Ich lese super gerne Bücher von Autoren, die ich noch nicht kenne. Da ist die “Trefferquote” aber nicht anders, als bei jenen, die ich schon jahrelang lese. Stephen King ist mein absoluter Lieblingsautor, aber auch er hat immer mal wieder ein Buch, das ich nicht so genial finde. Dafür können mich Erstlingswerke sehr oft abholen! Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass Neuautoren (nicht Selbstverleger) sich mehr Mühe geben, als Autoren, die schon bekannt und beliebt sind.
Ich habe dich schon verstanden. Aber bin immer noch der Meinung, dass es auf den eigenen Maßstab ankommt. Aber das ist ja nichts schlimmes. Das sollte jedem klar sein, der Rezensionen liest.
Wenn man 5 Sterne nur gibt bei einem Meisterwerk, dann wirst auch du nicht oft 5 Sterne vergeben. Oder wieviel Meisterwerke hast du 2020 gelesen?
Ich habe zu abgebrochenen Büchern wie zu anderen Büchern auch eine Rezension geschrieben, außer es war schon sehr lange her, als ich das Buch gelesen habe und kann mich nicht mehr gut daran erinnern oder ich habe nur 50 Seiten gelesen. Natürlich schreibe ich dann auch dazu, dass ich es abgebrochen habe und wieso.
Bücher, die mir nicht gefallen haben, bewerte ich auch. Wieso auch nicht? Meine Meinung dazu möchte ich genauso teilen wie über gute Bücher. Auch in Leserunden schreibe ich immer mein ehrliche Meinung. Ich frage mich immer, wieso manche Autoren nur sehr gute Rezensionen haben wollen und anscheinend die Erwartung haben, dass das Buch allen gefallen muss. Man kann es nie allen recht machen, die Geschmäcker sind total verschieden, da wird es immer Leser geben, denen es nicht gefällt. Ich habe schon mittelmäßige/schlechte Meinungen gelesen, bei denen die Kritikpunkte das waren, was mir bei Büchern gefällt
Ich gebe hauptsächlich nur 3, 4 und 5 Sterne. Selten mal 2. 3 Sterne bedeuten bei mir “Kann man lesen, muss man aber nicht”. Das sind dann Bücher, die mich unterhalten haben, aber einige Schwächen haben. Weil sie eine gute Story haben, aber nervige Protagonisten, weil die Geschichte toll ist, aber das Ende überhaupt nicht gefallen hat usw.
Deshalb spreche ich ja ausschließlich und deutlich nur von mir selbst.
Nirgendwo sage ich etwas von “Meisterwerken”, das sagst nur Du. Da scheinst Du mich mit jemandem zu verwechseln. Aber ich kann Dir sagen, dass ich von 96 gelesenen bzw. gehörten Büchern im Bereich Unterhaltungsliteratur (also ohne die Sachbücher, das wären noch mal 109 dazu) 52 Bücher es wert fand, sie mit 5 Sternen zu bewerten.
Ich hatte das Glück, dass nur ein Buch nur einen Stern bekommen musste, drei Bücher zwei Sterne, 14 Bücher 3 Sterne und dann bleiben 25 Bücher mit vier Sternen.
Also ich denke, wir reden aneinander vorbei, wenn Du mich wirklich verstanden hast.
Meine Rede. Und wenn man vorher klug auswählt, hat man am Ende des Jahres eben mehr 4 + 5 Sterne vergeben, als den Rest.
Nur das wollte ich sagen @campinos und hätte nicht gedacht, dass es so schwer wird, das auszudrücken.
Ein letzter Versuch, dass du verstehst, was ich meine. Denn wie gesagt, ich habe dich schon verstanden.
Wenn du jetzt einen strengeren Massstab ansetzen würdest und 5 Sterne nur bei Meisterwerken geben würdest, dann hättest du auch weniger 5 Sterne- Bewertungen. Also kommt es doch immer auf den persönlichen Maßstab an. Und diesen persönlichen Maßstab kennt man ja normal nicht, wenn man für ein Buch verschiedene Rezensionen liest. Nur wenn man den Verfasser der Rezension kennt oder schon mehrere Rezensionen von ihm gelesen hat, kann man diesen persönlichen Maßstab einschätzen. Das bezieht sich jetzt nur auf die Äußerung, dass jemand mit durchschnittlichen Bewertungen die falschen Bücher wählt. Weil vielleicht würde er mit deinem persönlichen Bewertungsmaßstab auf einen besseren Durchschnitt kommen als mit seinem Bewertungsmaßstab.
Deshalb:
Ich finde es schade, wenn der Grund, keine schlechte Rezension zu schreiben ist, dass man dann vielleicht keine Bücher mehr bekommt oder den/die Autor/in beleidigt.
Bei den großen Verlagen habe ich auch noch nicht erlebt, dass da positive Rezensionen verlangt werden und da ich sonst auch kaum Selfpublisher lese, habe ich da auch noch keine schlechten Erfahrungen mit Autoren gemacht, aber schon diverse Horrorgeschichten gehört … Da gibt es dann auch mal Fans der AutorInnen, die einen wohl geradezu mobben, wie könne man nur drei Sterne vergeben …
Bei negativen Rezensionen, gerade wenn der/die Autor/in dabei ist, achte ich vielleicht noch mehr auf die Wortwahl, um zu kritisieren, nicht zu beleidigen. Ich sag dann nicht “der Autor verzapft Blödsinn” oder “die Autorin hat eine strunzdumme Handlung aufs Papier gerotzt”.
Ansonsten schreibe ich nicht zu jedem Buch Rezensionen, gerade bei durchschnittlich guten Büchern habe ich nicht so viel zu sagen, weil nichts hervorsticht. Bei besonders negativen Büchern habe ich viel zu sagen und habe dann mehr Lust, meine Meinung zu teilen.
Kleiner Denkanstoß:
Was ist der Unterschied, wenn der Autor die Rezension irgendwo liest, ohne dass er bei der Leserunde dabei war? Verletzt es ihn dann weniger?
Darum sagte ich ja “noch mehr”. Ich versuche immer, nicht beleidigend zu werden.
Sehe ich genauso. Natürlich formuliere ich meine Kritik so, dass sie nicht beleidigend ist, aber ein gewisses Maß an Kritik muss ein Autor eben aushalten.
Falls es tatsächlich Verlage gibt, von denen man deswegen keine Bücher mehr bekommt, dann könnte ich auf deren Bücher auch gut verzichten!
Wenn zu einem Buch nur positive Rezensionen veröffentlicht werden, finde ich das außerdem unfair gegenüber anderen potentiellen Lesern, die dadurch in die Irre geführt werden. Mir selbst kommt es ohnehin öfters “verdächtig” vor, dass es zu einem Buch so gar keine negativen Meinungen gibt.
Das erlebe ich auch immer wieder. (Zum Beispiel, wenn sich Leute darüber beschweren, dass in einem historischen Roman zu viel Geschichte vorkommt )
So ist es bei mir auch. Die allermeisten meiner Rezensionen haben vier Sterne. Fünf vergebe ich, wenn es mir wirklich gut gefallen hat, drei heißt Durchschnitt.
Zum Glück kommt mir auch nicht allzu häufig ein Buch unter, dem ich nur ein oder zwei Sterne gebe.
Manchmal denke ich allerdings, dass ich ein bisschen strenger sein sollte …
Normal möchte man doch auch nichts mehr von einem Autor*in lesen, wenn man nur einen oder zwei Sterne gegeben hat.
Aber viele nehmen ja schon drei Sterne als schlecht wahr.
Ich bin nicht in der Verantwortung, irgendwen vor irgendwas (vor allem vor einem Buch) warnen zu müssen. Wenn ich keine Lust habe, 'ne Rezi zu schreiben, dann lass ich es. Nur weil es mir nicht gefällt, ist das ja auch kein allgemeingültiges Urteil.
Natürlich ist man weder in der Verantwortung dafür, und ich kann jeden verstehen der aus Zeitgründen dies eben nicht macht. Das habe ich jetzt auch hinlänglich geschrieben, denke ich. Mir ging es eher darum nicht zu bewerten um den Autor nicht zu enttäuschen und ergo keine Bücher mehr zu bekommen und nicht die ehrliche Meinung zu schreiben…und das verstehe ich nicht
Du hast in dem von mir zitiertem Satz was anderes geschrieben und auf die Aussage bin ich eingegangen.
Das ist richtig, das war aber noch weiter oben in der Runde und dann haben wir uns dem eigentlichen "Problem " genähert.
Ob man in der Verantwortung der anderen Leser ist, hatte ich tatsächlich auch verkehrt ausgedrückt. Ich wollte da eher darauf hinweisen, dass man doch mit einer Rezi noch mehr hat als die Verantwortung den Autor glücklich zu machen ich zumindest habe auch die Verantwortung an mich selbst und an die Leser meiner Rezensionen ehrlich zu sein in meinen Bewertungen, das meinte ich eher
Mir auch.
Ist doch meine Rede.