Worüber ihr euch so ärgert ...?

Ich habe keine Arbeitsplatzgarantie länger als die Elternzeit und das Elterngeld benötige ich. Ansonsten geht das nicht auf.
Also bin ich nach dem Jahr wieder arbeiten gegangen. Und ich wollte auch arbeiten.

Alle Kinder profitieren von Kitabesuch ab 2 Jahre, vorher haben alle Kinder mit schlechten Hintergründen (Migration, Armut, seelische Verwahrlosung usw.) einen Benefit von frühkindlicher Betreuung. Nur die Kinder, die gut und angemessen zuhause betreut und gefördert werden können profitieren davon zuhause zu sein. Ab dem 2 Lebensjahr bilden sich dann die Wir Fähigkeiten in Auseinandersetzung mit anderen Kindern. Da diese heutzutage in der Krippe/ Kita/ Tagesmutter sind gehen auch die anderen Kinder dahin.
Und die Utopie von der bürgerlichen Kernfamilie hat eh immer nur einen kleinen Teil der Bevölkerung betroffen, die das so umsetzen konnten.

Das ist keine Utopie. Meine Generation wuchs mit Müttern auf, die zu Hause waren. Es kommt auf die Ansprüche an. Wer natürlich jede Saison neue Klamotten haben muss, mindestens eine Auslandsreise im Jahr haben muss, ein teures Auto fahren muss und überhaupt nicht aufs Geld achtet, der hat’s ganz klar schwer.

Du redest Dir das schön mit den tollen Vorteilen, die ein Kind in der Kita hat. Das mag ja alles stimmen, aber nicht den ganzen Tag über. Für ein paar Stunden, alles super. Aber dann artet es, wie es ja auch @Buchfresserchen sagt, ganz fix in Stress fürs Kind aus und das rächt sich schneller und härter als gedacht.

Ich sehe doch im direkten Umfeld den Unterschied bei den Kindern - wenn Mütter ganztags arbeiten oder Teilzeit, das macht einen riesen Unterschied. Bei Teilzeit sag ich ja gar nicht so viel. Zumindest nicht, wenn die Mütter dann den Rest des Tages nicht nur körperlich für das Kind da sind. Und ohne Smartphone durch die Gegend laufen.

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Ich weiß leider nicht mehr wo, aber ich hatte vor kurzem gelesen, dass gerade den Frauen, die ihr Mamidasein dann als Vollzeitjob ausführen, im Falle einer Trennung (man weiß ja nie…) etc. die Altersarmut droht, weil sie halt viele Jahre kaum oder gar nicht gearbeitet haben.
Und wenn ich mir so meine Prognose im jährlichen Bescheid ansehe, kann ich völlig verstehen, wer da gerne früher bzw. wieder Vollzeit arbeiten gehen will :woman_shrugging:

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Mein Vater, Jg 45, nicht und für den war das ganz normal, dass Frauen arbeiten mussten, weil die Männer gefallen waren.
Und auch danach war es immer nur der Bürgerliche Teil der Gesellschaft, der sich das leisten konnte. Habe ich zumindest im Studium so gelernt.
Und auch die Erkenntnisse der frühkindlichen Pädagogik rede ich mir nicht schön. Aber wahrscheinlich habe ich da auch die falschen Fortbildungen besucht.
Belegt ist, dass es um die Qualität der Betreuung geht, die das Kind erhält. ErzieherInnen, die 20 Jahre im Beruf sind und sich nicht fortbilden, sind ein großes Problem.
Dass die Träger kaum mehr Geld bekommen für teurere Personalausgaben und eben insgesamt mehr Personal für die ganzen Zusatzaufgaben, das ist das Problem.
uvm.

Genau diese Diskrepanz meine ich. Man muss ja geradezu wieder arbeiten gehen, aber andererseits bleiben die schwächsten Mitglieder (die Kinder) auf der Strecke. Zudem wundert man sich, warum die deutsche Bevölkerung nur 1,x Kinder bekommt.

Ja, das ist gerade eine aktuelle Studie zu Reproduktions- und Careleistungen von Fruaen.
Wenn diese wegen Kinder oder Pflege aus dem Beruf aussteigen, dann reduziert einsteigen, haben die im Vergleich zu anderen der gleichen Altersgruppe/ Tarifbindung usw. 3,5%- 3,7% weniger Einkommen.
EInmal der Verdienstausfall in der Familienzeit, dann fehlen die Stufenerhöhungen, dann fehlen die Leistungen in der Rentenkasse…

passt einfach gut grade.

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Wenn das das einzige Problem wäre, dann wäre es nicht schlimm.
Die Erzieherinnen haben aber in den letzten Jahren immer mehr aufgeladen bekommen.
Erst kamen die 2 jährigen, dann wurde die Ganztagsbetreuung mehr ausgebaut, dann kamen die 1 jährigen mit Rechtsanspruch. Kitas wurden aus dem Boden gestampft aber über das Personal hat keiner recht nachgedacht.
Was ich heute in den Kitas (und ich bin in vielen unterwegs) sehe sind Erzieherinnen die am Limit sind oder schon weit darüber hinaus. Krankenstände die fast nicht zu händeln sind, Kinder die sich schon in der Kita nichts mehr sagen lassen, Kinder die so große Probleme haben, dass sie ohne I-Kraft nicht mehr tragbar sind ( aber von I-Kräften gibt es natürlich auch nicht ausreichend) viele,viele Kinder mit Migrationshintergrund bei denen nicht nur die Kinder nicht unsere Sprache sprechen sondern auch die Eltern.
Da sind die Erzieherinnen leider ganz auf sich gestellt und sollen schauen wie sie klar kommen. Mich wundert nicht das es nicht mehr genug gibt die diesen Beruf wählen und da hilft es auch nichts, das man es nun berufsbegleitend anbietet für Quereinsteiger. Wenn die nämlich in den Kitas mitkriegen wie es dort läuft werfen sie auch schnell das Handtuch. Es ist eben nicht nur spielen.
Dokumentationen fressen die Erzieherinnen auf, aber dafür haben sie eigentlich gar keine Zeit. Mich wundert es nicht, wenn sie einfach nur noch da sind und aufpassen das nichts schlimmeres mehr passiert, denn viele können einfach nicht mehr.

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Doch, gerade die Fortbildungen helfen doch mit den neuen Anforderungen klar zu kommen. Nicht nur, sind aber wesentlich dazu.
Gerade der U 3 Bereich muss doch “neu” gelernt werden, genauso wie neue Konzepte der offenen Arbeit und eben auch Inklusion. Da sind Integrationshelfer eine Sache, aber eben auch das interdisziplinäre Zusammenarbeiten mit Logopäden, Ergotherapeuten, Heilerziehungspfleger usw muss gelernt sein.
Stattdessen sehe ich Kitas, die die Türen schließen und nur den Mindestauftrag vom Staat erfüllen und sich wundern, warum alles so schwer fällt. Und dagegen haben wir andere hier, die sich vernetzen, die sich fortbilden und gemeinsam zum Wohle der Familien arbeiten und es klappt wunderbar.
Klar fehlen auch staatliche Gelder für weitere Aufgaben und die Besoldung sollte erhöht werden.
Ein teil des Problems liegt auch im Förderalismus bei Bildung, jedes Bundesland macht es anders. Das Gute-Kita-Gesetz jetzt könnte weiter reichen als es tut. Aber ist schon mal ein Anfang.

Du sprichst mir so aus der Seele. Ich bin Vollzeitmama und habe mich auch ganz bewußt dafür entschieden. Eben weil ICH meine Kinder erziehen und ihnen bei Schwierigkeiten helfen will und nicht irgendeine Erzieherin (womit ich nicht die Erzieherinnen schlecht machen will, die meisten machen einen tollen Job und ich habe wirklich Hochachtung davor).

Meine Kinder dürfen immer direkt nach der Schule heim, wenn Stunden ausfallen können sie heimkommen und müssen nicht bis zum offiziellen Schulschluss zwangsbetreut werden. So war es schon bei mir als Kind und ich fand es immer großartig, das meine Mama daheim war. Jetzt bin ich froh, dass ich das meinen Kindern auch bieten kann.

ABER: trotzdem muss ich mich immer wieder erklären und rechtfertigen, dass ich nicht arbeiten gehe. Das stört mich unheimlich, als wenn der Job zu Hause nichts oder ich zu blöd für einen “anständigen” Job wäre. Da würde ich mir viel mehr Anerkennung für alle Mamas wünschen, die sich hauptberuflich um Haus und Familie kümmern. Leider geht die Entwicklung in unserer Gesellschaft aber immer mehr in die andere Richtung.

Die Vollzeit-Krippenkinder haben mir immer so leid getan, die hatten teilweise einen 10 Stunden Tag. Natürlich für Alleinerziehende oder wenn ein Gehalt einfach nicht zum Leben reicht (und hiermit meine ich nicht den 3. und 4. Urlaub im Jahr) ist es nicht anders machbar. Aber oft geht es ja vielmehr darum die Kinder abzuschieben, weil der Mama-Job nicht anspruchsvoll oder spannend genug ist. So beobachte ich das zumindest in meinem Umfeld - leider.

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Tja so geht es jetzt fast meiner Mutter bzw. droht ihr das

Ich habe da auch nur bedingt Verständnis! Ich finde, wer Kinder in die Welt setzt, sollte sie auch nicht nach einem Jahr wieder “abschieben”! Das mag zwar aus Sicht von Eltern nicht sozial klingen und sein, da viele eben anders als früher finanziell nicht die Möglichkeit haben, Zuhause zu bleiben. Früher war das nur Alleinerziehenden vorbehaftet, heute geht es vielen Zwei-Elternteilen so. Was an sich schon eine Schande ist.

Aber aus Sicht der Kinder ist das mehr als sozial. Viele wollen eben alles auf einmal und am besten sofort. Selbstverwirklichung um jeden Preis! Das hat natürlich auch seine Geschichte, da Frauen früher diese Möglichkeiten entweder gar nicht oder nur begrenzt hatten und nur für die Familie funktionieren mussten. Aber hier schießen wir wieder über das Ziel hinaus! Es ist nämlich wie du schreibst: nicht so toll für die Kinder! Und dass viele dieser Kinder gestört aufwachsen und so auch als Erwachsene leben, ist uns ja bekannt.

Meine Mutter war alleinerziehend, ohne finanzielle Hilfen vom Vater und das Amt hat auch gemurkst. Wir mussten einige Zeit lang nach der Schule zur Arbeit und uns da beschäftigen, bis Mama fertig war. Oder wir gingen sofort nach hause und saßen eine Stunde oder mehr vor der Tür, auf Mama wartend. Wenn sie nicht gearbeitet hat, was sie natürlich nicht durchgehend konnte, war sie dennoch fast nur unterwegs, wegen aller möglichen Termine, sodass auch die Wartezeiten vor der Wohnungstür stattfanden, obwohl sie keine Arbeit hatte. Meine Schwester ging schon mit drei Jahren zum Kindergarten- heute lachen die meisten ja darüber, ist ja kein Alter mehr, da viele schon mit einem Jahr gesittet werden. Für meine Schwester war das schlimm, sie hat fast nur geheult. Und ich mit fünf musste ständig zu ihrer Gruppe gehen, weil Mama natürlich nicht jeden Tag antanzen konnte. Ich finde solche Gänge unter vier Jahren nicht so gut. Das bedeutet nicht, dass alle Kinder darunter leiden. Wie auch in allen anderen Dingen, gibt es solche und solche. Aber vom Entwicklungsstand dreijähriger ist es einfach viel zu früh! Ich bin erst mit vier Jahren in den Kindergarten gekommen, das ist echt ein Unterschied in Sachen Mamatrennung und Eigenständigkeit. Das ging für meine Schwester leider nicht, da die Umstände das nicht erlaubten. Ihr hat es jedenfalls nicht gut getan und das hat auch einen Dominoeffekt.

Nun ja, es ist echt schwierig, da die Balance zu finden, da es uns Frauen einfach immer noch und in Sachen Geld sogar noch schwerer gemacht wird.

Was mich immer am meisten bei dem Thema ärgert ist, dass es immer nur um die Mütter geht. Die Väter werden häufig aus der Diskussion genommen, obwohl die doch wohl genauso sehr ein Kind wollten als die Frau.
Unser Sohn ist mit 2 zur Tagesmutter gekommen und mein Mann und ich haben uns die Arbeitszeiten geteilt. Allerdings muss ich sagen, dass er da bis 12 Uhr war und jetzt in der Kita holen wir ihn auch um 14 Uhr ab. Ich möchte nicht, dass er einen ganzen Arbeitstag dort verbringt.
Aber egal in welcher Phase wir in der Erziehung und Überlegung zur Betreuung waren, alles haben wir zusammen gemacht und uns geteilt.
Und wie gesagt, mein Mann ist der große Held, weil er sich ja so für das Kind engagiert und ich bin die Rabenmutter, weil ich wieder arbeiten gegangen bin. Diese Diskrepanz ärgert mich sehr.
Passt vielleicht nicht ganz zum Thema, sorry. :see_no_evil:

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Das mit Kindern, Erziehung und Kinderbetreuung ist so ein Thema. Natürlich kommt es immer auf den Einzelfall an und manchmal geht es halt nicht anders, als dass das Kind Vollzeit in eine Betreuung muss.
Ich kann nur von mir sprechen. Mein Vater war viel arbeiten und meine Mutter fing mit Teilzeit an (weil das Geld fehlte und ihr die Decke auf den Kopf fiel). Doch meine Großeltern waren immer da. Mit 4 Jahren kam ich für zwei Vormittage in den Spiekreis von der Kirche und das war für mich erstmal der Horror. Ich wollte da nicht hin. Später waren auch Klassenfahrten nicht mein Ding. Ich kann mir vorstellen, dass eine Vollbetreuung für mich nicht gut gewesen wäre.
Meine Kinder fingen auch mit drei Jahren an in den Spielkreis zu gehen, an drei Vormittagen in der Woche, von 9 bis 12. Erst mit vier Jahren dann in den Kindergarten und da auch bis 12/13 Uhr.
Mein erstes Kind bekam ich, als ich arbeitslos war. Es ging, dass nur ein Verdiener da war und ich habe heute das Gefühl, das es meinen Kindern gut getan hat.
Eigentlich ist es egal was Mütter machen, es kommen immer doofe Fragen und das, obwohl es doch voll und ganz ihre Sache ist was sie machen. Ob sie arbeiten, wie viel, oder nicht.
Die Väter sind meist außen vor, altes Rollenbild, und sie haben oft auch den Job der mehr Geld bringt, auch, weil sie Männer sind.

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Das ist ja auch ärgerlich.
Mein Mann und ich teilen uns auch die Aufgaben und mussten uns schon Sprüche anhören.
Aber wir wissen, was wir tun und warum.

Und ich muss klar sagen, hier auf dem Land ist es ein Problem für viele, dass wir so modern leben. In der Stadt haben wir viele Freunde, wo die Männer ganz selbstverständlich genommen haben, ganz normal, dass die Väter sich um das Kind mit kümmern und die Frauen auch arbeiten gehen.

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Natürlich hat es auch mit einem gesellschaftlichen Wandel zu tun.
Als ich Mitte der 80 er in der Kita anfing ging sie von 8-12 und dann nochmal von 14-16 Uhr. Nachmittags mussten wir hier auf dem Land Projekte anbieten, damit die Kinder kamen. Die meisten hatten Großmütter zu Hause, da die damals nicht arbeiten gingen oder einfach für die Landwirtschaft kochten o.ä.
Das ist eben heute nicht mehr.

Wenn ich mich aber umschaue und schaue welche Kinder in den Kitas ganztags gehen müssen und was die Eltern in der Zeit machen könnte ich bei vielen echt die Krise kriegen und frage mich warum sie überhaupt Kinder in die Welt gesetzt haben.
Natürlich ist es für Kinder in Problemfamilien, Familien mit Migrationshintergrund u.ä. gut wenn die Kinder früh in die Kita kommen, damit sie wenigstens dort Förderung erhalten, denn Förderung sollte schon so früh wie möglich einsetzen. Hiermit meine ich nicht Englischworkshops in der Kita sondern Rituale, regelmäßiges Essen, Wertevermittlung, Sprachförderung durch Vorlesen und mit den Kindern erzählen,…

Was die Fortbildung angeht ist es klar, von nichts kommt nichts, aber wenn du schon auf dem Zahnfleisch gehst bist du auch nicht mehr in der Lage für so etwas offen zu sein.
Die offene Arbeit gibt es übrigens schon Jahrzehnten und gerade für meine Kinder die ich in der Integration betreue ist es in der Regel nicht das richtige Konzept, da sie nicht selbständig in der Lage sind zu entscheiden wohin sie gehen und was sie machen.
Und da muss ich sagen sind viele Kinder heute nicht zu in der Lage. Ich habe auch schon in 2 Kitas mit offenem Konzept gearbeitet, wobei natürlich offen nicht gleich offen ist, aber in beiden Einrichtungen gab es die Kinder die nirgendwo spielten sondern sich mehr im Flur zwischen den Bereichen aufhielten als drin in den Gruppen.Wenn sie nämlich irgendwo nicht passten wurden sie in den nächsten Raum geschickt und gerade anstrengende Kinder durften da oft wechseln, die wollte nämlich keiner die ganze Zeit in seiner Gruppe haben.

Das ist schön, wenn man es sich leisten kann. Sicherlich ist es für viele nicht machbar und es stimmt das ist gesellschaftlich momentan leider schon fast verachtenswert und das sollte es bei Leibe nicht sein, denn wenn man sein Mutter sein ernst nimmt ( und damit meine ich keine Helikoptereltern) dann ist das ein Fulltimejob bei mehreren Kindern.
Ich bin froh, das ich meine Arbeitszeiten immer frei entscheiden konnte. So habe ich als meine Tochter klein war und mit drei in die Kita kam eben nur 10 Stunden die Woche gearbeitet.
Inzwischen bin ich bei 25 Stunden, da sie die Betreuung mit 15 Jahren nicht mehr so eng braucht, dafür braucht nun mein Vater mehr Betreuung. Wie schön wenn man es nicht auf die Gesellschaft abschieben muss, sondern das in der Familie alles händeln kann. Das ist es was mich glücklich macht und da ist mir auch egal was die Leute denken. Ich habe, Gott sei Dank, ein gesundes Selbstbewusstsein.:slightly_smiling_face:

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Genau das ist es. Exakt so sollte es laufen.

Wenn sich eine Mama neben der Mutterschaft noch verwirklichen möchte, dann bitte angemessen. Nicht Vollzeit. Und Familie gehört dazu. Ein Kind nicht ganztags (damit meine ich die erwähnten bis zu 10/12 Stunden) in die Kita geben, denn auch die beste Kita ist eben “nur” Kita und nicht Familie. Es muss nicht nur sozialer Umgang gelernt werden, sondern auch Familienleben. Und wie Du so toll sagtest, ist die Kita für ein Kind nicht nur und nicht immer toll, sondern auch und besonders Stress.

Eine ganz liebe Nachbarin hat zwei entzückende Mädchen. Sie selbst arbeitet Teilzeit - und das auch nur, weil ihre Mutter “griffbereit” ist. Wenn diese nicht mehr kann, sind die Kinder entweder mit Glück alt genug oder sie legt ihre Zeiten anders. Aber so oder so, sie ist an den Nachmittagen für die Kids da. Sie haben schon seit klein auf Freizeitaktivitäten wie Reiten und Musik, die sie fördert und begleitet und organisiert. Sie nimmt ihr Mamadasein sehr ernst und liebt es auch. Der Vater ist nicht weniger “gut” - aber er hat einen Job, in dem er oft im Ausland ist. Da ist klar, dass die Mutter sich “mehr kümmern muss”. Aber das ist doch auch gar nicht schlimm. Ein Vater übernimmt doch nicht weniger Verantwortung, nur weil er “Hauptverdiener” ist. Und auch das hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun (ein weiteres Thema, bei dem ich immer nur Nackenschmerzen bekomme, weil ich dauernd den Kopf schütteln muss). Für mich ist Gleichberechtigung auch dann gegeben, wenn eine Frau für die Kinder da sein kann/darf und der Mann “die Kohle beibringt”. Dabei wird die Frau doch nicht unterdrückt. Ich habe es als Kind geliebt, dass meine Mama immer da war, wenn ich von der Schule heimkam - und sie fühlte sich kein bisschen unterdrückt oder minderwertig oder was auch immer.

Thema Rente - ja, klar. Da haben wir aber ein ganz anderes Problem. Die reicht nämlich so oder so nicht mehr, bis wir da hin kommen. Da muss schon seit Jahrzehnten jeder selbst gucken, wie er sich versorgt.

Thema Scheidungen - ja, klar. Kommen heute viel häufiger vor. Schuld ist keiner und alle.

Thema Problemfamilien - genau das sind ja die, bei denen ich Weinkrämpfe bekomme, dass sie ein Kind nach dem anderen bekommen.

Thema dies, Thema jenes. Es wird immer irgendwelche Lücken geben. Oder Sonderfälle. Alles kein Grund, sich für Kind(er) zu entscheiden und dann andere sie großziehen lassen. Hinterher waren dann die schuld, wenn die Kids keine Vorzeigekids sind. Nienicht die Eltern …

Over and out. Regt mich alles viel zu sehr auf. Ich werd langsam zu alt für diesen XXXXXXX

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Unsere Kleine geht seit Dezember in die Kita und hat da auch einen Ganztagesplatz, einfach da leider die Kita Recht spät aufmacht und wenn wir sie dann in die Kita gebracht haben, im Berufsverkehr stehen und somit länger unterwegs mit allem sind.
Wir haben es aber auch so eingeteilt, das mein Freund sie auch bringt und nicht alles auf meinen Schultern liegt. Und ich finde es genauso wichtig das der Vater genauso Anteil an der Erziehung und den Alltag hat und nicht nur für die Ernährung zuständig ist.

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Wow.

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Der Vater könnte ja auch Teilzeit arbeiten oder Zuhause bleiben. In manchen Familien kommen die Kinder nicht in die Kita, sondern zum Beispiel zu den Großeltern. Manche haben auch ältere (viel ältere) Geschwister oder ähnliches. Warum soll sich die Frau da unbedingt “angemessen” verwirklichen? “Angemessen” liegt ja wohl im Auge des Betrachters.

Ich war als Kind in einem Kindergarten mit Ganztagsangebot und später in einer Grundschule, wo ich dann nachmittags in einer OGS war. Ich fand das toll. Meine Freunde waren da, es gab anderes Essen und coole AGs … Und nach vier Uhr hat man schon die Hausaufgaben fertig und immer noch einige Stunden mit der Familie. Da können doch beide Eltern noch gut arbeiten und trotzdem für das Kind da sein und “Familienleben lehren”. Das Wochenende gibt es auch noch.

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