Gespräche über weltweite Politik und Gesellschaft

Ich bin dafür, dass jede Frau selbst über ihren Körper entscheiden kann. Und dazu gehören auch Schwangerschaftsabbrüche.

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Das ist ein weites Feld, und ich könnte da jetzt lange und breit diskutieren, lasse dies aber, weil ich fürchte, dass es im Forum evtl. schnell zu hitzig werden könnte. Ist ja so ein Thema, das viel Sprengkraft hat.

Ich finde es wichtig, dass Frauen über den eigenen Körper selbst entscheiden dürfen. Niemand wird im 7. Monat abtreiben wollen. Aber eine Frau zu zwingen, ein Kind zu bekommen, gegen das sie von der ersten Sekunde ist, kann nicht richtig sein. Das tut auch dem ungeborenen Kind nicht gut. Und danach? Adoption? Und das macht das Kind glücklich? Wie viele Adoptivkinder haben ein Leben lang Probleme damit, bis zum Selbstmord!

Meine Kollegin war Adoptivkind …

Ja, das Thema hat Sprengkraft.

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Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich Abbrüche verbieten möchte, sondern, dass ich die aktuelle Gesetzeslage richtig finde. Abtreibungen sind danach bis zur 12. SSW straffrei möglich, zudem bei medizinischer oder kriminologischer Indikation. Das ist in meinen Augen völlig ausreichend, und auch die Beratungspflicht finde ich richtig. Dass es grundsätzlich strafbar ist, verdeutlicht, dass auch das ungeborene Leben Würde besitzt. Problematisch ist allerdings, dass sich viele Krankenhäuser weigern, Abbrüche durchzuführen. Die kirchlichen sowieso, aber auch die staatlichen. In Augsburg zB gibt es keine einzige Klinik, die Abtreibungen durchführt, auch die Uniklinik nicht. Man muss bis nach München fahren.

Die Beratungspflicht ist schon das erste Übel. Welche Ratschläge werden gegeben? Alternativen. Wow! Es gibt keine Alternativen. Kind bekommen oder nicht. Und wer abtreiben möchte, hat sich das ohne Beratung bereits überlegt. Gut und gründlich.

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Woher willst Du das generell wissen? Jeder Fall ist anders, für manche mag es alternativlos sein, anderen kann eine Beratung durchaus helfen. Ein Abbruch ist ein ja großer Gewissenkonflikt für jede Frau, und eine (gut durchgeführte!) Beratung kann eine Unterstützung sein, egal, zu welcher Entscheidung sie führt. Ich kenne einen Fall aus meinem näheren Umfeld, und meiner Beobachtung nach ist die Entscheidung selten eindeutig und klar, sondern ein langes Hin- und Her, begleitet von Schuldgefühlen und innerer Zerrissenheit, egal, welche Entscheidung man trifft. Gerade, wenn eine katholische, gläubige Familie im Hintergrund ist und niemand da ist, mit dem man darüber sprechen kann. Sie hat sich übrigens letztendlich für das Kind entschieden.

Die immer wieder gefundenen Babyleichen sprechen eine deutliche Sprache.

Ich weiß es so, wie Du - aus dem direkten Umfeld. Aus Berichten. Aus Reportagen.

Und ich habe teuer und leider erfolglos Behandlungen über Jahre in der Kinderwunschklinik hinter mir. Ich bin also eine Frau, die sehr viel FÜR eine Schwangerschaft getan hat. Dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb kann ich mich in die Lage der Frauen versetzen, die sich vor völlig Fremden dafür rechtfertigen sollen, warum sie das Kind nicht bekommen wollen und sich von denen anhören müssen, welche „Unterstützung“ sie bekommen können. Sorry, das ist BULLSHIT.

Wer sich beraten lassen MÖCHTE, kann das ja. Aber eine PFLICHT ist der falsche Weg.

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Die Juristin ist schon länger anerkannte Expertin für Rechtsfragen und ist von allen Regierungsparteien gemeinsam! nominiert worden.
Dann Plagiatsvorwürfe zu streuen, die nicht real sibd
Dann das Abtreibungsthema hoch zu kochen, wo sie juristisch den Beginn von Würde des Menschen anders auslegt, Abtreibungen an sich straffrei stellen möchte, Beratungspflicht behalten will ist eine Nebelkerze von AfD und prolife Vertretern.
Sie hat sich klar für ein AfD Verbot bzw die Prüfung dessen ausgesprochen. Deswegen will die AfD sie nicht
Und sie ist eine Frau. Das reicht vielen schon als Grund gegen sie.

Abtreibungen sind seit Jahren eine konstante Zahl, so 100.000 pro Jahr. Wieviele davon angeblich medizinisch indiziert sind, weil eine Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung vorliegt, wissen wir nicht. Es gibt verschiedene kleine Befragungen und Berichte aus Beratungsstellen.
Abtreibung nach dem 2./ 3. Kind, weil keine Ressourcen für weiteres Kind da sind.
In der Ausbildung, Studium…
Unbekannter Vater nach One Night Stand oder Vergewaltigung

Die ganze Diskussion ist für mich, ganz persönlich, ziemlich heuchlerisch. Wie bei der Pille danach, bevor diese freigegeben wurde
Wenn der Schutz von Kinder so wichtig wäre, warum lebt jedes 5. in Armut? Warum sind die Bildungschancen so dermaßen schlecht? Usw…
Frauen zu zwingen ein Kind auszutragen, was sie nicht wollen, einen Parasiten in sich haben zu müssen, der dich schwächt, auszerrt ist die ultimative Kontrolle der Männer über die Frau.
Wenn uns die Kinder so wichtig wären würden unterhaltsäumige Väter endlich bestraft und geächtet.

Die Schädigung des Rufes der Juristin, die Beschädigung des unabhängigen Gerichtes haben wir jetzt.

Und die Vetantwortlichen? Cdu Führung? Spahn? Die Spd ist schuld, die Juristin selber…
Mann kann da einfach nix für, dass mann sich nicht an Absprachen hält.
Lindnern jetzt eben…

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Ganz viel Liebe für diesen Post. Das ist all das, was mir durch den Kopf geht, aber ich bin viel zu wütend, um das so sachlich darzulegen. Hatte schon zweimal angefangen und dann abgebrochen.

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Ein ungeborenes Leben als Parasiten zu bezeichnen, finde ich ganz schön heftig. Unter welchen Umständen auch immer die Schwangerschaft zustande gekommen ist, der Fötus kann am wenigsten dafür. Und nochmal: In den ersten 3 Monaten ist der Abbruch straffrei, NIEMAND wird in D also gezwungen ein Kind auszutragen, das man nicht will. Aber es ist nun mal keine x-beliebige OP, sondern das Beenden eines Lebens, und dass es da gewisse Hürden wie zumindest eine Beratungspflicht gibt, ist richtig.

Und was ist mit den Frauen, die die Abtreibung später bereuen und sich im Vorfeld eine bessere Aufklärung und Beratung gewünscht hätten? Die hat niemand auf dem Radar. Eine Abtreibung birgt medizinische Risiken, und auch die psychischen Folgen sind nicht zu unterschätzen.

Nun ja, jetzt habe ich mich doch auf eine Diskussion eingelassen, aber mehr werde ich dazu nicht sagen. Für mich ist die Kandidatin fürs BVG nicht tragbar wegen ihrer Haltung zu Impfungen, Abtreibung, Schulpflicht etc. Unabhängig davon hätte die CDU/CSU sie von vornherein klar ablehnen müssen, statt diesen Eiertanz aufzuführen.

Aber es kann doch nicht sein, dass wir andere demokratische Meinungen als unsere eigene nicht mehr zulassen.

Ich finde, die CDU zerstört mit ihrer Umweltpolitik unsere Welt. Aber deshalb zu sagen, dass die Partei für die Politik nicht tragbar ist, geht nach meiner Ansicht zu weit.

Daher kann ich auch nicht verstehen, dass du so verbotsmäßig auf die Richterin reagierst. Sie hat andere Ansichten zu bestimmten Themen als du. Diese Meinungen sind erlaubt.

Und ich sage es noch einmal: Um das Grundgesetz optimal zu schützen, brauchen wir im Verfassungsgericht unterschiedliche Rechtsauslegungen. Ansonsten entfernen wir uns von demokratischen Prozessen.

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Ja, aber es ist auch logisch, dass jede Regierung Richter:innen wählt, die ihre Ansichten vertreten, das hat die Ampel auch nicht anders gehandhabt. Und die Aussagen der Richterin zur Würde Ungeborener machen mich wirklich wütend. Sie sagt, dass das Recht auf Leben des Fötus erst " ab extrauteriner Lebensfähigkeit des Fötus" über den Grundrechten der Frau steht. Die extrauterine Lebensfähigkeit hängt stark vom Stand der Medizin ab - heute ist das viel früher der Fall als noch vor 30 Jahren, momentan ab der 22-24 SSW. Heißt das, die Würde des Fötus hängt vom Stand der Medizin ab? Erhält ein Kind, das in einem Land mit guter Versorgung in der Neonatologie zur Welt kommt, dann schon in der 24 SSW seine Würde, während sich ein Kind in Äthiopien mit der Würde noch ein paar Wochen länger gedulden muss? Und umgekehrt, darf man dann bis zum 6. Monat abtreiben?

Da es eine Beratungspflicht gibt, ist das jetzt eine seltsame Frage.

Oder gibst Du gerade zu, dass die Beratungsstellen völlig inkompetent sind?

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Es geht hierbei hypothetisch um Frauen, die abtreiben, ohne dass eine Beratungspflicht besteht (falls diese also abgeschafft wird).

Und ja, ich bezweifle auch nicht, dass die Beratungsqualität stark schwankt und hier Verbesserungsbedarf besteht. Das ist aber kein Grund für die Abschaffung der Beratungspflicht, sondern viel mehr für eine bessere Beratung.

Ja. Und das ist genau das, was ich meine. Die Frau hat auch Grundrechte. Und ja, erst wenn ein Fötus außerhalb des Mutterleibs lebensfähig ist, stehen dessen Rechte ÜBER dem der Gebärmutterinhaberin.

Was haben die Menschen in Äthiopien denn jetzt mit dem Abtreibungsrecht in Deutschland zu tun? Du wirst unsachlich.

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Und genau darüber diskutieren wir eben nicht.

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ich schon.

Ja, die CDU stellt Kandidaten auf, die ihrem konservativen Spektrum entsprechen und die SPD welche, die ihrem sozialen Spektrum entsprechen. Und wenn ich das richtig verstanden habe, nickt man den Kandidaten der anderen Partei ab.

Schwangerschaften scheint für dich ein Thema zu sein, das dich sehr triggert. Bei mir ist es soziale Ungleichheit. Ein Thema, bei dem ich bei der CDU sehr leicht in Rage gerate. Besonders, wenn ich Herrn Merz oder Herrn Spahn höre…

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Ich werde nicht unsachlich, aber ich kann eine Richterin nicht ernst nehmen, die die Würde des Menschen nicht weltwelt universell jedem ungeborenen Leben ab demselben Zeitpunkt zugesteht, was ist daran so schwer zu verstehen?

Wenn sie wirklich Abtreibungen bis zum 6. Monat zulassen würde, ist diese Frau unbedingt als Richterin zu verhindern.

Dann wird es lächerlich.

Wenn wir Hypothesen aufstellen, können wir auch gleich aus dem Kaffeesatz lesen.