecht fühlen, wenn ich mir da eine supergute 5-Sterne-Wertung zusammenfantasieren würde, obwohl das Buch irgendwas zwischen unteres Mittelmaß und einfach grauenvoll war.

Ich denke schon, dass die Verlage das aushalten können, und ich glaube auch, dass einzelne schlechte Besprechungen keine Auswirkungen auf die Verkaufszahlen haben - im Gegenteil, bei hunderten Lobgesängen und keiner einzigen negativen Kritik kommt ja eher beim potenziellen Käufer der Verdacht auf, dass es sich um gekaufte Rezensionen handelt :wink:

2 „Gefällt mir“

Jaaa! Ich habe da auch ein 1 Stern Buch. War ein Irrläufer. Hatte mich gar nicht dafür beworben, aber der Verlag hatte Lieferstau (glaube war beim großen Poststreik) und mir erst das gewonnene Buch zugeschickt und dann diesen " Bestseller". Das war eines von zweien das ich je abgebrochen habe. Nach 20 Seiten konnte ich mir den Schwachsinn nicht mehr antun.
Geschadet hat meine Bewertung dem Buch überhaupt nicht, da es ja meine Meinung war. Andere müssen es gut gefunden haben, denn das Buch hat den deutschen Buchpreis gewonnen :joy:

2 „Gefällt mir“

Jetzt bin ich aber neugierig.

Magst Du verraten welches Buch das war ?

Dadrauf geb ich immer gar nichts :smile:

3 „Gefällt mir“

Ich habs gesucht, aber nicht gefuden.

Mhm… Wenn die irgendwelche Preise gewinnen, ist mir das total egal. Eher ist es ein Indiz, dass es nix für mich ist denn meist kann ich mit den Gewinnerbüchern gar nix anfangen…

1 „Gefällt mir“

" Der namenlose Tag" von Ani.
Da es ja ein Vorab Buch war hat er den Preis erst nach dem lesen bekommen.
Ich achte auch nicht darauf , ob ein Buch preisgekrönt ist oder nicht.

1 „Gefällt mir“

ah ich hatte nach 1 Stern geschaut, aber das hatte ja 2.

Das mit dem Abbrechen könnte sogar ein Fehler sein. Ich habe einmal ein Buch von vorablesen bekommen - fast 800 Seiten und habe mich gequält… bis auf Seite 400 eine Hauptfigur mit vielen Nebensträngen über die Wupper ging. Dann war das Buch sogar großartig und die restlichen Seiten flogen nur so dahin.

Im Endeffekt wurden es dann drei Sterne als goldene Mitte.

Ich nutze das ganze Spektrum der Sternebewertung aus. 3 Sterne sind für mich “gut” und ich scheue mich nicht, 1 Stern für ein schlechtes Buch zu vergeben - und das hat mir bei vorablesen noch nicht geschadet. Allerdings falle ich sehr oft in die hintere Kategorie der Bewerter.

1 „Gefällt mir“

Jau!!! Das hatte ich gar nicht mehr so im Kopf. Da muss ich noch nett gewesen sein. Jetzt bin ich da kritischer :grin:

@melange, ja! Kann sein, aber überlege es mir auch ganz genau , bevor ich abbreche. Bei diesem Buch, habe ich dann den Rest quer gelesen um überhaupt eine Rezension schreiben zu können und es wurde nicht besser.