Rezensions-Feedback

Hallo liebe Forumsmitglieder, durch die Postings von @Tigermaus90 bin ich auf die Idee gekommen, dass man sich doch dem Kerngeschäft aller Mitglieder hier stärker widmen könnte: Dem Rezensionenschreiben. Ich weiß, man kann die Rezension des Monats küren und auch Rezensionen liken, aber mir fehlt so eine Art Erfahrungsaustausch, worauf es beim Schreiben einer Rezension ankommt. Es gibt ja hier einige Mitglieder, die schon weit über 500 Rezensionen geschrieben haben. Vielleicht möchten die auch ein paar Tipps weitergeben. Ich würde mir das so vorstellen, dass ein mutiger Freiwilliger bzw. eine mutige Freiwillige seine/ ihre Rezension postet und dazu ein konstruktives Feedback erhält. So könnte man auch noch einen anderen Blick auf die eigene Rezension erhalten. Wenn niemand möchte, dann könnte ich auch einen Anfang machen und eine Rezension posten. Aber ich lasse auch gern jemand anderem den Vortritt. Was meint ihr dazu? Gab es so etwas schon? Ggf. kann man auch einen alten Thread wieder aufwärmen.

Persönlich lese ich lieber mehrere kurze Rezensionen, die auch nicht tief ins Inhaltliche gehen/den Klappentext ins Unendliche paraphrasieren, sondern nur auf das Positive/Negative (Stil, Innovation, Spannung, etc.) eingehen.

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Scheint jetzt nicht so auf großes Interesse zu stoßen :thinking:

Soweit ich mich erinnere, gab es dieses Thema hier schon mehrmals.
Das Ergebnis dieser Diskussionen würde ich so zusammen fassen, dass die Meinungen dazu sehr stark auseinander gehen. Es ist schwer, festzulegen, was eine gute Rezension ausmacht.
Was ich auch gut finde. Letztlich muss jeder selbst entscheiden, wie er seine Rezension verfasst und was dabei wichtig ist.

Das soll aber nicht heißen, dass ich diese Diskussionen grundsätzlich für sinnlos halte. Natürlich kann es hilfreich sein, sich Inputs oder Feedback zu holen.

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Habe ich auch so in etwa im Kopf.

Ich persönlich hätte jetzt kein Interesse daran, dass meine Rezension analysiert wird - das klingt für mich zu sehr nach Deutschunterricht. :sweat_smile:

Wenn aber jetzt jemand sagt, er oder sie hat Schwierigkeiten mit dem Rezensieren und um Feedback bittet, würde ich mich wohl beteiligen.

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Wenn ich diese Textanalysen dann benoten dürfte, hätte ich eigentlich kein Problem damit :wink:

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Quasi das Feedback zur Rezension rezensieren?
:sweat_smile:

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Mir geht es weniger um eine allgemeine Diskussion zum Thema, was macht eine gute Rezension aus. Da kommt man bestimmt eh auf keinen grünen Zweig. Mir gehts mehr um Feedback zu konkreten Beispielen. Ich finde, man schmorrt immer so im eigenen Saft und mal ein Blick von außen kann da hilfreich sein. Vielleicht geht es ja anderen auch so. Dann könnte man hier ne Rezension posten, bei der man sich unsicher ist und um Feedback bitten. Man kann dabei ja auch konkrete Fragen stellen, wie z.B., ob man die Rezension eher als vier oder drei Sterne Rezension empfindet, wenn man sie liest, ob die Ausführungen nachvollziehbar sind, ob andere noch mehr zum Buch wissen wollen etc etc. Analyse wäre zu hoch gegriffen. Und die Idee mit Feedback zum Feedback finde ich auch klasse. Das könnte doch interessant werden. Ich kann ja mal mit nem Beispiel vorangehen. Ich habe in letzter Zeit auch mit der Rezension von Kinderbücher begonnen, das ist für micv ungeübtes Terrain. Da frage ich mich z.B. auf was kann man bei Kinderbüchern alles achten? Was versteht man unter kindgerechter Sprachd? Wie kann man die Bebilderung genauer rezensieren? Da würden mich Meinungen und Erfahrungen sehr interessieren. Ich kann ja mal eine Rezension zu einem Kinderbuch hier posten und vielleicht kann mir jemand was dazu sagen…

Das Kinderbuch „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“ von Alex Rühle und illustriert von Axel Scheffler, den man u.a. vom Grüffelo kennt, ist ein Knaller auf ganzer Linie. Meine Kinder (4 und 6 Jahre) waren schon lange nicht mehr so aufmerksam beim Zuhören und konnten gar nicht genug von Zippel kriegen. Denn Zippel ist ein liebenswertes, unbedarftes Schlossgespenst, das im Türschloss von Pauls Familie wohnt, und mit Hilfe von Paul die Welt der Menschen für sich entdeckt. So erklärt ihm Paul, mit dem sich Zippel immer besser anfreundet, ständig die Welt, was für die jungen Zuhörer sehr amüsant ist, schließlich stellt sich Zippel dabei immer so herrlich ahnungslos an. So erklärt ihm Paul, wie man mit einem Kaufladen spielt, dass die Socken von Pauls Vater kein Schlafsack sind, wie das Schreiben mit Buchstaben funktioniert, wie man isst und aufs Klo geht (ein Highlight des Buchs!) usw. Auch verteidigt Zippel den armen Paul in der Schule gegen seine mobbenden Widersacher Tim und Tom, die ihm das Frühstück klauen. In diesem Zusammenhang kann man mit den eigenen Kindern wunderbar über das Thema Konflikte in der Schule oder im Kindergarten sprechen. Auf der Suche nach einem neuen Türschloss als Zuhause besuchen Paul und Zippel dann auch ein echtes Schloss, wo Zippel mit dem Museumsführer viel Schabernack treibt. Am Ende der Geschichte offenbart Frau Wilhelm Paul dann ein Geheimnis, so dass auch das Ende des Buchs gelungen ist. Diese Geschichte liest man auch als Erwachsener gerne vor, sie ist kurzweilig. Für sprachliche Abwechslung sorgen darüber hinaus noch die vielen Wortwitze, die Zippel mit Wortbestandteilen anstellt, so dass man mit dem eigenen Nachwuchs auch über Sprache nachdenken kann, sowie die Reime, die zwischendurch immer mal wieder eingebaut werden, wenn Zippel singt.

Fazit: Ein tolles Kinderbuch mit liebenswerten Charakteren, das vor allem dadurch besticht, dass Paul dem ahnungslosen Gespenst auf amüsante Weise die Menschenwelt erklärt.

Meine Fragen hierzu: auf was kann man bei Kinderbüchern noch alles achten? Ist hier alles Relevante erwähnt? Was versteht man unter kindgerechter Sprache? Wie kann man die Bebilderung genauer rezensieren?

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Du hast sehr viel zum Inhalt geschrieben. Bei einem Kinderbuch ist es okay, da das Kind ja die Rezension selbst noch nciht lesen wird. Ansonsten wäre es mir zu viel Inhalt.

Ich finde es gut, wenn du schreiben würdest, ob das Buch für die angegebene Altersgruppe passt oder wenn nciht, warum nicht. Bei dem Schlossgespenst wäre meine Frage, ob die Geschichte an sich etwas gruselig rüberkommt, denn da ist mein eigenes Kind empfindlich.
Der Schreibstil ist dann kind-/ altersgerecht, wenn es eine einfache Sprache ist, die das Kind auch versteht. Reime finde ich zum beispiel super, schön, dass du das erwähnt hast.
Bebilderung: kann man zunächst ja beschreiben (bunt oder schwarz-weiss, naturgetreu oder fantasievoll, …) und interessant finde ich immer noch das (Mengen-)Verhältnis von Text und Bildern. Und Angabe zu Seitenzahlen und Kapitelunterteilungen sind manchmal auch hilfreich.

Ich lese übrigens auch öfters Kinderbücher und rezensiere diese. :wink:

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Danke dir, das sind echt schon mal ein paar tolle Hinweise., v.a. das mit dem Gruselfaktor ist ne schöne Idee und auch deine Anregungen zu der Bebilderung und zu der kindgerechten Spraçhe. Mengenverhältnis von Text und Bild habe ich auch noch nie beachtet. Top! Nochmal zur kindgerechten Sprache: Wobei ich das auch schwierig einzuschätzen finde, da gehts ja vermutlich am ehesten um die Länge der Sätze und darum, ob die Wörter nicht zu schwierig sind. Oder wie schätzt du das ein, ob die Sprache kindgerecht ist? Das mit dem Inhalt ist auch bei normalen, also Erwachsenen-Büchern, bei mir auch immer so ne große Frage. Da rätsel ich oft, ob es zu viel Inhalt ist oder nicht. Gleichzeitig bin ich jemand, der gerne schon was zum Inhalt liest, wenn ich mich über ein Buch informiere. Finde das immer total schwierig einzuschätzen.

Ja genau, die Sätze müssen für das Kind verständlich sein. Also keine ewig langen Bandwurmsätze und keine totalen Fremdwörter.

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Die Spoilergefahr finde ich zu gross dabei.

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Ich mag persönlich auch lieber kurze Rezensionen lesen.

Da man hier in den Buchcommunities etc aber “fundierte” Rezensionen erwartet, müssen diese leider etwas umfangreicher ausfallen :wink:

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Da hast du vollkommen Recht, das ist immer ein Drahtseilakt. In meinen letzten Rezensionen habe ich deshalb lieber ne Spoilerwarnung in eckige Klammern dazugesetzt. Dann kann zimindest jeder entscheiden, ob er weiter liest. Manchmal muss ich, um meine Meinung darzulegen, auf den inhalt Bezug nehmen. Das geht mir oft bei thrillern so…

Ein Beispiel: Man kann sagen, “das Ende hat mir nicht gefallen, weil es unlogisch ist” oder man geht halts ins Detail, z.B. “das Motiv des Mörders war zu konstruiert”, oder man geht noch mehr ins Detail, z.B. “vorher kreisten die Gedanken des Mörders nur um Person x, dann wird aber Person y umgebracht. Das passt nicht.” Was ist da zu viel? Was ist da schon Spoiler?

Ich lese mir Rezensionen manchmal durch und suche nach weiteren Hinweisen zum Inhalt, weil mir die Kurzbeschreibung z.B. zu nichtssagend war. Ich bin dann immer froh, wenn jemand ein paar Sätze mit seinen eigenen Worten zum Inhalt geschrieben hat, die sich nicht mit den Verlagsinformationen decken.

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Wenn keine Details genannt werden, ist das doch ok.

Richtig. Ein bisschen mehr und auch in anderen Worten schreibe ich schon was zum Inhalt.

@jublo und @karin1910: eurr Meinung würde mich auch sehr interessieren