Das ‘verprügeln’ ist ja relativ. Man könnte ja argumentieren, dass sie eben durch ihn tatsächlich einen fetish gefunden hat, den sie auch liebt. Sie hat es halt nur vorher nicht gekannt. So lang das aber auch alles ein Rollenspiel ist und die Beziehung außerhalb des Bettes wieder auf Augenhöhe geschieht, finde ich daran nichts kritikwürdig.
Ich finde die Bevormundung in ihrem Privatleben durch ihn viel schlimmer. (ACHTUNG SPOILER!) Das Drängen, immer brav zu essen, Sport, damit sie auch ja beim Sex durchhält, sich im Schönheitssalon herausputzen lassen und besonders schlimm - ihr die alleinige Verantwortung zur Verhütung auferlegen, so als ginge es ihn absolut nichts an. Ihr komplettes Leben wird von heute auf morgen umgeschrieben und sie begehrt nur oberflächlich dagegen auf. Und das wurde dann auch noch von einer AutorIN geschrieben…WTF
Trotzdem habe auch ich alle 3 Bände gelesen. Ich wollte mitreden können und wissen wie es ausgeht und es gibt gewisse Dinge, die ich sogar richtig gut fand, wie ihre ‘Dialoge’ über Email, die mich regelmäßig zum Lachen gebracht haben. Aus heutiger Sicht finde ich es sogar bereichernd für mich, da es mir viele Dinge aufgezeigt hat, die auch in einer modernen Beziehung falsch laufen können und wie arg gefestigt die Rollenbilder von Mann und Frau in unserer Gesellschaft noch immer sind. Blicke ich heute darauf zurück sehe ich viele Dinge, die ich aus feministischer Sicht verabscheuungswürdig finde. Aber damals war mir das noch nicht so klar. So gesehen kann man auch sagen FSoG hat mir geholfen zu erkennen, wie Dinge NICHT laufen sollten.