Gerechtigkeit ist auf der Welt generell sehr selten vorhanden. Meine Eltern haben beide gearbeitet, mein Vater länger als meine Mutter und hat davon Sarkoidose, eine Lungenkrankheit bekommen. Diese lässt sich nicht heilen, man kann mit viel Medikamenten nur das Fortschreiten hindern. Obwohl er über 40 Jahre Schichten in seinem Beruf gearbeitet hat und davon diese Krankheit bekommen hat, erhält er eine Rente, die offiziell unter der ausgewiesenen Armutsgrenze von Deutschland liegt. Gerecht ist das ganz sicher nicht
Ich will keine Erzieherinnen angreifen…Ich weiß, dass das ein schwerer Job ist und zumeist mit Herzsblut ausgeübt wird. Aber es ist immer noch was anderes, ob ich mich allein um 1 - 2 Kinder kümmer oder ob es immer eine Gruppe von 6-8 Kindern sind wo 2 Erzieherinnen sind.
leider habe ich hier noch keine Betreuung bei Tagesmüttern erlebt, die im ersten bzw zweiten Jahr 1 zu 1 gewesen wäre. Das sind auch 4-5 Kinder pro Tagesmutter…
Ich auch!
Ich wäre zwar wahrscheinlich etwas sehr jung, um Kinder zu haben, deshalb finde ich das gar nicht so schlimm, dass ich jetzt nicht mitreden kann.
Abgesen davon kann ich mit Kindern nicht wirklich was anfangen und bin nich sonderlich scharf darauf, später Kinder zu haben…
Von daher an alle anderen:
Viel Spaß beim Diskutieren
Hab ich jetzt auch mal.
Das gibt es wirklich nur in Bayern.
Hier in NRW muss ich Kinderzuschuß beantragen, wenn das noch nicht passt, Wohngeld dazu…oder eben dann Grundsicherung, wenn ich unter den Bemessungsgrenzen liege.
Ich hab auch lange überlegt was ich mit den Antworten mache.
Aber ich kann das nicht so stehen lassen und deswegen dieser Thread hier.
Ich finde es schön, dass es Menschen gibt, die so gut leben können.
Schade, dass es viele Menschen gibt, die das aber nicht können. Und über diese so zu urteilen, finde ich einfach heftig und konnte ich nicht unkommentiert stehen lassen.
Aber eine Betreuung in einer Einrichtung oder bei einer Tagesmutter oder was auch immer außerhalb von Zuhause muss doch nicht schlecht(er als Zuhause) für das Kind sein, egal ob da dann auch mehrere Kinder (und ErzieherInnen) vorhanden sind. Das impliziert mir oben dein erster Beitrag aber irgendwie, weswegen ich mich da auch eingeklinkt habe. Klar, es ist etwas anderes als Zuhause, muss aber definitiv nicht schlechter sein.
Natürlich gibt es auch Elternhäuser, wo dann im Vergleich die außerhäusige Betreuung besser ist.
Aber insgesamt sind meine Eindrücke von der Betreuung grad der Kleinen unter 1 Jahr alten Kinder nicht so gut. Im Verhältnis zu dem, wie individuell zuhause auf ein Kind eingegangen werden kann.
Ich finde die Fremdbetreuung wichtig, ab 2-3 Jahren, jenachdem wie fit das Kind ist. Es muss Kontakte zu anderen Kindern haben, muss auch mal von den Eltern los gelöst Erfahrungen machen usw…
Und mir ging es bei meinem Ausgangsposting darum, dass viele gar nicht frei die Wahl haben ob sie ihr Kind selbst betreuen, da sie arbeiten gehen müssen.
Und darauf ist diese Diskussion hier erst los gegangen.
Nur weil jemand sein Kind eben nicht selbst betreuen kann, arbeiten gehen muss oder sogar Leistungen vom Staat bezieht zur Existenzsicherung, kann ich ihm/ ihr nicht das Recht absprechen Kinder haben zu dürfen.
Sarkoidose bekommt man aber nicht von einer bestimmten Arbeit…
Ehrlich gesagt, frage ich mich manchmal, wie Menschen, die Kinder haben, so wenig Ahnung von Kindern haben können - jawohl, auch welche mit so genannter höherer Schulbildung und finanzieller Sicherheit. Aber generell darf jeder Kinder bekommen.
Das wiederum steht dann ja nur bedürftigen Familien zu. Bei dem Familiengeld hatte ich es so verstanden, dass das allen Familien zustehen würde. Kann es hier aus den jeweiligen Beiträgen aber auch falsch verstanden haben und mich somit irren… Habe beim Nachgucken bei Google nicht weiter nachgelesen.
Ja wie @Thrillerlady schreibt gibt es das in Bayern. Eben statt dem Landeserziehungsgeld und dem Betreuungsgeld.
Interessant. dann habt ihr in Bayern zum Teil echt krass andere Regeln. Und damit eben in den ersten Jahren viel mehr Geld einfach so zur Verfügung als in anderen Bundesländern. 250 Euro ist echt viel pro Monat
Landeserziehungsgeld und Betreuungsgeld sind auch so Sonderregeln, die es zum Teil in Sachsen noch gibt…wenn ich jetzt richtig gegoogelt hab
Bei uns ist eben Kindergeld und Elterngeld, das war es.
Und Kinderzuschuß ist eben für Bedürftige, das stimmt. Aber da muss man einen Mindestbetrag haben, sonst bekommt man das nicht. Und je Einkommen wird geschaut, wie viel man bekommt. Max 170 Euro sind das monatlich.
Viele Studierende mit Kind, die eben nur Bafög bekommen bzw einen Nebenjob haben bekommen dann Kinderzuschuß, wenn sie es beantragt haben.
Da wir den Großteil des Einkommens gespart haben, ist da nichts mit Bafög oder so. Also bin da schon ganz froh, wobei halt wirklich jeder diese 250 Euro bekommt, der auch Elterngeld erhalten hat.
Ist halt mies, wenn man sich selbst wenig gönnt, um sich dann mal was größeres, besonderes leisten zu können und dann wird man bestraft, weil man eben spart.
In meinem Beispiel war die Ursache die Arbeit an einem Ort, an dem viel Staub eingeatmet wurde Die Krankheit ist leider wenig erforscht und es gibt natürlich auch mehrere mögliche Ursachen, die sie auslösen kann, eine “festgelegte” Ursache ist bisher unbekannt. Ich kann da nur von meinem Beispiel sprechen
Das war bei mir auch so. Meine Eltern haben seit meiner Geburt gespart um mir als ich 18 wurde ein Auto zu kaufen. Kein neues, aber auch keines, das 20 Jahre alt ist. Und dadurch war bei meinem Studium auch nichts mit Bafög.
Ich habe jetzt erst ein Buch über Bindung bei Kindern gelesen. Und da stand, dass es eben in den ersten beiden Jahren nicht gut ist, wenn das Kind von der/den Bindungspersonen getrennt wird und es wichtig ist, dass das Kind in der Krippe eine Bindungsperson hat.
Bei uns in der Krippe kommen 2 Erzieherinnen auf 15 Kinder. Und alle Kinder sind unter 3 Jahren. Das finde ich zu wenig, aber es gibt keine bessere Krippe in unserer Stadt. Also hat man auch keine Wahl.
Zur Überschrift: jeder
Ich maße mir nicht an über andere zu urteilen. Trotz abgesichertem Leben kann einiges passieren und man braucht Hilfe. Wenn der Mann, der arbeiten geht, stirbt oder einen verlässt. Kinder von Alleinstehenden sind stark von Armut bedroht. Wenn ein Elternteil krank wird. Wenn man ein Kind bekommt, dass eine Behinderung hat und hohe Gesundheitskosten hat. Wenn plötzlich der Arbeitsplatz weg ist. Und viele andere Gründe.
Man hat nie eine 100% Sicherheit. Man kann planen wie man will und dann kommt es doch anders. Ich wurde zum Beispiel dieses Jahr am ersten Tag nach meinem Mutterschutz entlassen und heute stehen wir plötzlich mit Arbeitslosengeld und Elterngeld da.
Aha. Aber muss man ein Kind bewusst in eine schon von Anfang an ungesicherte Existenz setzen?
Ich rede nicht von unvorhersehbaren Ereignissen. Die können jeden Treffen. Sie sind und bleiben aber die Ausnahme.
Wer aber so schon kaum über die Runden kommt und dann noch absichtlich ein Kind in die Welt setzt (meist sind es gerade in diesen Fällen dann ja mehrere, nicht nur eins), der handelt fahrlässig und verantwortungslos.
Das abzustreiten ist einfach daneben.
Und was muss man deiner Meinung nach erfüllen, dass man Kinder haben darf? Wieviel Geld muss man zurück gelegt haben? Muss das Haus schon abbezahlt sein? Wie sollte der Mann auf der Arbeit abgesichert sein?
Ist halt ein schwieriges Thema… Ich selbst denke, dass man den Kinderwunsch, wenn er denn als solcher von den Betroffenen vorhanden ist und nicht darauf basiert, weiterhin nicht arbeiten zu müssen, wenn man von denen ausgeht, die noch nie gearbeitet haben, nicht ganz absprechen kann und sollte, das würde wohl zu tief in die Persönlichkeitsrechte eingreifen, aber es sollte dann bedachter herangegangen werden, sich vielleicht noch mehr mit Verhütung auseinandersetzen, wobei man es halt nie ganz ausschliessen kann. Ich selbst war auch ein Tropi-Kind und noch dazu eine Laune der Natur… Ich glaube, dass viele vielleicht doch noch immer zu wenig über die Thematik wissen, warum auch immer, so dass es doch noch öfter zu ungeplanten Schwangerschaften kommt… Ich finde es halt dann, wie du halt auch schwierig, wenn dann in solchen Fällen 3, 4 oder auch mehr Kinder in die Welt gesetzt werden, ohne, dass man sie selbst finanzieren kann. So Härtefälle, die absichtlich viele Kinder bekommen vor diesem Hintergrund und ohne Aussicht darauf, diesen Zustand des Selbstversorgenkönnens durch arbeiten gehen, weil man es vielleicht nicht will, soll es ja auch geben, weil man so vielleicht mehr Geld vom Staat bekommt, als man es durch arbeiten gehen, erwirtschaften könnte, befürworte ich aber auch nicht. Aber ist halt ein sehr schwieriges Thema, weil man nicht alle über einen Kamm scheren kann. Eine Lösung ist da schwierig oder auch ausgeschlossen, weil man es niemandem vorschreiben kann, wie viele Kinder jemand bekommt…