Wer darf Kinder bekommen?

Das ist schon böse.
Ich kenn das so, dass mittlerweile in den kurzen Ferien trotzdem die Betreuung weiter läuft. Also eben nur kein Unterricht ist. Das ist dann merkwürdig, wenn man weiß es sind Ferien und trotzdem pilgern Kindern zur Schule.

Das mit der Betreuung ist hauptsächlich für alleinerziehende Elternteile aufgekommen. Da sie ja ansonsten in der Zeit jemanden für das Kind brauchen und nicht jeder Verwandte oder Freunde hat, die da mal einspringen können.
Aber wie kann man als Elternteil die Ferien vergessen? Kinder erzählen doch andauernd davon…

Da es tatsächlich das einzigste Kind war und heute auch keine da waren, gehe ich nicht davon aus, dass es eine Betreuung gab.

Also ich muss @MissDaisy schon auch ein bisschen Recht geben und glaube, dass ihre Meinung hier etwas überspitzt gelesen wird :wink: Ich zum Beispiel komme aus der klassischen “Unterschicht”, wenn man das so nennen will: Vater Alkoholiker, Mutter immer nur Gelegenheitsjobs, um irgendwie die Familie zu ernähren und mehr Kinder, als man sich leisten kann. Ich liebe meine Geschwister, aber häufig denke ich mir, was für ein gutes Leben meine Mutter jetzt hätte, wenn sie nicht noch zwei minderjährige Nachzügler -kids hätte. Und wir haben sehr unter der finanziellen Situation gelitten!! Außerdem hat es uns bei unserem Weg sehr eingeschränkt, wir mussten beispielsweise mit 18 ausziehen und selbst klarkommen. Das hat uns zwar auch sehr stark gemacht, aber ich habe mir geschworen, dass ich so etwas meinen eigenen Kindern niemals antun werde! Da bekomme ich lieber keine Kinder oder nur eines, bevor ich sie nicht ordentlich versorgen kann! Ja, jeder kann seinen Job verlieren! Aber wenn ich schon von vornherein keinen habe, dann ist es leichtsinnig, Kinder zu bekommen! Freunde von mir haben vor einem Jahr auch das erste Kind bekommen, wollten parallel anfangen, sich nach einem Eigenheim umzuschauen. Diese Pläne liegen jetzt auf Eis, da sie sich beides nicht leisten können. Finde ich kritisch, diese Rechnung hätte man meiner Meinung nach vorher machen müssen.

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Ja, ein umfassendes Thema und die Unterschiede wurden hier ja schon aufgezeigt. In eine bescheidene Situation kann jeder kommen und sollte dann auch Hilfe bekommen. Habe das im Freundeskreis erlebt, da kam dann keine Hilfe und es wurde sich allein durch gekämpft.

Ich selber habe wohl schon ein ausgeprägtes Sicherheitsdenken und war mit meinen Mann bereits neun Jahre zusamen bevor wir geheiratet haben. Für ein Kind habe ich mich erst dann entschieden und war 28 als mein Sohn kam.

Ich habe eine Bekannte, die bekam zwei Kinder vom sog. falschen Mann, der konnte sie auch nicht ernähren. Sie trennte sich und landete dann bei Hartz IV. Soweit ich weß hat sie sich im Laufe der Zeit da nun wieder selbständig raus gearbeitet. Ihr jüngerer Sohn macht eine Ausbildung, alles gut. Der Ältere ist (nett ausgedrückt) schwierig, war auch schon eine Zeit in einem Wohnheim für schwierige Kinder. Er hat zu Hause geklaut, nichts gemacht, Drogen und sich scheinbar etwas berappelt, aber mit Schule nachholen oder arbeiten hat er es nicht. Dafür hat er ein Kinde gemacht. Mit einer, die keinen Schulabschluss und keine Ausbildung hat. Warum auch immer, wenn ich es richtig verstanden habe, wohnt die Frau mit dem Baby auf Allgemeinkosten in einer kleinen Wohnung und ist mit allem überforderdert und der junge Mann extra…Na ja. Immer wenn ich mal was zu lesen bekam hieß es, dass der junge Mann sich Arbeit suchen will. Passiert ist aber nichts. Ich kann mir fast denken, was aus dem kleinen Wurm wird, anhand der elterlichen Beispiele.
Dafür haben meine Kinder keinen Freund/Freundin. Ihnen fehlt es an Möglichkeiten jemanden zu kennen zu lernen, oder was auch immer :wink:

Sich vorher Gedanken machen und sich vorstellen dann auch den ganzen Tag mit dem Kind zu sein (die Realität überrascht einen eh). Meine Kinder kamen mit drei in den sog. Spielkreis, zwei Vormittage für drei Stunden und danach ind den Kindergarten für jeden Vormittag drei Stunden. Allein, um sich auch ohne Mamas Anwesenheit mit anderen Kindern auseinander zu setzen.
Bei meiner Tochter fing ich dann mit 1x die Woche mit reiten an, während sie in der Betreuung war. Meine Mutter wollte sie den Tag nicht immer abholen, es passte zeitlich leider nicht perfekt und ich zahlte dann für die etwas längere Betreuung. Ging .
Ich denke, es hatte einst durchaus seinen Grund, dass die Frauen/Mütter zu Hause waren. Mit Arbeit gegen Geld und dann die Betreuung des Kindes bezahlen muss auch durch gerechnet werden. Ich bin sehr froh, dass es bei uns finanziell ging, dass ich zu Hause blieb. Nach einem Ganztagsjob nach Hause zu kommen, zum kleinen Kind stelle ich mir dauerhaft absolut stressig vor und dann hätte ich wohl auf die Kinder verzichtet…

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Ich bin mit meinem Freund jetzt auch schon über 8 Jahre zusammen und wir haben uns immer noch nicht verlobt. Ich bin gerade erst mit dem Studium fertig und versuche noch, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Wir haben einfach kein Geld zum heiraten. Kinder stehen für uns noch ganz weit in der Zukunft, aber wenn wir Kinder bekommen, dann muss das wohl überlegt sein. Mein Freund ist im kirchlichen Bereich tätig und bekommt dort genug, um jetzt die Anfangsphase zu überbrücken, wo ich noch nichts verdiene. Aber um Kinder auch noch mitzuernähren würde es eben nicht reichen. Da muss man sich dann schon überlegen, wann man wieder arbeiten geht und wie man das mit dem Kind dann macht. Einige meiner Freunde, bei denen ein Partner im gleichen Bereich arbeitet wie mein Freund, machen das dann so, dass morgens der eine Partner das Kind hat und abends der andere, so dass beide arbeiten gehen können (die haben furchtbare Arbeitszeiten in dem Job). Da bleibt dann aber eben die gemeinsame Zeit als Paar noch mehr auf der Strecke, als es das mit Kind sowieso schon tut. Eine andere Kollegin meines Freundes ist nach einem Jahr mit 60 Prozent wieder eingestiegen und hat ihr Kind nun viel dabei, wenn sich ihre Arbeitszeit mit der ihres Mannes überschneidet. Also ich habe schon ein bisschen Angst davor, Kinder zu bekommen, das muss ich schon sagen! Da gibt es so viele finanzielle Unsicherheiten…

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Das kann ich gut verstehen…

Es ist schade, dass du so eine beschwerliche Kindheit hattest.
Und es ist dann deine Entscheidung, was du daraus für Lehren für dich ziehst.

Ob man sich ein Kind leisten kann, ist für mich die Entscheidung der Menschen selbst und nicht die von außen.

Wann war das denn? Ich will nicht sticheln oder so, mich interessiert das.
Ich kenn das nur als Phänomen der guten Jahre. Ansonsten waren die Frauen genauso arbeiten wie die Männer, und auch die Kinder waren früh am arbeiten. Schulpflicht gibt es ja noch nicht so lange…

Deswegen reduzieren viele Frauen ihren Job runter, da sie weniger als die Männer verdienen. Irgendwer muss ja das Kind hinbringen, abholen und das klappt meistens nicht, wenn man selbst voll arbeitet. Da sind die Öffnungszeiten nicht so groß oder aber das Paar entscheidet sich, dass das Kind keine 45 Stunden Woche auswärts haben soll.

Wenn ich lese, dass es KiTas ab 7 Uhr bis 18 Uhr gibt, weiß ich nie ob ich das gut/ schlecht finden soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind so lange weg gegeben wird. Andererseits hab ich bei Kolleg*innen erlebt, wie Betreuungen organisiert werden mussten um für 2-3 Tage zur Konferenz zu fahren. Da ist dann eine Freundin, Nachbarin und die Oma zusätzlich mit dabei weil der Mann ja auch arbeiten geht.

Finanzen sind ja das eine.
Man muss als Mensch auch reif sein für die Verantwortung, man muss als Paar das auch wollen. Aber da wird es so durcheinander, manche wollen Kinder, weil macht man so in der Familie. Manche wollen Kinder, weil man sich als Paar sonst nix mehr zu sagen hat. Manche wollen welche, weil die Freunde auch welche haben.

Sicherlich ist es die Entscheidung des Einzelnen und ich bin auch kein Gegner von subventionierten Kitas. Allerdings sollen die Neueltern trotzdem nicht rumheulen dass der Staat alles bezahlen soll. Z.B. die Klassenreise. Ist sicherlich eine tolle Sache, aber sollte von den Eltern und nicht vom Staat getragen werden. An meiner letzten Schule war es so dass dort als Abschlussstudienreise nach Rom ging. Egal in welcher Klassenstufe man dort auf die Schule gekommen ist, war dies eine der ersten Mitteilungen dass es eben diese Reise gibt und die ca 500€ kostet (war jetzt geraten, ich habe keine Ahnugnwas die Reise wirklich gekostet hat). Teilweise wussten die Elten dass seit 7 Jahren und dann wurde gejammert die Reise wäre so teuer.

Ich bin auch dagegen dass Schule ansich kostenfrei ist. Braucht ja nicht viel sein, aber jeden Monat muss Beitrag X gezahlt werden wenn man Schulpflichtige Kinder hat. Auch muss sich “Die Schule” wieder den Ruf erarbeiten ein Privileg zu sein ubd keine Strafe.

Nee sorry aber das teile ich gar nicht.
Für die Schule bezahlen? Jeder hat das Recht auf Bildung und dann sollten da jetzt wieder Klassenunterschiede gemacht werden.

Klar gehören die Kosten für Bücher, Klassenfahrten usw zu den Kosten der Eltern. Aber dabei sollte es auch bleiben.

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Deswegen meinte ich ja auch “nicht viel”. Was kostenlos ist wird oft nicht wertgeschätzt, sondern als selbstverständlich wahrgenommen. Daher fände ich einen Beitrag von 20€ im Monat gut, pro Familie, egal ob jetzt 1 oder 5 Kinder sind und egal welche Klassenstufe sie besuchen.

Mit deinen seltsam unsozialen Ansichten hättest du gute Chancen, in der Politik Karriere zu machen. Dazu passen auch deine Meinungen zum Kaufen von Billigfleisch und ähnliches.

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Prima Idee!
Da freut sich jedes alleinerziehende Elternteil, das am Existenzminimum rumkreucht, weil es den Spagat zwischen Job und Kind hinbekommen muss und vllt auch noch Miete zahlen sollte (hier möchte ich keine Diskussion anregen von wegen “muss ja nichti m Szeneviertel der Großstadt wohnen!” - entweder wohnste da, wo es nen Job gibt, oder wohnst günstig, aber hast keinen Job oder fährst noch 2 Stunden am Tag…), wenn zu Büchern und anderem Krams auch noch monatliche Schulgebühren kommen. Top Idee!

Und dank unseres grundsätzlich erstmal kostenfreien Bildungssystems haben Kinder aus “bildungsfernen Schichten” wenigstens die Chance, etwas zu erreichen. Ob es genutzt wird, ist eine andere Sache. Aber mal Worst Case gesponnen und übertrieben ausgedrückt: Kind aus Asi-Haushalt kann nicht zur Schule gehen, weil die Eltern lieber Kippen und Bier kaufen oder sich das in dem Fall überteuerte Smartphone finanzieren. Das Bald kann ja Klo putzen. Oder ganz egal - bekommt ja vom Staat.

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Ich bin für die Übernahme der KiTa Gebühren, so dass dann nur noch das Essensgeld, Ausflüge und Bastelgeld von den Eltern bezahlt werden muss.

Klassenfahrten ufern zum Teil schon aus. Meine Mutter hatte sich damals mit anderen Eltern zusammen geschlossen und konnte so den Lehrer überzeugen ein Reiseziel in Deutschland zu wählen. Dadurch wurde es günstiger und alle Schüler*innen konnten teilnehmen.

Das ist ja auch leider pro Bundesland unterschiedlich. Bei den einen Kiga Gebühren bei den anderen werden glaube ich die Bücher in der Schulen gestellt. Und keine Ahnung was es da noch alles für Unterschiede gibt.

Ich wollte auch wg den Klassenfahrten usw nicht so hart klingen, sondern nur sagen das die Eltern ja schon einiges tragen müssen.

Das Thema ist meiner Meinung nach viel zu komplex um es richtig aufzuarbeiten und auf angenehmen Niveau zu diskutieren. Ich bin in vielerlei Hinsicht der selben Meinung wie @MissDaisy, aber mir ist meine Zeit einfach zu schade das tot zu diskutieren… vor allem weil sich mir bei vielen “Argumenten” einfach nur die Fußnägel hoch rollen.

Das und der Teil ist nämlich ein sehr schönes Beispiel! Gegenfrage: Will man Karriere machen oder ein Kind? Das ist doch Ringelpietz! Entweder bekommt man dann beides auf die Reihe oder man nimmt sich mit einem von beidem zurück. Das Leben ist kein Wunschkonzert!
(Und ich meine nicht irgendwelche Unfälle, sonder das provozieren der Situation.)
Meine Chefin, die jetzt nicht mega Karrierefrau ist, hat ihr Kind sogar nach 35 bekommen. Warum? Weil sie sich gesagt hat, dass es jetzt okay ist, denn sie hat quasi ihr “Ziel” erreicht und ist bereit für etwas neues.

Dann setzt dich mal mit den Mamis zusammen, die werden dir dann erzählen, dass sie hier was für einen Basar, da was für einen Kuchenverkauf und dort für eine andere Veranstaltung bei steuern “dürfen”.

Dann wäre ich für konstruktive Vorschläge, wie das machbar sein soll, ohne das andere Dinge, die vom Staat gezahlt werden müssen / sollen darunter leiden. Vielleicht wird es dann umgesetzt. Zur Diskussion stand/ steht es ja schon, nur leider gibt es hier eben genau dieses Problem.

Richtig, hängt mit dem Bundesland zusammen. Die neuen Bundesländer haben stellenweise freie Kitas, die sie sich mit dem Haushaltsausgleich finanzieren (ich hoffe das war jetzt das richtige Wort). Es kommt dann letzten Endes eben drauf an was sich das Land leisten kann.

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Ich klinke mich hier erst einmal aus. Wie @Wuschel schreibt, hat ja jeder so seine Ansichten und meine habe ich ja schon vertreten. :wink: