Manchen Blödsinn muss man nicht diskutieren.
Katzen, die bei Menschen leben und Ausgang haben, sind in der Regel alle sterilisiert. Wenn nicht, sind das Halter, die verantwortungslos sind. Die Wildkatzen, die heimatlosen Katzen, die bekommt man nicht in den Griff mit solchen dummen Forderungen. Aber selbst die sind nicht für das Artensterben verantwortlich. Die Ami-Zahl ist ein Klacks. Was sind in diesem riesigen Land schon vier Millionen Vögel? Ein Fliegenschiss! Aber klingt super, wenn man Angst machen möchte.
Durch Autos sterben mehr Vögel. Auch durch Idioten, die auf sie schießen. Und durch Volldeppen wie meine Nachbarn, die sagen, wir haben zu viele Vögel, man muss sie vergiften. Und auch die Vögel selbst sind ihre eigenen Feinde. Greifvögel, Raubvögel - und auch die hübschen Elstern. Sie alle fressen Vögel. Und Marder. Und Füchse. Und und und …
Meine Katzen sind Hauskatzen, aber der Kater durfte vor seiner Krankheit auch ab und an raus. Er hat auch mal nen Vogel gefangen, ganz klar. Und ich bin diejenige, die das ganze Jahr die Vögel im Garten füttert, also für ganz viel Nachwuchs sorgt. Ich hatte mein Leben lang Katzen und glaubt mir - eine Katze erwischt nur einen Vogel, der nicht überlebensfähig ist. Sei es aus Altersgründen oder weil er einfach strunzdumm ist. Was ich damit meine? Na, z.B. einen Vogel, der so blöd ist, vor meinem Kater rumzuhopsen, weil er meint, der Zaun schützt ihn. Pfote blitzschnell durch und Vogel war mal.
In meiner Kindheit und Jugend waren unsere Wohngebiete noch mit ganz viel Natur. Nur die Hälfte der Bauplätze war bebaut, viele hatten sie als Kapitalanlage gekauft und nicht bebaut, sondern lieber bezahlt. Es hatte auch nicht jeder in der Familie ein Auto. Wir konnten im Freien spielen, mitten auf der Straße. Heute ist sogar in Wohngebieten Hochbetrieb und kaum Platz, weil die Autos überhand nehmen und nicht mehr in die Garagen passen, weil einfach jeder eins hat. Ich trau mich schon gar nicht mehr, meine Katzen raus zu lassen - mitten im dörflichen / ländlichen Idyll! Aber alle meine Katzen mein ganzes Leben lang kamen ins Haus, wenn sie “mussten”. Sie alle bevorzugen ihr Streu und die saubere, ordentliche, ruhige Kiste. Keine wollte draußen “machen”. Und das Streu ist nun mal das kleinste Problem. Das geht auch umweltfreundlich.
Aber das mit den anderen “Schädlingen”, wie Mäusen und Ratten, das stimmt. Witzigerweise wiederholt sich ja immer alles. Die Pest hat sich u.a. auch so stark verbreiten können, weil die Hexenverfolgung auch die Katzen inbegriffen hat. So konnten sich die Nager vermehren und damit auch die Pest.
Der Mensch greift einfach an zu vielen Stellen ein, ohne die Folgen genau zu bedenken. Es hängt immer alles miteinander zusammen. So einfach, wie der Gute sich das vorstellt, ist es eben nicht. Selbst wenn ab sofort alle Katzen in den Häusern blieben und es null Streuner gäbe, hätten wir ein Artensterben bei den Vögeln. Die, die von den Katzen erwischt werden, sind die kleinste Anzahl.