Ich kann auch nicht verstehen, das die Leute vor Weihnachten noch unbedingt Geschenke müssen kaufen. Man weiß doch wann Weihnachten ist, wir haben das Anfangs September erledigt.
Tue mir diesen Stress nicht an.
Ich war unterwegs, um meine Spende an Die Tafel abzugeben. Termin hatte ich für heute ausgemacht. Unterwegs fand ich es zuerst ungewöhnlich, wie viele Leute unterwegs waren, dann fiel mir ein, dass sie wohl alle noch losgefahren sind, um letzte Sachen einzukaufen. In den Geschäften ist heute und morgen bestimmt die Hölle los!
Ich war auch bisschen… sagen wir erstaunt, wie viele Leute heute früh im Berufsverkehr unterwegs waren - und hier ist schon Schicht im Schacht. Im Frühjahr, als dann Schulen und Einzelhandel zu waren, war schlagartig kaum mehr was los. Ob die alle nicht mehr im Home Office sind, die es vorher waren?
Eigentlich bin ich hier ja wegen der Bücher angemeldet, aber ich brauche einen Ort, an dem ich mir mal Luft machen kann.
Seit März arbeite ich im Nebenjob an der Information unserer Uniklinik und verbringe jedes Wochenende mindestens acht Stunden damit, Menschen die Einlass-Regeln während der Pandemie zu erklären. Man könnte meinen, es hätte sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Leute keine erwachsenen Angehörigen besuchen dürfen, selbst Kinder nur, wenn es sich um Frühgeborene handelt und dann auch nur derjenige Elternteil, der nicht mit dem Kind stationiert ist. Keine Oma, Opa, Onkel, Cousin, Schippschwager, besten Freunde etc. Erst recht nicht auf Intensivstationen.
(Es mag Krankenhäuser geben, bei denen das anders geregelt wird, allerdings wird es bei allen Standorten, in die ich durch Freunde Einblick habe, genauso gehandhabt und es ist auch das einzig Verantwortungsvolle.)
Ich frage mich also, ob niemandem in unserer Bevölkerung bewusst ist, was diese Regeln bedeuten?
Wenn man selbst oder einer der nächsten Angehörigen mit einer schwer verlaufenden Covid-Infektion in eine Klinik eingeliefert wird, intensivpflichtig, intubiert, ggf. an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen wird und schließlich verstirbt, dann stirbt diese Person ALLEINE, umgeben von fremden Menschen in Astronautenanzügen. Dann gibt es kein Handhalten, keine Abschiedsworte, kein letztes “Ich hab dich lieb.” von den Kindern, kein letzter Kuss auf die Stirn von der Person, mit der man dreißig Jahre verheiratet war. Nichts davon. Das ist ein verdammt einsamer Tod, den diese Leute sterben. Etwas, das man niemandem wünscht. Aber diese Art des Sterbens lässt sich im Moment nicht vermeiden und es wird immer mehr Familien geben, die dieses Schicksal teilen, wenn wir uns nicht endlich mal zusammenreißen! Ich kann es nicht verstehen, wie sich Menschen immer noch öffentlich darüber beschweren können, dass es in diesem Jahr nicht wie gewohnt Weihnachtsmärkte, Firmenfeiern und Silvesterfeuerwerks gibt, ohne dass das von der Allgemeinheit moralisch verurteilt wird. Spaß und persönliche Freiheit müssen doch dann ein Ende finden, wenn daraus das Leid anderer Menschen generiert wird. Was kann denn wichtiger sein als ein Leben und wie es zu Ende geht? Doch bestimmt nicht, ob ich am Tag vor Weihnachten nochmal mit Mutti bei Woolworth die Sonderangebote durchgegangen bin. Ich kapiere das nicht.
Du hast mein Posting leider falsch verstanden. Tut mir leid. Ich mag mich aber nicht schon wieder erklären. Ich hoffe, das ist okay für Dich.
Da diejenigen, die sich an nichts gehalten hatten und “meine Grundrechte” riefen, das Einkaufen bzw. den Bummel in Geschäften (ohne kaufen) als neues Hobby entdeckt hatten, muss das so leider laufen. Denn das waren die neuen Treffpunkte. Normaler Einkauf wäre nicht wirklich schlimm, aber das Herumlungern.
Du sprichst mir aus dem Herzen und ich habe Tränen in den Augen, wenn ich deinen Beitrag lese. Ja, die Menschen sterben alleine und auch ihre Angehörigen können, den für sie wichtigen Abschied nicht nehmen.
Danke für deine wahren Worte!
Danke für deinen berührenden Beitrag. Ich fühle mich nur noch angewidert von Menschen, die klagen, weil ihr Feierabendbier in der Kneipe gestrichen wird, wie neulich so gehört im Bus. Oder von meiner Schweigerfamilie, die per Chat überlegt, wie man die gängige Regel, max 10 Personen ( Schweiz) aus 2 Haushalten ( Empfehlung) an Weihnachten umgehen könnte. Da wir uns abgemeldet haben, wären sie “nur” noch zu 15.
Bis vor wenigen Tagen konnten Besucher in die Altenheime. Wir sind heute gefahren da alle getestet sind, es war ja auf einer Station Corona ausgebrochen, mussten einen Schnelltest machen und Fieber messen (hatte 35,8 Grad) und durften die FFP2 Masken nicht abnehmen.
Das Problem ist, dass du dementen Leuten nicht beibringen könntest die Hygieneregeln ein zu halten. Wenn jemand seinem Angehörigen einen besonderen Gefallen tun möchte und die Maske abnimmt und knuddelt, weil es sieht ja keiner, würde dieser Bewohner den halben Laden anstecken.
Das zugehörige Krankenhaus nimmt übrigens nur noch Schlaganfallpatienten auf da bei ihnen so viele Pflegekräfte Corona haben.
Sowohl mein Mann, als auch meine beste Freundin arbeiten in der Pflege und beide berichten öfter darüber, dass Besucher die Masken im Zimmer abnehmen. Sowohl von sich, als auch von den Angehörigen. Da wundert mich das Explodieren der Zahlen leider nicht mehr.
Wenn ich hier aber die Kommentare vorher lese, sind ja die Jungen Schuld und feiern Party.
Das kann ich so nicht nachvollziehen. In dem Heim wo meine Schwiegermutter lebt, darf seit Wochen kein Angehöriger mehr rein und trotzdem wütet da drin Corona.
Dafür brütet sie jetzt eine tiefe Depression aus. Am Telefon kann man ihr aber nicht wirklich helfen. Mein Mann hat die Pflegerinnen gebeten sich darum zu kümmern, bin gespannt, ob das klappt.
Ich habe lediglich meine Erfahrungen bzw. die meiner Liebsten geteilt. Dass das nicht auf jedes Heim zutrifft, sollte eigentlich logisch sein. Selbst wenn jetzt niemand mehr rein darf, ändert das nichts an dem vorherigen Verhalten. ^^
Es ist entsetzlich, ich habe meinen Bruder 1977, 6 Wochen auf der Intensivstation besucht und jeden Tag haben wir gebetet das er aus dem Komma erwacht. Wir durften ihn noch wenigsten Besuchen. Aber wenn ich mir vorstelle das ein Mensch dort alleine stirbt, könnte ich weinen. Aber es geht nun mal nicht anders, man sollte vielmehr Bilder im Fernsehen bringen. Ich hoffe jeden Tag das die Menschen endlich zur Vernunft kommen, denn wenn ein Angehöriger oder Freund da liegt, ist es zu spät.
Ich glaube für Dummheit gibt es keine Altersbeschränkungen. Es sind Junge und Alte die sich nicht an die Regeln halten, ausbaden müssen es aber eher die Alten.
Am Wochenende sind Partys in Kita und leerem Schwimmbad aufgefallen und aufgelöst worden. Beim ersten Shutdown haben unbemerkt mehrere „Restaurants“ in Düsseldorf Party gemacht und die werden es auch jetzt machen. Das erklärt alleine aber nicht die hohen Zahlen.
Ich sah heute auf einem Fleck 6 Strassenarbeiter ohne Abstand, ohne Maske. Alter gemischt. Es ist das Problem, dass wir gerne glauben, dass unsere Kollegen und Verwandten gesund sind obwohl die selbst nicht wissen müssen, dass sie erkrankt sind.
Ich möchte es nicht beschreien, aber hier im Altenheim und im Nachbarort waren bisher keine Coronafälle. Dafür in Wittlich und Bernkastel.
Ich drücke den Bewohnern die Daumen das es so bleibt.
Man darf noch immer rein solange akut kein Ausbruch ist. Ab Mittwoch in Gegenden mit hoher Fallzahl nur noch mit negativem Coronatest. Ich habe aber wenig Lust 60 bis 100 Euro aus zu geben um 6 Minuten (ungefähr die Aufmerksamkeitsspanne meiner Mutter) mit ihr zu verbringen. Ich denke, dass das auch der Grund dieser Regelung ist: damit man weg bleibt und keine Viren einschleppt. War dann halt schon heute Weihnachten für sie.
Ich gehe auch davon aus, dass die Besucher die Masken ausziehen.
Die Freiheit des Einen hört da auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt !
Um es mal auf den Punkt zu bringen.
Ich glaube wir hier sind uns so weit einig.
In allen Altersklassen, Bildungsschichten und finanziellen Settings gibt es Menschen, die die Regeln brechen. Jede*r von uns erzählt Erlebnisse aus dem Alltag und da ist dann immer eine Gruppe gerade im Fokus. Aber eben nur als Fallgeschichte und nicht als goldene Wahrheit.
Genauso wollen wir, dass das Virus eingedämmt wird und möglichst niemand einen geliebten Menschen verliert.
Aber einige brechen die Regeln und die verbreiten das Virus dann und alle sind betroffen. Hier musste auch wieder eine Party am Wochenende aufgelöst werden. Wer weiß wer noch so unentdeckt feiert?! Die gehen dann normal zur Arbeit, fahren Bus, gehen einkaufen usw und stecken andere an. Das ist doch das nervige. Wir alle müssen uns beschränken und jetzt wieder in härtester Weise, weil ein paar es nicht hin bekommen.
@Elchi130 Danke! Ich habe ein paar deiner Kommentare hier gelesen. Ich stimme dir in Allem zu.
Das geht mir auch so. Ich kenne auch ganz viele dieser Beispiele. Erst heute ist meinen Eltern wieder etwas in der Art passiert. Die Leute sind teilweise so stur und uneinsichtig. Es ist ein Rätsel für mich.
Ich kenne Intensivstationen sowohl als Studentin, also aus Mitarbeitersicht, als auch als Angehörige. Ich möchte dort niemanden, der mir lieb ist zurücklassen müssen, ohne mich angemessen verabschiedet zu haben. Und ich möchte das auch für andere Leute nicht.
Stimmt! Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Das ist absolut nicht zu verallgemeinern. Es sind Menschen aus allen Bildungsschichten, aus allen Berufen, aus allen Altersklassen und mit jeglichem kulturellen Hintergrund, deren Solidarität genau da aufhört, wo sie sich selbst einschränken müssen. Man kann nicht sagen die eine Gruppe hält sich mehr oder weniger an die Regeln als die andere. Das ist völlig willkürlich.
An der Information hatte ich die schlimmste Auseinandersetzung mit einem jungen Paar, schätzungsweise Anfang dreißig, nach eigenen Angaben studiert. Das war so furchtbar, dass ich geweint habe. Aber es waren eben auch schon unendlich viele dieser Paare da, mit denen es keine Probleme gab.
Perfekt gesagt!