Hier an den Krankenhäusern werden alle Lebenswichtige Operationen durchgeführt, auch die Zahnärzte haben geöffnet, natürlich vorher Telefonisch anmelden.
Alle Ärzte haben geöffnet, nur wirst du nur einzeln hereingelassen.
Es wird keiner mit Herinfarkt, Krebs und so weiter fortgeschickt.
Dafür sind entsprechende getrennte Abteilungen in den Krankenhäusern eingerichtet.
Eben.
Merkwürdigerweise scheint keiner weit genug zu denken, um dieses Problem zu erkennen.
Vorweg, ich bin sehr dafür die Risikogruppen zu schützen und auch Einschränkungen in Kauf zu nehmen und halte auch einige Maßnahmen durchaus für sinnvoll und notwendig
Trotzdem ärgert es mich, dass die Folgen vollkommen ignoriert werden und die Menschenleben, die nicht an dem Virus, sondern an den Folgen der Maßnahmen zugrunde gehen, vielfach einfach ausgeblendet werden.
Es muss ein Mittelweg gefunden werden, wo der liegt, kann ich leider nicht sagen.
Meine Freundin hatte ihre lang geplante Knieoperation wie abgemacht vor 2.5 Wochen. Mein Stiefvater ist zur Zeit ambulant in der Chemotherapie. Ich weiss nicht, wie das in Oesterreich ist, doch hier (Schweiz) werden und wurden nötige Untersuchungen und OPs gemacht.
Ich glaube, das Hauptproblem war, dass alle plötzlich mit dem Virus konfrontiert wurden und kaum etwas darüber bekannt war. Die Regierungen mussten schnell und unvorbereitet darauf reagieren. Da dabei etwas schief entschieden wurde, wundert einen nicht. Jetzt da die erste Welle glimpflich abgelaufen ist, kann man im Nachhinein immer rufen: Das ging gar nicht! Das war absolut daneben! Aber was ist, wenn alles anders gekommen wäre? Dann würde man schreien: Wieso wurden wir nicht beschützt? Wieso wurde die Wirtschaft vor die Gesundheit gestellt? Im Nachhinein ist man immer schlauer.
Ganz genau, ich möchte nicht die Verantwortung der Politiker tragen.
Sie haben schon richtig entschieden finde ich, schauen wir doch mal über unsere Grenzen, Spanien, Italien usw.
Das ist genau das, was mich nervt. Menschen, die im Nachhinein reklamieren, dass mehr an die Wirtschaft hätte denken müssen. Oder die Schulen nicht hätte schliessen sollen… oder …oder…oder. Einfach im Nachhinein so was anzuprangern.
Ab wann sind OP´s lebenswichtig?
Ein Kollege meines Mannes wartet nun seit der Corona Pandemie auf einen Operationstermin für seine Nierensteine. Er hält sich mit schweren Medikamenten über Wasser und kann seit Wochen nicht arbeiten gehen. Auch solche OP´s sind für das Leben wichtig, denn eine Teilhabe am normalen Leben ist nicht möglich.
Behindertenwohnheime wurden geschlossen und machen nurmehr Notbetreuungen. Die Bewohner wurden nach Hause geholt und von den eigenen Familien betreut was sehr an die Substanz geht.
Vieles wurde wegen der Pandemie nicht mehr möglich.
Klar gibt es da viele Ansichten, denn für jeden ist etwas anderes wichtig.
Schutz ist wichtig, das bestreitet hier sicherlich niemand, aber es muss in Relation zum Rest stehen.
Man kann nicht monatelang eine Wirtschaft lahm legen und alles schließen um Menschenleben zu retten, denn damit treibt man vielleicht andere in den Tod.
Die sterben dann nicht an Corona, aber an ihren normalen Krankheiten oder verfallen in eine tiefe Depression und es kommt zum Suizid.
Ich bin heilfroh das ich in der glücklichen Lage bin in einer ländlichen Gegend zu wohnen, so dass ich jederzeit raus kann ohne auf viele Menschen zu treffen und das wir finanzielle Rücklagen haben, so dass uns eine solche Krise nicht in die Knie zwingt. Bei uns ist einzig und allein der Gedanke: Hoffentlich übersteht unsere Familie das alles gesund.
Aber so geht es eben vielen Familien nicht.
Da sind Gastronomen, Hoteliers, die Jugendherbergen, kleine Firmen bei denen einer positiv getestet wurde und dann alle nicht arbeiten durften, Familien oder Alleinerziehende mit kleinen Kindern im Homeoffice, die alles in einer kleinen Wohnung in einer Betonburg ertragen müssen, Menschen die schon vor Corona am hinteren Ende der Versorgungskette standen, Obdachlose,… da könnte man noch Unmengen aufführen denen momentan der Arsch ganz gehörig auf Grundeis geht aufgrund der Einschränkungen der Pandemie und die darf man nicht außer acht lassen auch wenn es bei dir @tigerbea bis jetzt glücklich verlaufen zu sein scheint.
Das ist so. Ich arbeite in dem Bereich und habe vollstes Verständnis, dass die Eltern an ihre Grenzen kommen. Aus persönlicher Erfahrung muss ich allerdings dazu sagen, dass es anders nicht möglich wäre. Ich arbeite in einer WG mit Jugendlichen mit einer Beeinträchtigung. Sie müssten mit Bus oder Bahn vom Arbeitsort zum Wohnort wechseln. Praktisch alle können die Vorsichtsmassnahmen nicht einhalten und gehören dazu zu der Risikogruppe ( Diabetes, Herzprobleme, Epilepsie, Bluthochdruck). Distanz oder regelmässiges und autonomes Desinfizieren, tragen von Mundschutz ist schwierig, wenn nicht unmöglich. Das schliessen der geschützten Werkstätten und der Wohngruppe geschieht zu ihrem Schutz. Um sie den ganzen Tag in der Wohngruppe zu betreuen fehlen die Kapazitäten, da das auch ohne Corona ein Bereich ist, in dem an Betreuungszeit und Personal gespart wird. Momentan sind sie zu Hause in ihren Familien besser aufgehoben.
Ich kenne es auch so wie @Karin1910 es schreibt. Erst mal nichts lebenswichtiges wurde verschoben an OPś und das hat dann schon Auswirkungen auf die Lebensqualität der einzelnen.
Ausgangspunkt war ja nicht, dass die ganzen Schließungen falsch waren sondern ob es richtig ist, jetzt zu lockern bzw. wann man lockern sollte. Das ist ein riesiger Unterschied.
Und jetzt sieht man eben, dass der Lockdown soweit funktioniert hat und ein zweiter ist nicht mal eben machbar aus den genannten Gründen.
Mein Bruder arbeitet ehrenamtlich im Hospiz. Jetzt darf er wieder hin und Menschen die letzte Zeit erleichtern und die Familien begleiten und die Professionellen dort entlasten.
Meine Freundin arbeitet im Jugendamt und kann jetzt die Familien wieder aufsuchen und unterstützen. Und so habe ich hier viele Beispiele für den normalen Alltag, wo Menschen von Menschen abhängig sind und wo es endlich weiter geht.
Das kann ich verstehen und sehe das auch so. Ist bei uns im Kindergartenbereich ja leider nicht anders mit der Einhaltung der Hypienemaßnahmen und dem Tragen des Mundschutzes. Deshalb sind die Kitas sicherlich auch eine der letzten Bereiche der gelockert werden wird.
Ein Fünftel der Bevölkerung soll sterben?
Wen drückt da der Aluhut?
Soweit ich weiß liegt die Sterbewahrscheinlichkeit derzeit in Deutschland bei ca 4%.
Das ist natürlich immer noch ziemlich viel und selbstverständlich soll man nichts unkontrolliert ausbreiten lassen.
Aber eben Maßnahmen mit Maß und Ziel einsetzen und nicht wie mit Scheuklappen nur auf das Virus schauen, ohne Rücksicht darauf, was “nebenbei” alles kaputt gemacht wird.
Ja stimmt, das Virus ist plötzlich gekommen, die Regierungen waren nicht vorbereitet und dass auf die Schnelle Fehler gemacht wurden, ist verständlich.
Aber es wäre längst schon Zeit gewesen, viel mehr zu Überdenken, und manche Lockerungen hätten eher früher gemacht werden sollen, anstatt sich jetzt noch darüber zu beschweren, dass es zu früh ist.
Bei dem von mir beschriebenen Fall
wäre beispielsweise der Operationstermin Mitte April gewesen. Also zu einem Zeitpunkt, wo schon lange erkennbar war, dass die Infektionszahlen zurück gehen und dass es eben zu keiner Überlastung der Krankenhäuser kommen wird.
So lässt man den Mann jetzt weiter auf unbestimmte Zeit vor sich hin leiden. Er kann kaum eine Nacht durchschlafen vor lauter Schmerzen. Auch seine Frau nicht, obwohl sie jetzt in getrennten Schlafzimmern liegen, weil sie sich solche Sorgen um ihn macht.
Mal ehrlich @tigerbea: Wenn Du Deine Physiotherapie jetzt seit fast zwei Monaten nicht mehr machen könntest und sich Dein Zustand dadurch wesentlich verschlechtert hätte,
und @Wuschel : Wenn die OP Deines Schwiegervaters im letzten Moment abgesagt worden wäre,
würdet Ihr dann nicht auch anders darüber denken?
Es ist leicht, die Probleme anderer Menschen abzutun, wenn man selbst (noch) nicht betroffen ist und im persönlichen Umfeld keinen Betroffenen hat.
Das lässt sich aber auch gut umkehren. Würdest du das gleiche fragen, wenn es keine Einschränkungen gegeben hätte und einer deiner Liebsten an Corona gestorben wäre?
So wie ich das mitbekommen habe, ist beispielsweise in Deutschland erst seit letzter Woche eine Vernetzung der Intensivbetten erfolgt, sodass man weiß wo noch etwas frei ist.
Seit dem 16.04. werden die Intensivbetten gemeldet.
Und jetzt seit dem 01.05. werden die allgemeinen Kapazitäten in den Krankenhäusern wieder hoch gefahren, also auch nicht lebensnotwendige OPs gemacht.
Und das finde ich auch richtig. Bei dem derzeitigen Stand der Infektionen und behandlungsbedürftigen Erkrankten kann man das verantworten.
Die Abwägung, wann welche Lockerung gemacht wird und welche nicht ist schwierig. Und natürlich bewerten wir alle die Fakten in ihrer Rangordnung nach persönlicher Betroffenheit und Wissenshintergrund. Und dazu kommen eben unsere unterschiedlichen Erlebnisse der letzten 6 Wochen, je nachdem in welchem Land und welcher Region wir leben.
Ich persönlich freue mich über die Öffnung der Spielplätze, Zoos, Museen usw…
ich finde, dass eben auch nicht lebensnotwendige Operationen gemacht werden sollten und Gottesdienste sein sollten. Alles unter Abstandswahrung und Hygieneetikette.
Aber so langsam kann bei den Zahlen, die wir derzeit haben, eben auch wieder etwas Normalität einziehen.
Und noch ein Artikel zu psychischer Erkrankung und Corona
https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2020-03/isolation-coronavirus-quarantaene-depressionen-psychische-krankheiten-social-distancing-ausgangssperre
…und da hoffen wir einfach mal, dass diese Normalität nicht in eine zweite Ansteigung der Zahlen gipfelt. Ich persönlich bin skeptisch.
Aber das fragen sich ja jetzt schon alle.
Alle Politiker, alle Jounalisten, alle öffentlichen Diskussionen drehen sich seit Wochen nur um das Thema Corona. Was nicht unmittelbar damit zu tun hat, wird weitgehend ignoriert.
Außerdem habe ich nie gefordert, dass es keine Einschränkungen gibt. Viele Maßnahmen befürworte ich auch. Zum Beispiel hätten Einreisebeschränkungen und das Verbot von Großveranstaltungen schon früher stattfinden sollen und die zusätzlichen Hygienestandards sind auf jeden Fall zu begrüßen.
Es geht aber eben darum, dass man bei jeder Maßnahme sämtliche Folgen berücksichtigen und Für und Wider abwägen muss.
Ich auch… Die Zahlen werden noch deutlich steigen. Die Tendenz ist schon da. Und dann bin ich gespannt, wie der Wortlaut dann lautet
man hat ja am deinem tollen Land Österreich gesehen, wie der lange Erhalt der Spassgesellschaft und der Sicherung der Tourismuseinnahmen uns allen genutzt habt. Hätte man in Ischgl und anderen Orten reagiert, als es notwenig gewesen wäre, wär uns vieles erspart worden und jetzt genau dieses Verhalten auch noch schönreden und zu fordern schnell wieder so weiter zu machen, ist schlichtweg unverantwortlich und egoistisch.
Ich weiß nicht wo sie liegt, aber du hast das passende Wort gewählt: derzeit.
Was wäre denn ohne Einschränkungen? Mit möglicherweise überfüllten Kliniken und mangelndem Personal?
Wie hier schon erwähnt wurde: später hat man leicht reden…
Wir haben durchaus damit gerechnet, dass sie verschoben wird, aber dann wäre es eben so gewesen. Dann wäre er eben einige Wochen später unters Messer gekommen. Bis zum aktuellen Zeitpunkt war eh nicht klar wie stark er fortgeschritten ist oder sonst was. Ihn hätte genauso gut eine Woche vor dem Termin der Schlag treffen können und dann?! Ist dann auch jemand schuld, weil der Termin 2 Monate nach der Diagnose war und nicht nicht vorher? So bin ich nicht gepolt, sorry.
“Wenn das Wörtchen wenn nicht wär,”
Schuldzuweisungen sind hier denke ich fehl am Platze. Nachher ist man immer schlauer. Keiner wusste wie es sich auswirken wird, weil so etwas noch nie da gewesen ist.
Ich möchte nicht wissen wie viele schlaflose Nächte die ganze Sache unsere Regierung gekostet hat, denn letztendlich tragen sie die Verantwortung für unser Land und die Maßnahmen und alle schauen auf sie und erhoffen sich die richtigen Entscheidungen.
Aber letztendlich sind es auch nur Menschen wie du und ich und sie können Fehler machen, das darf man hier nicht aus dem Auge verlieren.