Fake-Autoren - Was haltet ihr davon?

Wie unterschiedlich die Meinungen hier ausfallen, interessant. Mir ist das so egal, ob ich ein Erstlingswerk vor mir habe oder das Buch eines “erfahrenen” Autors. Ist es Mist, kriegen beide dieselbe Punktzahl. Ist es super, ebenso. Und mich interessiert null die Biographie eines Autors. Ich kann mich jetzt auf Anhieb überhaupt nicht erinnern, jemals einen Autor über Suchmaschinen gecheckt zu haben. Außer Karl May. Aber da war ich zwölf. :smiley:

3 „Gefällt mir“

Dito :smiley:

Ich verstehe was du meinst, wäre mir aber viel zu viel Aufwand.

Aber wenn ich z.B. nach einer Lesung draufkommen würde, dass mir irgendein gecasteter Schauspieler einen fremden Text als seinen eigenen Text präsentiert hat, würde ich unter Garantie kein Buch dieses Autors je wieder anfassen… gerade zu einer Lesung geht man, weil man den Autor sehen möchte. Für professionelles Vorlesen gibts ja Hörbücher :smile:

3 „Gefällt mir“

Natürlich sollte das gekennzeichnet werden :slight_smile: Aber ich hab schon Autoren erlebt, die nicht so gut vorlesen können. Und es gibt nochmal ne andere Interpretations-Ebene, was ich sehr spannend finde. Daher finde ich das grundsätzlich ok.

Ich überlege jedes Mal aufs neue, wie ich das werte. Aber wenn es ein Erstlingswerk ist, dann gehe ich mit mehr Verständnis ran. Ich überlege, ob meine Kritikpunkte aus fehlender Erfahrung resultieren oder ob derjenige einfach so schreibt. Auch wenns ein “schlechtes” Buch ist, möchte ich besonders Nachwuchsautoren nicht komplett demotivieren. Ich versuche, dann etwas netter zu schreiben.

Gegooglet habe ich noch keinen, aber es weckt mein Misstrauen, wenn keine Autoren-Bio da ist. War der Autor zu faul, ist ihm nix eingefallen oder soll der Leerraum genau das aussagen: dass es ein Pseudonym ist. Es ist ne Gefühlssache, aber die Bio zeigt mir, ähnlich wie ein Foto auf einem Lebenslauf, dass dahinter ein realer Mensch steht, dem es etwas bedeutet, wenn ich sein Buch lese und ne Rezi tippe.

1 „Gefällt mir“

Ich muss sagen, wenn es ein Erstlingswerk ist, dann bewerte ich auch nicht ganz so streng wie bei einem erfahrenen Autor, obwohl ich natürlich Dinge, die nicht passen, schon auch anführe.

Mich auch nicht :slight_smile:

Ganz meine Meinung.

2 „Gefällt mir“

Warum? Auch ein Erstlingswerk muss ja (wenigstens in einem Verlag) Korrektorat und Lektorat durchlaufen bzw. erst mal angenommen werden. Also erwarte ich auch da schon die Professionalität, die einen erfahrenen Autor auszeichnet. Davon abgesehen habe ich schon einige Debüts gelesen, die Mehrfachschreiber um Längen abgekocht haben. Soll ich dann die Mehrfachschreiber noch mehr zerreißen, weil sie es dann ja eigentlich besser wissen müssen?

Vielleicht möchte der Autor einfach nur mit seinem Werk überzeugen, sich aber nicht für die Öffentlichkeit präsentieren. Ich akzeptiere das, Misstrauen erweckt bei mir nur eine schlechte Schreibweise. :wink:

Ja, und woher willst du das dann wissen? Woher weißt du, ob es fehlende Erfahrung ist oder ob er es einfach nicht besser kann? Für mich ist es kein Kriterium, milder zu sein. Wer schreibt, wer sein Buch, sein Werk der (zahlenden) Öffentlichkeit preisgibt, muss mit (notfalls auch harscher) Kritik rechnen. Jedenfalls bei mir.

1 „Gefällt mir“

Ich stimme dir zu. Mir ist es egal, ob es das erste oder 20. Werk eines Autors ist. Nur weil es ein Debüt ist, heißt es nicht, dass es schlechter ist als andere Bücher. Und es ist auch nicht so, dass die Autoren sich von Buch zu Buch steigern. Mal ist ein Buch schwächer, mal stärker. Hat auch mit der Idee der Geschichte zu tun und wie es beim Leser ankommt, ist geschmacksabhängig. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.

2 „Gefällt mir“

Witzig, wie unterschiedlich die Meinungen sein können. Ich lese generell gerne Biographien, meistens von weniger bekannten Leuten, weil mich ungewöhnliche Lebensgeschichten faszinieren, die Art und Weise, wie manche Personen Probleme lösen. Aber das kommt wohl daher, dass ich Psychologin bin :smiley:

Wie sich jemand in der Öffentlichkeit präsentiert ist mir eigentlich egal, wenn ich einen Autor google, will ich im Normalfall vorrangig wissen, ob er noch andere Bücher geschrieben hat und wenn ja, zu welchen Themen. Wenn dann noch angegeben ist, welche Ausbildung jemand gemacht hat, weiß ich eigentlich alles, was mich interessiert. Einzige Ausnahme sind Sachbücher, da will ich wissen, wodurch der Autor qualifiziert ist.

Wobei ich aber generell denke, dass Autoren von ihren Lesern leben, d.h. sich eigentlich darüber freuen sollten, wenn sich Leute für sie interessieren. Wahrscheinlich ist es wie bei Schauspielerin, nur Filme reichen den Leuten nicht, sie wollen auch was über die “echten” Menschen dahinter erfahren.

Ich stimme euch zu, ich habe noch nie geschaut, das wievielte Buch eines Autors dasjenige ist, das ich gerade lese. Aber rein gefühlsmäßig würde ich sogar sagen, dass manchmal die ersten Bücher besser sind als spätere - vielleicht, wenn einem Autor die Ideen ausgehen oder einfach die Erwartungen gestiegen sind.

Ich lege jetzt nicht meine Hand dafür ins Feuer, aber ich habe mal in etwa Folgendes gelesen: Pro Jahr kommen in Deutschland (oder war es der deutschsprachige Raum?) zwischen 90.000 - 100.000 (!) neue Bücher heraus. Leben direkt von ihrer Schreiberei können wohl maximal 5 % aller Autoren, die anderen haben noch einen Brotjob, mit dem die eigentlich ihr Geld verdienen. Von daher verstehe ich voll und ganz das Bedürfnis, sich ein Pseudonym zuzulegen. Und wenn der Verlag dann sagt: Los, machen wir richtig geiles Fake mit dir, werden die auch nicht Nein sagen.

2 „Gefällt mir“

Naja, ich würde das so nicht unterschreiben, denn auch die Entwicklung eines Schriftstellers geht weiter. Meist ist es ja auch so, dass Bücher den zeitlichen Strömungen angepasst werden und diese irgendwann halt nicht mehr dem entsprechen, wie man es später sieht.

Nicht alle Bücher sind gleich gut, aber bei vielen Autoren ist es so, dass ihnen die Ideen nicht ausgehen.

Sandra Brown zum Beispiel - ihre Thriller sind total klasse, und ihre Bücher aus den Anfängen sicher nicht schlecht -aber da sind auch einige dabei, die dem damaligen Zeitgeist entspringen. Dass die Erwartungen heute nicht mehr erfüllt werden können denke ich nicht. Ein guter Thriller ist es dann, wenn ich nicht schon gleich weiß, wer am Ende als Täter herauskommt :o)

1 „Gefällt mir“

Ok, so gesehen hast du natürlich Recht :smile:. Kann man nicht anders sagen.

Wenn das erste Buch grandios war, ist es oft schwierig noch eine Schippe draufzulegen. Wobei das erste Buch oft noch ausbaubar ist, aber das ist auch total unterschiedlich.

Ich hab die Antworten gar nicht wahrgenommen, sorry! Ich kenne leider nur diesen Fall.

Es hat den Sinn, dass es in dem Buch “Das Joshua-Profil” um das Buch “Die Blutschule” geht. Und der Protagonist aus “Das Joshua-Profil” hat “Die Blutschule” nun mal geschrieben.

Ich gehe mal davon aus, dass in der “Blutschule” auch vermerkt ist, dass es sich um Sebastian Fitzek handelt - ich kann gerade leider nicht nachgucken. Verstehe nicht, wieso man sich denken sollte “Was für ein sch… Autor” ?!?

1 „Gefällt mir“

Ja bei Blutschule ist es vermerkt das Fitzek als Max Rhode schreibt.

Und ich finde das auch völlig ok so eben wie du geschrieben hast, weil es in Joshua Profil relevant wird.

Das das für jemanden der das nicht weiß doof klingt kann ich mir vorstellen, aber es ist wird ja nirgends geheim gehalten. Sowas wird ja in der regel entweder direkt mit auf dem Cover direkt erwähnt oder abet im Innenleben bei der Beschreibung des Buches oder so.

Genau so dachte ich es mir nämlich auch :slight_smile:

Warum schreiben eigentlich Autoren unter unterschiedlichen Namen? Was macht das für einen Sinn?

Um in unterschiedlichen Genres schreiben zu können, ohne dass man bereits Erwartungen an, die sich nicht von dem einen Genre auf das andere übertragen lassen.

Bei J.K. Rowling zum Beispiel denkt jeder unweigerlich an Harry Potter. Unter diesem Namen etwas abseits von Magie und Fantastischem zu veröffentlichen ist quasi von Anfang an zum scheitern verurteilt.

So erkläre ich mir das zumindest. :woman_shrugging:t3:

Selbst wenn sie unter verschiedenen Namen im selben Genre schreiben, kommt es vermutlich auf das Gleiche raus: ein Buch als jemand zu schreiben, an den bzw an dessen vorherigen Erfolg keine Erwartungen geknüpft sind.

1 „Gefällt mir“