Persönliche No-Gos in Büchern

Das ist echt eine super Idee! Vielleicht muss das den Verlagen einfach mal vorgeschlagen werden. Woher sollen die das sonst wissen?!

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Scheinbar geht beim Zitat vom Zitat der Ersteller des zitierten Zitats verloren. (toller Satz :sweat_smile:).
Auch wenn mein Name drüber steht: das Zitat (“aufgrund meiner eigenen unschönen Vergangenheit …”) ist von rebell.

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Wow! Also manche kommen auch Gedanken! :astonished: Wahnsinn! Echt cool! Damit kann man angeben! :wink:

Ich verstehe leider gerade nicht ganz, was du meinst. :worried:
Um Missverständnissen vorzubeugen, hatte ich bloß kurz klarstellen wollen von wem der Text war.

Ähm… ist doch alles gut. ich habe nur auf das Zitat geantwortet: Es ist sehr erfinderisch, richtig toll das Zitat. Mehr nicht! Manche Autoren schreibe tolle Sätze, auf die würde ich nicht kommen.

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Danke :relaxed:

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Du bist echt süß! :hugs:

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danke euch beiden :kissing_cat::kissing_cat:
naja ich habe in den letzten jahren viel gelernt und auch selber ein paar dinge in gang gesetzt.
am meisten hat mir allerdings mein lebensgefährte und die psychotherapie geholfen. es ist ein schönes gefühl gewissen themen zwar noch mit unwohlsein zu begegnen aber wenigstens sind die panikattacken und ängste weg.
bei vielen sachen egal ob bücher, serien oder filme, wenn ich merke es geht gar nicht dann breche ich auch ab. es ist wirklich stimmungs bzw situationsabhängig. ich mute mir nie mehr zu als ich ertragen kann

Das Problem ist, dass es kein offensichtlicher Sexismus mehr ist. Es ist nicht mehr dieses “die Frau gehört in die Küche” und “der Mann verbietet ihr abends mit Freunden auszugehen” oder “er schlägt sie, wenn sie nicht gehorcht” sondern eben die moderne Form davon. Dafür sind aber nicht alle Leser immer sensibilisiert. Merkt man ja daran, dass solche Bücher auch häufig super Bewertungen von vielen anderen Frauen bekommen.
Unser Lieblingsbeispiel ist ja da immer gern 50shades - das hat ja die halbe Welt gespalten und viele fanden sie Bücher halt auch echt gut. Da ist aber zum Beispiel so viel Bevormundung der Frau durch einen Mann drin, dass einem eigentlich echt schlecht werden muss. Aber wie gesagt - nicht jeder hat dafür Antennen. Leider.

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50 Shades fand ich furchtbar. Habe mir damals die komplette Trilogie im Original gekauft (war nich die beste Kaufentscheidung^^), weil eine Kollegin die sooo toll fand. Ich habs in die Ecke gepfeffert, als der Mann ihr einen Vertrag vorgelegt hat, in dem quasi nur Atmen und Beischlaf erlaubt waren. Ich mochte nichts daran, weder die Story, noch die Charaktere und der Schreibstil war… naja, sagen wir mal, ich hatte das Gegühl eine schlechte Fanficition zu lesen und nach ein wenig Recherche, Überraschung, es ist eine ^^’ Danach habe ich den Schuber (bitte nicht steinigen) im Altpapiercontainer entsorgt. Das war das erste und einzige Mal, dass ich Bücher weggeschmissen habe.

Für mich sind absolute No Gos in Büchern z.B. Beschreibungen von Kindesmisshandlung und unnötige und übertrieben brutale Splattereinlagen. Bin was das angeht relativ zart besaitet.Habe vor kurzem ‘Du wolltest es doch’ von Louis O’Neill gelesen und das ging mir schon sehr an die Nieren.

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Puh, das ist ein schwieriges Thema. Unabhängig von den Büchern von Shades of Grey, die ich aus Neugier gelesen habe und für nicht gut befunden habe (das ist ja aber hier nicht das Thema) muss ich folgende Gedanken anregen: Ist eine Frau heutzutage nicht so weit emanzipiert, dass sie sich bewusst (wie in diesem Buch) in eine Bevormundung begeben kann? Also die Protagonistin in dem Beispiel wird nicht gegen ihren Willen vergewaltigt (was wieder ein anderes Thema und wirklich ein No-Go ist, wenn es in einem Buch verharmlost wird), sondern begibt sich freiwillig in diese Sparte und findet auch Gefallen an so manchen sexuellen Spielereien in der Hinsicht. Das ist doch trotz Bevormundung völlig in Ordnung. Ich finde es da immer ganz schwierig da Alarm zu schreien (jetzt nicht falsch verstehen). Natürlich gibt es Bücher, bei denen geht das gar nicht klar und die Darstellung verharmlost leider zu viel. Wie gesagt, ich mochte die Bücher selbst nicht, glaube allerdings nicht, dass das das Problem ist.

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Danke für deine Gedanken aber mal ne Gegenfrage:
Sind Frauen nicht auch emanzipiert, wenn sie sich freiwillig(!) in einer von Gewalt beherrschten Beziehung befinden und nicht trennen können? (ist jetzt nur ein Beispiel, weil ich so einen Fall in meinem Umfeld hatte). Bewahrt einen Emanzipation und der freie Wille vor Fehlern? Oder gibt es schlichtweg keinen Sexismus, wenn ein freier Wille voraus ging?
Liebe hat selten etwas mit Logik und Rationalität zu tun hat. Bist du verliebt, siehst du viele Dinge nicht so, wie Leute es von ‘außen’ sehen würden.

Anastasia begibt sich im Buch freiwillig in diese, wie auch immer geartete Beziehung. Ist sie aber damit einverstanden, dass Grey über ihre Ernährung entscheidet? Ihren Lebensstil, ihre Fitness, ihre Verhütung? Nein.
Macht sie es dennoch zum Großteil protestfrei mit? Ja, absolut.
Ist es deswegen weniger verwerflich? Nein.
Stichwort victim blaming.

Spricht es also den Aggressor von der Schuld der Bevormundung und des häuslichen Terrors frei, weil sich eine Person freiwillig in eine Beziehung mit besagter Person begibt? (und dabei ist natürlich völlig egal, ob wir hier von Männern oder Frauen sprechen) Und ich rede jetzt nicht vom sexuellen. S&M im Bett hat ja nichts damit zu tun, wie sich beide Partner im Alltag begegnen und wie sie miteinander umgehen (noch etwas, dass in 50shades falsch suggeriert wurde). Man muss sexuelle Vorlieben, die ja eben auch häufig etwas mit einem Rollenspiel zu tun haben, und das Leben in einer Beziehung also strikt trennen. Nur weil meine Freundin beim Sex darauf steht, dass ich ihr den Arsch versohle, sollte ich vielleicht nicht davon ausgehen, dass ich das im Alltag auch machen darf, nur weil sie mal was gesagt hat, was mir nicht passt.

Es ist also, um es mal zusammen zu fassen, nicht weniger chauvinistisch über ihren Körper und ihren Alltag bestimmen zu wollen, nur weil sie der Beziehung zugestimmt hat. Es ist schlichtweg falsch.

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Das hast du sehr gut erklärt.

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Nein natürlich nicht, Fehler machen alle und wie du schon sagst, in der Liebe kommt das sogar häufiger vor, es heißt ja auch “blind vor Liebe”. Da stimme ich dir schon zu, das bewahr natürlich vor Sexismus nicht.

Natürlich ist das so, dass es nicht in Ordnung ist eine Frau im Alltag zu schlagen (um mal bei dem Beispiel zu bleiben), weil einem etwas nicht passt, nur weil sie im Bett darauf steht. Das ist nie in Ordnung, egal ob man sich freiwillig in die Beziehung begeben hat oder nicht. In diesem Beispiel ist es allerdings so, dass sie ja diesen blöden Vertrag vorher miteinander besprochen haben und Ana da schon wusste, auf was sie sich einlässt und dass er so etwas wie Gesundheit und Sport etc. auch von ihr fordert und kontrolliert. Und sie hat freiwillig zugestimmt, dass das für sie in Ordnung ist. Ich denke dabei und bei diesem speziellen Beispiel einfach, dass es dann was anderes ist. Sie hätte ihm absagen können und er hätte sie in Ruhe gelassen und sich eine andere gesucht. Sie hätten keine Beziehung eingehen müssen.

Allgemein gesprochen ist so ein Christian natürlich ein chauvinistischer Mann mit falschen Ansichten, ich würde das aber nicht mit häuslicher Gewalt/Terror zusammenbringen.

Ich wollte auch keine Detaildiskussion auslösen, denn die ist bei solchen Fällen echt schwer, weil ja jeder Fall, auch im Buch anders ist, ich wollte nur dazu anregen, die Grautöne (haha das war jetzt schlechter Wortwitz in Hinsicht auf das Beispiel) zu sehen und nicht nur schwarz und weiß.
Ich finde die Diskussion hier in dem Thread und die Frage persönlicher No-Gos bei Büchern aber absolut interessant! :slight_smile:

Aber genau das ist der Punkt. Es ist von seiner Seite her IMMER Sexismus, weil er erwartet einen Menschen innerhalb einer Beziehung kontrollieren zu können. Wenn Ana es nicht gewesen wäre, wäre es eine andere geworden. Und daran ändert sich ja nichts, wenn die Person, aus welchen Gründen auch immer, zustimmt. Dann wäre es halt eine andere - deswegen ist seine Kontrolle über Leben und Körper einer Frau aber trotzdem sexistisch. Weil er ist sagt, was sie anziehen soll, wie viel sie essen soll usw.

Man sollte hier vielleicht auch gar nicht so sehr zwischen der zwanghaften Kontrolle und Gewalt, wie Schlagen differenzieren. Denn Bevormundung ist schlichtweg auch eine Form der Misshandlung, da du der Person den freien Willen absprichst. Und in beiden Fällen will der Aggressor die absolute Macht über die andere Person.

Nein nein, das ist doch gut. Nur durch solche Diskussionen betrachtet man Dinge auch mal auf neuen Blickwinkeln.
Aber verstehst du, genau damit habe ich so meine Probleme, denn genau das ist der Grund, warum Bücher wie 50shades dann auch von vielen Frauen geliebt und gelobt werden. Weil sie nicht erkennen, dass hier eine Misshandlung stattfindet. Ein tiefer, unwiderruflicher Einschnitt in das Leben der Protagonistin. Sie glauben diese Story ist gerechtfertigt oder sogar ‘süß’ oder ‘romantisch’, weil “sie es doch so gewollt hat”. Und das glaube ich halt nicht. Masochistischer Sex ist das eine. Aber kein mental gesunder Mensch will seinen freien Willen innerhalb einer Beziehung aufgeben.

Das stimmt allerdings und ich diskutiere immer unglaublich gerne, habe da aber auch schlechte Erfahrungen gemacht, da man manchmal sehr angefeindet wird und dann keine Diskussion mehr möglich ist. Das finde ich gerade mit dir wirklich super, auch wenn wir nicht bei allem einer Meinung sind :slight_smile:

Was man daran süß oder romantisch finden kann, weiß ich leider auch nicht, da hast du Recht. Ich weiß auch bis heute nicht, wie diese Bücher so sehr gehyped werden konnten bei dem schlechten Schreibstil, der flachen Geschichte und den nervigen Charakteren :smiley:
Ich glaube auch, dass viele von diesen Frauen das im echten Leben nicht gut finden würden, wenn plötzlich ein Mann vor ihnen steht und verlangt, die Kontrolle über ihr Leben zu haben. Zumindest hoffe ich das.

Aber ich hoffe auch, dass ganz viele Frauen erkennen, wenn es in Büchern um ungesunde Beziehungen, Sexismus und Unterdrückung der Frau geht, sodass sie das kritisch sehen, selbst wenn sie solch ein Buch zur Unterhaltung lesen. Und wenn nicht, dann lesen sie hoffentlich hier mit.

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So soll das auch sein… deine Grenzen akzeptieren und respektieren.

Ich komm mir als totaler Außenseiter vor. Ich hab die 50 Shades Bücher nämlich nicht gelesen und kann überhaupt nicht mit reden. :see_no_evil:
Was ich aber in diesem Zusammenhang Mal noch anmerken wollte ist Folgendes:
Man muss bei einem Buch halt auch immer den Hintergrund betrachten. Klar, kann es für den einen oder anderen immer noch etwas sein, was er nicht gern lesen möchte, aber mit Quälereien, Blut und Leichen muss man in einem Thriller einfach rechnen.
Wenn ich einen historischen oder phantastischen Roman lese, kann ich nicht die gleichen Maßstäbe ansetzen, wie an einen, der im Hier und Jetzt spielt. 1700 irgendwas war das Mann-Frau-Verhältnis eben einfach noch ein anderes. Da kann ich mich nicht drüber aufregen, dass die Frauen in dem Roman unterdrückt werden. Das war eben damals so.

Wie gesagt, jeder hat trotzdem seine eigenen Grenzen und das ist ja auch gut und richtig so, aber wenn sich jemand darüber aufregt, dass Frauen in einem Roman unterdrückt werden, der im 18.Jh spielt, kann ich das einfach nicht nachvollziehen. Nicht, dass das hier jemand gemacht hätte, das war nur eine allgemeine Anmerkung, weil ich etwas ähnliches Mal in einer LR erlebt habe.

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Sehe ich genauso. Auch in der Fantasy kann es passieren, das Frauen unterdrückt werden, meistens in der High fantasy oder sogar heroische Fantasy. Es gab dazu mal ein Blogeintrag von Fischer Tor

Da hast du absolut nichts verpasst! :stuck_out_tongue_winking_eye:

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