Ich sehe die ständige Bewerbung von Elektroautos auch eher kritisch. Bevor die großflächig eingesetzt werden können, müssten nicht nur Technik und Infrastruktur verbessert, sondern vor allem auch die Erzeugung umweltfreundlichen Stroms ausgebaut werden.
E-Autos, die mit Atomstrom betrieben werden, sind sicher keine gute Alternative!
Anstatt Steuergeld für die Förderung von E-Autos auszugeben, würde ich jedenfalls eher in den Ausbau und die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs investieren. Da gibt es einiges Verbesserungspotential.
Vielleicht sollten wir aber auch alle umdenken, was ständige Mobilität betrifft.
Ich hatte zB noch nie ein eigenes Auto. Gut, mein Mann hat eines und früher bin ich öfters zB mit dem Auto meines Vaters gefahren.
Aber den Großteil meiner täglichen Wege lege ich mit dem Bus oder zu Fuß zurück.
Ok, ich wohne in Salzburg, wo der öffentliche Verkehr halbwegs gut ausgebaut ist (aber trotzdem kein Vergleich zu manchen anderen Städten)
Aber eine Cousine meiner Mutter hat nie den Führerschein gemacht und wohnt in einer Kleinstadt, wo der öffentliche Nahverkehr auch heute ziemlich schlecht ist und vor 30 oder 40 Jahren gar nicht vorhanden war. Trotzdem hat sie es immer geschafft, zur Arbeit zu kommen, ihre Einkäufe zu erledigen etc.
Oder: Ein Kollege von mir fährt von St Johann nach Salzburg (fast 70 km) mit dem Zug. (Und hat mir mal erzählt, dass er das gar nicht besonders schlimm findet, weil er die Fahrzeit zB dazu nutzt, auf dem Tablet Videos anzuschauen)
Umgekehrt gibt es Kollegen, die kaum mehr als einen Kilometer entfernt wohnen und trotzdem jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fahren.
Also ich denke, viele, die sagen, dass sie ohne Auto nicht auskämen, würden es sehr wohl schaffen, wenn sie nur wollten.
Zugegeben, einen Großeinkauf ganz ohne Auto würde ich auch nicht machen wollen (obwohl es auch da sicher Alternativen gibt). Das heißt aber nicht, dass man nicht andere Fahren einsparen kann.
Genauso das Argument mit dem Urlaub: Es gibt genügend Leute, die eine Flugreise unternehmen und da kein Problem damit haben, dass sie ihr Auto nicht mitnehmen können. Warum sollte es dann bei einem nähergelegenen Urlaubsziel ein Problem sein?