Du sprichst mir aus der Seele!
Mein Mann kocht auch gerne. Und gar nicht mal schlecht. Aber er genießt es, dass ich das (meist) übernehme. Backen mag er nicht so gern, macht aber nix. Wenn ich Hilfe brauche, ist er da - auch bei “Frauensachen”. Ich lege Wert auf Gemeinsamkeit, Gleichheit, Recht, Gerechtigkeit. Das ist für mich Gleichberechtigung und Emanzipation. Ich finde es okay, wenn ein Mann einen “typischen Frauenberuf” ergreift oder eine Frau meinetwegen Maurer werden mag. Aber ich möchte das eben für mich anders. Dieses Recht hätte ich bei der Gleichberechtigung gern. Ich möchte gern die leichteren Arbeiten machen, Mädchen sein.
Um zum obigen blöden Wort zurückzukommen - was, bitte, ist daran eigentlich so schlimm, wenn ein Mann einer Frau z.B. einen Motor erklärt? Hat mir mein Dad auch - als Kind, als Teenie, als Twen. So lange, wie ich es wollte. Ich habe es geliebt, ihm dabei zuzuhören, wenn er mir die gute alte Dampfmaschine (hatten früher fast alle Jungs als Spielzeug) erklärt hat. Das beleidigt mich doch nicht.
Und wenn es, wie Du es erlebt hast, so ausartet, dass Mädchen/Frauen gar nicht mehr im Haushalt klarkommen, ist es eh fünf nach zwölf. Das Ziel ist doch, dass jeder selbständig leben können soll und zwei sich ergänzen. Man muss ja nicht alles können, aber sich was zu Essen machen und wissen, wie die Waschmaschine und der Staubsauger funktionieren, ist ja nun nicht zu viel verlangt. Für alle. Frauen wie Männer. Wenn dann später die Rollen wieder “klassisch” werden, wenn beide das mögen, ist das prima.
Ich kann Rasen mähen - aber mein Mann macht das für mich. Er geht arbeiten und macht noch so viel daheim. Da bin ich quasi überemanzipiert. Dafür tapeziere ich gern, ich erledige Schriftkram, mache den Einkauf (den hasst er extrem) usw. Wir haben uns eingespielt. Da pocht keiner auf irgendwas. Das empfinde ich als Gleichberechtigung, nicht irgendwelche blöden neuen Wörter und so Zeug.