Man muss nicht alles megaverbissen sehen. Ich empfinde bei Harry Potter Hermine und Ron genauso als Protagonisten wie Harry. Und wie @emkeyseven sagt gibt es viele Bücher mit mehreren oder gar vielen Protagonisten, da kann man keine strenge Linie ziehen, der ist einer, der nur eine Nebenfigur.
Da wurde ich ja mal zusammengestaucht…
Es gäbe keine Hauptprotagonisten, da es ja schon die Protagonisten seien. Der Rest seien Charaktere…
Tja, so ist das, wenn man den Inhalt der griechischen Tragödie auf die Neuzeit anwendet.
Ich finde es insgesamt schwierig.
Zudem besagt Diese Definition, dass es nur einen gab. (War halt damals so in den griechischen Theaterspielen)
es gibt Fachbegriffe und wenn man damit umgeht, sollte man ihre Bedeutung kennen, das hat nur begrenzt was mit der Dramentheorie zu tun (und nicht mit der Tragödie, die ist ja nur ein Teil davon). Und man spricht auch eher von Figur und nicht von Charakter (also eine Figur hat schon einen Charakter, aber das ist halt was anderes als die komplette Figur).
Auf einem privaten Blog darf ja aber jeder schreiben was er will und so viele “Rezessionen” wie man möchte mit “Hauptprotas” (würg) veröffentlichen.
Du scheinst vom Fach zu sein. (Ich kann nur auf mein Deutsch Hochschulwesen zurückgreifen und das, was so veröffentlicht ist. Zudem lese ich lieber andere Geschichten als Theoretik über Literatur). Wie bezeichnest du denn die weiteren Figuren, die ebenfalls eine wichtige Rolle innehaben? Und wie die, die gleichberechtigt zum Protagonisten sind? Denn solche Konstellationen gibt es ja auch. Ich lerne sehr gerne dazu
Das kann ich mir ehrlich nicht vorstellen. Ich habe z.B. die Biss-Bücher nicht gelesen, weiß aber trotzdem, wer Bella und Edward sind, einfach weil man nicht daran vorbeigekommen ist, wenn man eine Zeitschrift aufmachte, die irgendeinen Artikel zu Film, Gesellschaftsklatsch oder eben Büchern beinhaltete.
Und Harry Potter war ein noch größeres Ereignis als diese Serie. Da kamen noch religiöse Fundamentalisten, Wirtschaftsseiten, Verkleidungsorgien als Events dazu.
Ja, Harry Potter war ein größeres Ereignis als die Biss Bücher. Da gibt es viele, die nicht wissen was in den Büchern passiert und nicht wissen, wer dazu gehört.
Ich kenne viele Menschen,die nicht viel lesen. Und dann auch bei Filmen stark selektieren.
Woher und warum sollte man dann so etwas kennen? Ist nicht wichtig für das Leben.
Schon, aber hier sind wir auf einer Seite für Buchliebende. Und auch wenn man Harry Potter als Schund abtun kann, halte ich es für höchst unwahrscheinlich, dass irgendjemand, der sich so für Bücher interessiert, dass er hier angemeldet ist, so wenig von Harry Potter kennt.
Worüber diskutiert ihr grade eigentlich?
Geht es um die Begriffe, die korrekte Verwendung dieser? Allgemein ob man mehrere Charaktere als Protagonisten bezeichnen kann?
Und die wenigsten haben Germanistik oder eine andere Sprache studiert und damit richtiges Fachwissen in Bezug auf Literatur- und Sprachwissenschaft. Nur mal so am Rande.
ist aber so, ich interessiere mich nicht für Kinderbücher und nicht für Fantasy, womit gleich zwei Gründe dagegen sprechen. Ich weiß, dass es mehrere Bände gibt, könnte aber noch nicht einmal einen mit vollständigem Titel benennen (wobei ich immerhin weiß, dass dieselben Bücher unter verschiedenen Titeln veröffentlicht wurden, was die Sache dann aber auch nicht leichter macht). Es gibt jährlich zigtausende Veröffentlichungen, da kann man kaum alles lesen und nur weil die Masse etwas gut findet, muss man es ja nicht zwingend auch gut finden oder lesen. Ich habe auch den Herrn der Ringe nicht gelesen und ebenso gehen die gesamten Erotik-Softporno-Bücher völlig an mir vorbei, auch wenn sie sich verkaufen wie warme Semmeln. Und wenn es, um hier posten zu dürfen, Voraussetzung ist, dass man Harry Potter gelesen haben MUSS, dann ist mir das bisher entgangen.
Also davon weiß ich nichts Vielleicht meinst du eine andere Reihe.
Ich weiß nur, dass es beim ersten Buch im Englischen zwei verschiedene Titel gibt, einmal mit Philosopher’s Stone (UK) und einmal mit Sorcerer’s Stone (US).
Hihi, das liest sich für jemanden, der die Bücher gut kennt, irgendwie sehr amüsant, denn Ron ist Harrys bester Freund. Wenn er gegen den kämpfen müsste … Oje, auf wessen Seite wäre dann nur Hermine (beste Freundin von den beiden und “in der Zukunft” Rons Frau)?
Das ist mir auch neu. Unabhängig davon finde ich es auch als Buchliebhaber (und HP-Fan) natürlich völlig in Ordnung, die Bücher und deren Inhalt nicht zu kennen. Warum auch nicht? Jeder liest, was ihn interessiert, und nur weil etwas gehyped wird, muss man es deswegen ja nicht kennen. Stimme dir also zu.
Was die Begrifflichkeiten angeht, sehe ich das meiste auch nicht so eng, aber bei “Rezessionen” muss ich auch schon immer schlucken, das finde ich wirklich grenzwertig.
Protagonist und Hauptprotagonist habe ich wohl auch schon mal verwendet. Werde ich gleich im Kopf abspeichern, dass das nicht geht. Danke für den Hinweis!
Der Duden sagt zu der Bedeutung des Protagonisten übrigens folgendes:
- (im altgriechischen Drama) erster Schauspieler (und Regisseur)
- zentrale Gestalt
–> Also sowohl nach “alter” Definition als auch nach neuem/aktuellen Gebrauch ist der Hauptprotagonist dann doppelt gemoppelt. Hauptfigur wird als Synonym vorgeschlagen, vielleicht schreibe ich das dann einfach zukünftig, wenn ich eine Unterscheidung der verschiedenen Personen/Figuren brauche.
Genau das lese ich zum Beispiel aus der Definition des Dudens nicht heraus. Warum soll nach dem ersten Schauspieler nicht auch ein zweiter oder dritter die Hauptrolle spielen? Und zentrale Gestalten kann es ja nun tatsächlich einige geben.
Also im Bücher-Wiki steht folgendes:
In der Literaturkritik ist gern von “den Protagonisten” eines literarischen Werkes die Rede - so als ob es mehrere gebe. Das ist zwar nach dem antiken Verständnis des Begriffes falsch, nach dem modernen jedoch nicht unbedingt. In vielen Theaterstücken oder Romanen nehmen tatsächlich mehrere Figuren herausragende Rollen ein, z. B. in dem Stück “Wer hat Angst vor Virgina Woolf” von Edward Albee. Ja, es ließe sich sogar überlegen, ob nach modernem Verständnis auch nichtmenschliche Instanzen wie etwa eine Stadt Protagonistenrollen haben können, so z. B. in Döblins Roman “Berlin Alexanderplatz”, wo neben Franz Biberkopf die Stadt Berlin eine zentrale Rolle spielt. Die Literaturwissenschafter sind sich über solche Fragen nicht einig.
Das werde ich auch tun.
Natürlich hast du Recht, jeder sollte das Lesen und sehen, was er mag. Und alles andere auslassen.
Aber es scheint so eine Art gemeinsamen Kulturschatz zu geben, an dem man nicht vorbei kommt. Wenn ich z.B. Eragon sage, wissen die meisten, dass es ein Drachen ist, auch wenn sie die Bücher nicht gelesen haben. Oder das Harry Potter zaubern kann und “der Typ aus Twilight” ein Vampir ist. Frankenstein kennen ja auch viele, ohne das Buch gelesen zu haben. Auch da bin ich nicht sicher, ob der Hype darum nicht einen größeren Wert hat als die Literatur an sich… sowas möchte ich aber nicht beurteilen, ich lese nur zur Unterhaltung
Das habe ich auch nicht geschrieben, nur, dass Harry Potter das Literaturereignis der letzten Jahre (Jahrzehnte??) war, welches in vielerlei Hinsicht auf Kritik, Widerstand, Liebe, Schnappatmung, Nachtsanstehschlangenwunsch getroffen ist, so dass es meiner Meinung nach gar nicht möglich war, als Bücherfreund (und nur das setze ich bei den Leuten, die sich hier tummeln voraus) einem Basiswissen zu entgehen, - selbst, wenn man es wollte und weder Lust auf Fantasy oder Kinderbücher hat.
Ich bin auch ganz gaga. Über was man alles diskutieren kann … herrlich.
Oh oh oh, das wäre aber sehr ungünstig! Immerhin ist Eragon ein Mensch, Saphira ist der Drache!
das meinte ich ja. Das sind doch zwei verschiedene Titel.
ok, damit kann ich leben.