Die Argumente für und gegen Pseudonyme kanm man sich ergooglen, daher meine Sicht.
Aus Lesersicht: Ich möchte wissen, ob*s ein Pseudonym ist, damit ich das werten kann. Besonders bei Rezis zu mittelmäßigen Büchern will ich wissen, ob es ein Erstlingswerk war und ich verständnisvoller sein soll. Ob sich ein Autor in nem anderen Genre versucht hat. Oder ob jd. erfahren ist. Aber: Ich will das nicht erraten. Es nervt mich, wenn keine Bio da ist, weil ich mir den Autor vorstellen will. Auch wenn er fiktiv ist.
Als Autor: Ich würde das definitiv tun. Weil ich das private Ich vom Schriftsteller trennen will - und das soll im Zweifel auch der Leser. Carola Mustermann erzählt packend spannende Krimis, sie ist mutig und clever. Der Privatmensch Evy ist vlt. völlig anders. Vlt. ist sie ne Kindergärtnerin, bei der die Eltern der Kind nicht wissen sollen, wie blutig sie schreiben kann. Oder sie will nicht jedes Mal die Frage beantworten, wann der neuste Krimi erscheint. Und ob sie sich von ihren Tantiemen schon das zweite Haus gekauft hat …
Aber ich würde es so machen, dass es echt klingt; ich würde Schauspieler engagieren, die meine Texte lesen und mich im Publikum sitzend freuen, dass es so toll ist. Ich würde ne Bio verfassen, die echt wirkt, die reale Tatsachen enthält. Und natürliche wäre ich für meine Leser da - ich würde Fanbriefe beantworten, mich in den sozialen Netzwerken beteiligen - aber unter dem Deckmantel der Autorin.
Es sind ja noch Texte. Ob jemand tolle Geschichten erzählen kann, sollte nicht von seiner Persönlichkeit abhängen. Meistens.