Das Problem ist doch, dass die Leute nicht mitmachen, sich bisher nicht an Regeln halten und allmählich wird es für Einzelhandel und Gastronomie eng. Ewig können wir diesen halbherzigen Lockdown ohne Lockdown nicht durchhalten.
Ausgangssperre reduziert die Kontakte und darum geht es. Alle Länder mit Ausgangssperre schafften ein Sinken der Infektionszahlen.
In dem Kreis in dem ich lebe, darf seit heute die Außengastronomie geöffnet werden. Dieses wurde letzten Freitag bekannt gegeben.
So gut wie keine Außengastro wird geöffnet, was ich gut verstehen kann, denn die Mitarbeiter müssen aus der Kurzarbeit zurückgeholt werden, Lebensmittel eingekauft werden. (wie soll man das von jetzt auf gleich schaffen?) Dazu steht noch nicht fest, wie lange die Außengastro offen bleiben darf, da Mittwoch eine neue Entscheidung kommen wird. Zudem sind wir kein expliziter Touristenort, wie Nord- oder Ostseeküste. (und es sind nachts immer noch Minusgrade - da ist meine erste Prio nicht, mich heute in den Außenbereichs eines Cafes zu setzten.)
Was ich damit sagen will, dass nicht nur die Öffnungen sinnvoll sind, sondern eine gewisse Planungssicherheit.
Aber nun etwas Positives: Ich konnte für meine Mutter einen Impftermin für morgen buchen. (in ihrem Bundesland gibt es für ihre Prio Gruppe noch kurzfristig Termine würde sie hier leben, gäbe es keine.
Mein Mann und ich haben in 2 Wochen unseren ersten Impftermin. Schon komisch, dass er jetzt gleichzeitig mit mir einen hat, da ich im Gesundheitswesen arbeite. Wir haben erst mit Juni/Juli für ihn erwartet. Aber man nimmt, was man bekommt.
Wir hatten kurzfristig auch die Überlegung Hospiz ja oder nein, aber wir hoffen, dass wir es für meine Mutter auch zuhause schaffen, denn so ist immer jemand da und sie muss nicht alleine sein. Man weiß ja auch nie, wann oder ob sich was an den Regeln ändert.
Meine Mutter starb zwar vor Corona, aber damals wäre sie entweder auf die Palliativstation oder ins Hospiz gekommen, wenn wir ihr nicht ihren Wunsch, zu Hause sterben zu dürfen, erfüllt hätten. Da man Unterstützung von einem Palliativteam bekommt, das rund um die Uhr erreichbar ist und dann auch zeitnah kommt, finde ich das immer für den Betroffenen schöner. Es ist hart, aber uns war es auch lieber, sie ist bei uns, nicht in einer ihr fremden Umgebung.
Ihr habt meinen allergrößten Respekt! Und auch @schafswolke.
Ich könnte das nicht. Ich würde kaputt gehen, wenn ich dieses “Elend” (nicht falsch verstehen) jeden Tag sehen müsste. Ich habe es im Krankenhaus damals schon kaum ertragen, wenn Leute gestorben sind. Meine Oma nach ihrem Tod nochmal zu sehen, war für mich das Allerschlimmste und ich bewundere auch meine Mutter, die ihren toten Vater noch gewaschen und angezogen hat, bevor der Bestatter kam und sie dann noch alle organisieren musste (an Silvester wohlgemerkt).
Planungssicherheit ist ungefähr bei 0 diese Woche da die Coronazahlen und damit die Inzidenz Blindflug sind. Bei dem Geschrei was die machen ist es unmöglich, dass wegen Feiertag mal eben alles ruht. Weniger getestet wird und vermutlich auch weniger geimpft. Aber Impfstoff ist ja eh keiner da.
Aussengastronomie mag ich gewöhnlich eh nicht, weil da geraucht wird. Wir waren nur 1x im letzten Jahr Eis essen. Prompt wurden wir eingestänkert.
Ja, so geht es uns auch. Wir haben auch ein Palliativteam. Es ist zwar nicht leicht, aber meine Mutter hat immer so viel für uns getan, da steht es für uns nicht zur Frage.
Klar es ist wirklich ein Elend und wir hoffen auch, dass sie es bald geschafft hat. Für uns ist es so oder so schwer, zum Glück bekommt sie reichlich Schmerzmittel und schläft viel. Krebs ist einfach Sch…
Aber man merkt, dass sie merkt, dass wir da sind, selbst wenn man nur da sitzt und liest.
Bei meiner Mutter war es COPD.
Ja, es ist schwer und es bleibt auch hinterher schwer.
Aber Du sagst es - Schmerzmittel (Morphium) und viel Schlaf. Aber immer wieder hat sie “nachgesehen”, ob jemand bei ihr ist und ob sie zu Hause ist.
So sehen/sahen wir das auch.
Ich bin ja irgendwann abends heim, aber mein Vater war dann bei ihr.
Ich verurteile niemanden, der das nicht macht - warum auch immer (nicht kann, nicht möchte). Für uns war dies der einzig richtige Weg und jetzt, in Corona-Zeiten, würde ich es erst recht so machen. Gar nicht bei ihr sein können, das wäre für mich undenkbar gewesen.
Genau so machen wir es auch.
Nur meine Schwester hält sich sehr zurück. Auch in einer gewissen Art ok, allerdings finde ich, sie könnte ruhig öfters man anrufen und dann will sie nicht so recht was davon wissen. Manchmal frage ich mich, ob wir verwandt sind.
Manche verdrängen das Unausweichliche einfach. Andere sind bequem und überlassen das Unangenehme gern komplett anderen.
Bei meiner Freundin war das ganz übel. Die Schwester hat sich gedrückt, wo sie nur konnte. Und dann aber ganz schnell da gewesen, als es ums Erbe ging …
Ich mag aber selbst da nicht urteilen. So verrückt es klingt, das kann tatsächlich eine Form der Trauer sein. Menschen reagieren da manchmal total schräg.
Meine Mutter hatte auch Krebs und starb bereits im Juni 2012. Nachdem über ein Wochenende das Sauerstoffgerät zu Hause nicht half kam sie dann auf eine Pallitativstation eines größeren Krankenhauses. Dort wurde ihr zwei Mal Flüssigkeit aus der Lunge punktiert, sie wurde gefragt was sie möchte und dann auch Morphium durch eine Kanüle im Bauch von Schmerzen befreit. Ich gebe zu, dass ich das in der Form zu Hause nicht gestemmt bekommen hätte (mit zwei Kindern noch). Ich war dann jeden Tag bei meiner Mutter…
Hab auch nichts Gegenteiliges gesagt?
Ja, ich hatte erst danach gesehen, dass ich auf deinen Beitrag und nicht auf den geantwortet habe, wo es sein sollte.
@JuliesBookhismus, Bundrsminister Heil betont gerade, dass das Arbeitsschutzgesetz sowohl für die Privatwirtschaft und die öffentlichen Bereiche gilt. Die Regierungserklärung solltet ihr wohl mal euren Chefs vorspielen.
Danke dir ^^
Das war bei meiner Mutter vor 20 Jahren auch das Beste am Sterben überhaupt. Es hat uns sehr getröstet das wir ihr ermöglichen konnten hier zu gehen.
Auweh die Technik alles gut