Hallo ihr Lieben,
ich freue mich sehr über die rege Beteiligung hier. Bei Lovelybooks ist nämlich noch tote Hose 
Für mich kristallisiert sich ein wenig als derzeit zentrales Problem die hohe Anzahl an teilnehmenden Personen und unterschiedlicher Perspektiven in meiner Geschichte heraus. Hierzu mal meine Gedanken:
Viele Geschichten werden aus der Perspektive eines Helden* erzählt, der seine Heldenreise erlebt und sich während der Reise verändert, etwas dazulernt etc.
Das kann man machen. Ich selbst lese solche Geschichten sehr gerne. Ich finde aber, daß es im wirklichen Leben weniger Helden und mehr Menschen gibt, sie sich auf der Skala zwischen gut und böse irgendwo dazwischen befinden. Für diese Menschen schreibe ich. Ihr Leben will ich widerspiegeln und ihre Geschichten erzählen.
Als ich anfing, meinen ersten Roman zu planen, aus dem jetzt der Moíra-Zyklus wird, hatte ich relativ kurz davor ‘Game of Thrones’ gelesen. Ich habe mich damit schwer getan und am Ende gewaltig geärgert, weil der Autor seine Geschichte mittendrin abgebrochen und auf Netflix fortgeführt hat. Kann man auch machen. Meins ist das nicht.
Was mir allerdings an ‘Games of Thrones’ wirklich gefallen hat, ist die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven, die erst im Laufe der Zeit ein Bild der Geschehnisse ergeben. Die meisten der Charaktere mochte ich nicht, aber die Geschichten, die sie erlebten, gefielen mir.
Als ich meinen Debutroman plante, war mir früh klar, daß ich ihn auch so erzählen will. Ich finde, daß eine Geschichte, die sich aus der Summe mehrer Einzelperspektiven zusammensetzt, am Ende ein differenzierteres Bild ergibt. Auch Moo-nas (Monas) Perspektive der Geschehnisse am Cern trägt ein wichtiges Puzzlestück zum Gesamtbild bei.
Offensichtlich muß ich aber mit der Vielzahl der Erzählperspektiven noch das richtige Maß finden. Natürlich kann ich nicht jede/n mitnehmen, aber wenn jemand meine Geschichte abbricht, weil sie/ihn die Erzählweise überfordert, dann mache ich wohl etwas falsch.
Gerade schreibe ich am Setup für den noch namenlosen dritten Teil des Zyklus und ich werde jetzt genau hinsehen, ob die eine oder andere zusätzliche Perspektive wirklich für die Geschichte nötig ist.
Wissenschaft wird wie auch im ‘gefrorenen Urknall’ wieder ein wichtiger Teil der Handlung sein. Eigentlich wollte ich ja ursprünglich Science Fiction schreiben. Nur meine handelnden Personen machen mir immer einen Strich durch die Rechnung und jetzt ist schon zum zweiten Mal ein Verschwörungsthriller daraus geworden. Mal sehen, wie es im dritten Teil weitergeht.
Ich bemühe aber wirklich um Verständlichkeit. So sehr, wie es bei einer Geschichte möglich ist, deren Kern eben darin besteht, daß das Universum sich doch ein klitzekleines Bißchen anders verhält, als es viele Wissenschaftler heut meinen.
Liebe Grüße
Euer Mike