Ich habe eine Allergie gegen Fehler in Büchern. Wir hier gewinnen ja viel, aber man kauft sich auch Bücher. Und die sind nicht billig. Mein Geld hat auch keine Fehler, also erwarte ich ein anständiges Lektorat. Mal was übersehen kann jedem Lektor passieren, klar, sind auch nur Menschen. Aber wenn mir richtig viel entgegenspringt während des Lesens oder auch nur mehr, als meine Toleranzgrenze zulässt, kann es mir ein gutes Buch schon mal verleiden.
Google doch mal nach “Tipps fürs Bewerbungsschreiben” oder ähnlichem. Da wirst Du feststellen, dass das wesentlichste und am häufigsten genannte Ausschlusskriterium mangelhafte Rechtschreibung ist.
Ich muss aber sagen, dass ich mich auch noch nicht ganz an die neue Rechtschreibung gewöhnt habe. Wenn ich etwas mit der Hand schreibe, verwende ich immer noch oft die alte Schreibweise.
Bei der Unterscheidung das/dass hatte ich allerdings nie wirklich große Probleme. Liegt vermutlich daran, dass uns in der Volksschule (damals wurde noch daß geschrieben) der Tipp gegeben wurde, wir sollten einen Satz, bei dem wir unsicher sind, einfach in den Dialekt “übersetzen”. Zumindest im Innviertlersichen werden das und dass tatsächlich unterschiedlich ausgesprochen. Ich weiß leider nicht, ob das mit dem Hamburger oder anderen deutschen Dialekten auch funktionieren würde.
Ich spreche das auch im Hochdeutschen deutlich unterschiedlich aus!
Natürlich gibt es auch im Hochdeutschen einen Unterschied (sonst würde es wahrscheinlich von vornherein keine unterschiedlichen Schreibweisen geben ;)), aber im Dialekt ist er deutlicher. Ist zumindest mein Eindruck.
Wir haben damals gelernt, dass es ‘das’, also der Artikel, ist wenn man alternativ ‘dieses, jenes, oder welches’ einsetzen kann.
Schau mal in meinen Link.
Ich auch! Finde es schrecklich Dabei ist es egal, ob es sich um Rechtschreibfehler, grammatikalische Fehler oder inhaltliche Widersprüche handelt. Alles schlimm.
So habe ich das auch gelernt.
Ich persönlich finde Rechtschreibung extrem wichtig. Texte voller Fehler finde ich einfach schrecklich. Da vergeht mir die Lust diese zu lesen.
Ich weiß nicht, wie das bei euch gehandhabt wird, aber bei uns ist oder war es zumindest bis vor kurzem so, dass die Kinder in der Grundschule erst einmal alles so schreiben durften, wie sie es sprechen. Auf Rechtschreibung wird oder wurde erst ab der dritten Klasse geachtet. Ich bin kein Lehrer und kann das vielleicht nicht beurteilen, aber ich finde das nicht gut. Wie soll ein Kind denn verstehen, dass etwas, was lange Zeit richtig war plötzlich falsch ist?
Bei meiner jüngsten Nichte Lena war das von Anfang bis Ende der Grundschule so. Da sträubten sich mir immer schon die Haare. Als sie dann auf die Realschule wechselte hatte sie totale Schwierigkeiten. Sie überträgt das mit dem Schreiben wie sie hört auch auf Englisch, da kommen die tollsten Wortkreationen raus. Ich finde das unmöglich, weil sich die Kinder das Falsche total antrainieren!
Während der gesamten Grundschulzeit wurde nicht auf Rechtschreibung geachtet? Das geht echt gar nicht. Vielleicht ist das bei uns auch so und ich hatte das mit der dritten Klasse falsch in Erinnerung. Wie sollen die Kinder das dann noch richtig lernen? Ich frage mich echt, wer sich so etwas ausdenkt und vor allem mit welcher Begründung.
Ich finde Rechtschreibung und Grammatik extrem wichtig. Damit will ich nicht sagen, dass ich beides perfekt beherrsche, doch ich achte sehr auf die korrekte Schreibweise oder Benutzung eines Wortes. Die Kommaregeln kann ich leider nicht mehr auswendig, doch habe ich dank einer wirklich hervorragenden Schulbildung und auch jetzt in der Uni einfach ein Gespür dafür entwickelt.
Ich selbst habe mein Abitur 2012 in Berlin absolviert (ja, das war die nette Geschichte mit dem G12er-Jahrgang hust Katatstrophe hust und es waren bei uns noch nicht alle Fächer zentral geprüft) und bei uns wurde jede schriftliche Prüfung auch nach Rechtschreibung und Grammatik bewertet. Ich meine mich zu erinnern, dass es nach drei Rechtschreibfehlern einen ganzen Punkt abzüglich gab.
Rechtschreibung und Grammatik sind für mich die absolute Grundlage meiner Zukunft. Denn sollte ich einmal wirklich paper veröffentlichen, dann möchte ich, dass diese auf Grund ihres Inhalts diskutiert werden und mich meine Kollegen nicht schief angucken, da ich mehr oder weniger alles falsch geschrieben habe. Das bezieht sich sowohl auf Publikationen auf Deutsch, als auch auf Englisch.
Ich gehöre definitiv nicht zu der Fraktion “Englisch hat im Deutschen nichts zu suchen”. Im Gegenteil, Englisch zu beherrschen ist zur heutigen Zeit so unfassbar wichtig. Und je mehr Kontakt zu dieser Sprache besteht, desto schneller und einfacher kann diese gelernt werden.
Sprache ist in meinen Augen ein Fluss und kann sich von daher immer wieder verändern. Dass Worte vergessen werden und irgendwann ganz verschwinden ist natürlich schade (und in Grenzen auch eine Schande), doch ich sehe hier den Duden als die richtige Stelle, um diese Worte zu verwahren.
Ich kann ja nur sagen, wie es bei meiner Nichte war. Meine Schwester hat sich total darüber aufgeregt, weil die erste Zeit auf der Realschule erst mal damit verbracht werden musste, den Wissensstand der Kinder einigermaßen anzugleichen. Und meine Nichte hat sich das mit dem “Schreiben wie ich höre” total angewöhnt und wendet das extrem auch in Englisch an. Das ist natürlich nicht gut. Vielleicht ist das ja auch von Bundesland zu Bundesland oder von Schule zu Schule verschieden. Keine Ahnung!
Ich kann mir gut vorstellen, dass es total schwierig ist, wenn man plötzlich nicht mehr so schreiben darf, wie man es gewohnt ist.
In meinem Freundeskreis sind zwei Grundschullehrer. Mit denen habe ich mal über das Thema gesprochen, als diese Methode gerade neu war. Ich meine, dass, zumindest zu diesem Zeitpunkt, jede Schule für sich entscheiden konnte. Ich weiß aber auch nicht, ob das immer noch so ist und ob das eventuell in jedem Bundesland / Schulbezirk anders geregelt ist.
Bei der Einschulung der Tochter meiner Cousine stand ich in einem Klassenzimmer und habe versucht Sätze, die die Kinder unter ihre Bilder geschrieben haben zu entziffern… das war Lautmalerei, aber kein einziges vernünftiges Wort dabei… ich finde das Quatsch… erst sagt man schreib, wie du hörst und nachher nee, so ist das aber nicht richtig… also Kinder dürfen Fehler machen, aber erkennen sollte man die Worte schon noch können…
Besonders in ländlichen Gegenden, in denen überwiegend Dialekt gesprochen wird, halte ich das für absolut unklug. Da kann nichts Gutes dabei herausgekommen.
Da kann ich nur zustimmen! Ich habe das selbst bei meiner Schwester erlebt. Ich finde es die reinste Katastrophe in Regionen, in denen Dialekt gesprochen wird…
Ich empfinde es überall als Katastrophe, weil man den Kindern so einen Blödsinn beibringt und dann kann man hinterher gucken, wie man die Fehler wieder aus den Köpfen rauskriegt. Uns hat es doch auch nicht geschadet, ein Wort direkt richtig zu lernen, oder?
@Karin1910 Ich spreche beides genau gleich aus.
@Vorleser Das habe ich auch gelernt, aber ich habe keine Lust bei jedem Satz eine solche Überprüfung durchzuführen.
@MissDaisy Ich habe die Erfahrung 5 Jahre nach dem Schulabschluss gemacht. Kann in weiteren 5 Jahren ja wieder anders sein. Wenn ich mir ältere Unterhaltungen ansehe ist mir da nichts peinlich, auch wenn ich mittlerweile eine andere Meinung entwickelte.
@frettchen81 Welchen Beruf hast du denn?
@Archer Hast du schon mal Software egal welcher Art gekauft? Die sind immer voll von Fehlern, meistens schwerwiegender als ein paar Rechtschreibfehler und deutlich teurer als “normale” Bücher ist sie in vielen Fällen auch.
Ich hasse es, wenn in sauteuren Games Bugs drin sind. Das ist ebenso eine Frechheit ohne Ende, aber das entschuldigt ebenso wenig Rechtschreibfehler in Büchern. Ich will dich nicht angreifen, aber deine Lehrer, die damals so einen Humbug erzählt haben, sollten lieber auf Schulen unterrichten, wo die Namen getanzt werden.
Das braucht man doch auch nicht in jedem Satz zu überprüfen. Meistens macht man das automatisch richtig.